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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verhasste Rivalin.
    »Nein!« keuchte SiNafay, doch die Tat war vollbracht. Acht Klingenbeine griffen nach ihrem Herz. SiNafay versuchte zu sprechen, einen Heilzauber für sich oder einen Fluch gegen Malice auszustossen, doch aus ihrem Munde quoll nur Blut. Ihren letzten Atem ausstossend, fiel sie über Rizzen.
    Das ganze Haus brach in Schreie des Entsetzens und der Freude aus, als Malice den Dolch unter SiNafay Hun'ett hervorzog und damit zugleich das Herz ihrer Feindin.
    »Köstlich!« schrie Briza in dem Tumult, denn nicht einmal sie hatte Malices Pläne gekannt. Briza war wieder die älteste Tochter des Hauses Do'Urden, hatte wieder die Ehrenposition inne, die sie so inständig begehrte.
    Köstlich! wiederholte die Yochlol in Malices Gedanken. Wisst, dass wir erfreut sind!
    Hinter der grässlichen Szene sackte der belebte Leichnam schlaff zu Boden. Malice schaute die Dienerin an und verstand. »Legt Zaknafein auf den Tisch! Schnell!« befahl sie ihren jüngeren Töchtern. Sie huschten zu dem Opfertisch, zerrten Rizzen und SiNafay grob zu Boden und legten Zaknafeins Körper darauf.
    Auch Briza setzte sich in Bewegung und stellte sorgfältig die vielen Gefässe mit Salben in einer Reihe auf, die für diesen Augenblick vorbereitet worden waren. Oberin Malices Ruf als beste Salbenmacherin der Stadt würde jetzt auf die Probe gestellt werden.
    Malice schaut zu der Yochlol. » Zin-carla ?« fragte sie laut.
    Ihr habt die Gunst Lloths noch nicht wiedergewonnen! Die telepathische Antwort war so gewaltig, dass Malice in die Knie gezwungen wurde. Malice umklammerte ihren Kopf, glaubte, er würde unter dem darin anschwellenden Druck bersten.
    Allmählich schwand der Schmerz. Aber Ihr habt die Spinnenkönigin an diesem Tage erfreut , Malice Do'Urden, erklärte die Yochlol. Und man betrachtet Eure Pläne für Euren frevlerischen Sohn als angemessen. Zin-carla ist gewährt. Doch wisst, dass dies Eure letzte Chance ist, Oberin Malice Do'Urden! Welche furchtbaren Konsequenzen ein Versagen haben wird, vermögt Ihr nicht einmal annähernd in Euren schlimmsten Befürchtungen zu erahnen.
    Die Yochlol verschwand in einer explodierenden Feuerkugel, die die Kapelle des Hauses Do'Urden erschütterte. Die Versammelten steigerten sich in noch grössere Ekstase ob der unverhüllten Macht der bösen Göttin, und Dinin ließ sie wieder ein Loblied auf Lloth anstimmen.
    »Zehn Wochen.« dröhnte der letzte Schrei der Dienerin, und ihre Stimme war so gewaltig, dass die gemeinen Elfen ihre Ohren bedeckten und sich auf den Boden duckten.
    Und so versammelten sich alle Angehörigen des Hauses Do'Urden zehn Wochen lang, über siebzig Zyklen des Narbondel, des Zeitmessers von Menzoberranzan, in der großen Kapelle. Dinin und Rizzen leiteten den Lobgesang der Gemeinen an die Spinnenkönigin, während Malice und ihre Töchter Zaknafeins Leichnam mit magischen Salben bestrichen und dabei mächtige Zaubersprüche intonierten.
    Die Belebung eines Leichnams war für eine Priesterin eine leichte Aufgabe, doch für Zin-carla war weit mehr erforderlich. Der lebende Geist, wie der Untote genannt werden würde, war ein Zombie, der über alle Fähigkeiten seines früheren Lebens verfügte, aber von der von Lloth bestellten Mutter Oberin kontrolliert wurde. Es war das kostbarste Geschenk der Lloth, selten erbeten und noch seltener gewährt, denn Zin-carla - die Rückkehr des Geistes in den Körper -war riskant. Nur durch die blosse Willenskraft der beschwörenden Priesterin konnten die begehrten Fähigkeiten des untoten Wesens von unerwünschten Erinnerungen und Emotionen getrennt werden. Die Grenze zwischen Bewusstsein und Kontrolle war ein schmaler Grat, selbst wenn man bedachte, welch mentale Disziplin von einer Hohepriesterin verlangt wurde. Zudem gewährte Lloth Zin-carla nur für die Durchführung bestimmter Aufgaben, und ein Straucheln auf diesem schmalen Grat der Beherrschung hatte unausweichlich ein Versagen zur Folge. Lloth verzieh Versagen nie.

Blingdenstone

    Blingdenstone war anders als alles, was Drizzt je gesehen hatte. Als die Svirfneblin-Wachen ihn durch die gewaltigen Tore aus Stein und Eisen führten, hatte er einen Anblick erwartet, der Menzoberranzan nicht unähnlich war, wenngleich in kleinerem Massstab. Doch die Wirklichkeit traf seine Erwartungen nicht im entferntesten.
    Während Menzoberranzan sich in einer einzigen, riesigen Höhle ausbreitete, setzte sich Blingdenstone aus einer Reihe von Kammern zusammen, die durch niedrige Tunnel

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