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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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am Höhepunkt des Kampfes zurückkehrte, erschauerte der Höhlenfischer bereits im Todeskampf. Drizzt zog sich hinauf und eilte an die Seite seines Freundes.
    Guenhwyvar zog sich Schritt für Schritt zurück, die Ohren angelegt und die Zähne gefletscht.
    Zuerst dachte Drizzt, daß die Schmerzen von der Wunde die Katze blind gemacht hätten, aber ein schneller Überblick über die Situation widerlegte diese Theorie. Guenhwyvar hatte nur eine leichte Verletzung. Drizzt hatte die Katze schon in schlechterem Zustand gesehen.
    Guenhwyvar zog sich weiter zurück, knurrte weiterhin, während das unaufhörliche Stampfen von Masojs Befehl, das nach dem Augenblick des Schreckens zurückgekehrt war, in seinem Herzen hämmerte. Die Katze kämpfte gegen das Verlangen und versuchte, Drizzt als Verbündeten zu sehen, nicht als Opfer, aber die Dringlichkeit...
    »Was ist passiert, mein Freund?« fragte Drizzt sanft und widerstand dem Drang, seine Waffe zur Abwehr zu ziehen. Er ließ sich auf ein Knie nieder. »Erkennt Ihr mich nicht? Wie oft haben wir zusammen gekämpft!«
    Guenhwyvar kroch in sich zusammen und klopfte mit den Hinterbeinen auf den Boden, womit er sich, wie Drizzt wußte, auf den Sprung vorbereitete. Noch immer zog Drizzt seine Waffen nicht. Er tat nichts, um die Katze zu bedrohen. Er mußte darauf vertrauen, daß Guenhwyvar seinen Wahrnehmungen folgen würde, daß der Panther all das war, wofür er ihn hielt. Was konnte an diesen ungewohnten Reaktionen schuld sein? Warum war Guenhwyvar zu so später Stunde hier draußen?
    Drizzt fand die Antworten, als er sich der Warnungen der Oberin Malice bezüglich des Verlassens des Hauses Do'Urden erinnerte. »Masoj hat Euch geschickt, um mich zu töten!« sagte er ruhig. Sein Ton verwirrte die Katze, und sie entspannte sich ein wenig, war noch nicht zum Sprung bereit.
    »Ihr habt mich gerettet, Guenhwyvar. Ihr habt dem Befehl widerstanden.«
    Guenhwyvars Knurren erklang als Protest.
    »Ihr hättet den Höhlenfischer die Tat für Euch vollbringen lassen können«, erwiderte Drizzt, »aber das habt Ihr nicht getan! Ihr habt angegriffen und mein Leben gerettet! Kämpft gegen den Druck an, Guenhwyvar! Erinnert Euch an mich als Euren Freund, einen besseren Begleiter, als Masoj Hun'ett jemals sein könnte!«
    Guenhwyvar trat einen weiteren Schritt zurück, gefangen in einem Zwiespalt, den er noch nicht lösen konnte. Drizzt sah, wie sich die Ohren der Katze aufstellten, und wußte, daß er den Wettkampf gewinnen würde.
    »Masoj beansprucht Besitzerrechte«, fuhr er fort, im Vertrauen darauf, daß die Katze vielleicht intelligent genug war - worüber er sich aber nicht sicher war -, die Bedeutung seiner Worte zu verstehen. »Ich beanspruche Freundschaft. Ich bin Euer Freund, Guenhwyvar, und ich werde nicht gegen Euch kämpfen.« Er sprang vorwärts, die Arme weit geöffnet, Gesicht und Brust vollständig freiliegend. »Auch auf Kosten meines Lebens!«
    Guenhwyvar griff nicht an. Die Gefühle beeinflußten die Katze stärker als jeglicher magischer Zauber, dieselben Gefühle, die Guenhwyvar zu handeln gezwungen hatten, als er Drizzt in den Fängen des Höhlenfischers gesehen hatte.
    Guenhwyvar erhob sich und sprang vor, prallte auf Drizzt, warf ihn auf den Rücken und begrub ihn dann unter einem Schwall von spielerischen Schlägen und scherzhaften Bissen.
    Die beiden Freunde hatten erneut gewonnen. Sie hatten an diesem Tag zwei Gegner besiegt.
    Als sich Drizzt von der Begrüßung erholt hatte und all das überdachte, was er herausgefunden hatte, erkannte er jedoch, daß einer der Siege noch nicht vollständig war. Guenhwyvar gehörte ihm jetzt im Geiste, aber er wurde noch immer von einem anderen gehalten, von einem, der die Katze nicht verdiente, der die Katze in einem Leben gefangen hielt, das Drizzt nicht länger zulassen konnte.
    Keine der Verwirrungen, die Drizzt Do'Urden in dieser Nacht aus Menzoberranzan gefolgt waren, blieb bestehen. Das erste Mal in seinem Leben sah er den Weg, dem er folgen mußte, den Pfad zu seiner eigenen Freiheit.
    Er erinnerte sich an Zaknafeins Warnungen und dieselben unmöglichen Alternativen, die er ohne Resultat erwogen hatte. Wohin konnte ein Drowelf tatsächlich gehen?
    »Es ist schlimmer, in einer Lüge befangen zu sein«, flüsterte er wie abwesend. Der Panther stieß ihn mit dem Kopf in die Seite und fühlte wieder, daß Drizzts Worte große Bedeutung hatten. Drizzt erwiderte den neugierigen Blick mit einem plötzlich grimmigen Blick

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