Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
gehüteter Pilzhain zerstört worden waren.
Doch in all den unendlichen Stunden, in denen die Svirfneblin die Tunnel durchwanderten, entdeckten sie keinen Feind. Sie waren weiterhin der Ansicht, dass die so geheimnisvollen und brutalen Dunkelelfen dahintersteckten.
»Und jetzt lebt sogar ein Dunkelelf in unserer Stadt«, erinnerte einer der beratenden Tiefengnome den König während einer ihrer täglichen Zusammenkünfte.
»Hat er Schwierigkeiten bereitet?« fragte Schnicktick und runzelte die Stirn.
»Kaum«, erwiderte der Berater. »Und Belwar Dissengulp, der Ehrenwerte Höhlenvater, spricht noch immer für ihn und hält ihn in seinem Haus als Gast, nicht als Gefangenen. Höhlenvater Dissengulp duldet keine Wachen in der Nähe des Dunkelelfen.«
»Beobachtet ihn aufmerksam«, sagte der König nach einem Augenblick des Nachdenkens. »Aber aus der Ferne. Wenn er ein Freund ist, wie Meister Dissengulp ganz offensichtlich glaubt, dann sollte er unter unseren Einmischungen nicht leiden.«
»Und was ist mit den Patrouillen?« fragte ein anderer Berater, der Repräsentant der Eingangshöhle war, die die Stadtwache beherbergte. »Meine Soldaten werden müde. Ausser ein paar Kampfesspuren haben sie nichts gesehen und haben nichts als das Scharren ihrer eigenen müden Füsse gehört.«
»Wir müssen wachsam sein«, erinnerte König Schnicktick ihn. »Wenn die Dunkelelfen sich sammeln...«
»Das tun sie nicht«, erwiderte der Berater fest. »Wir haben weder ein Lager noch die Spur eines Lagers gefunden. Diese Patrouille aus Menzoberranzan, wenn es eine Patrouille ist, greift an und zieht sich dann in ein Versteck zurück, das wir nicht aufspüren können. Vielleicht steckt Magie dahinter.«
»Und wenn die Dunkelelfen Blingdenstone wirklich angreifen wollten«, meinte ein anderer, »würden sie dann so viele Spuren ihrer Tätigkeit hinterlassen? Das erste Gemetzel, die Kobolde, die von Höhlenvater Kriegers Expedition gefunden wurden, fand vor fast einer Woche statt, und die Tragödie der Mykoniden muss sich noch früher ereignet haben. Ich habe nie von Dunkelelfen gehört, die auf die Stadt eines Feindes zumarschieren und solche Spuren wie erschlagene Kobolde zurücklassen, bevor sie mit dem eigentlichen Angriff beginnen.«
Genau darüber hatte der König seit geraumer Zeit nachgedacht. Wenn er täglich erwachte und Blingdenstone unversehrt fand, schien die Drohung eines Krieges mit Menzoberranzan ferner denn je. Doch obwohl Schnicktick Trost in den ähnlichen Überlegungen seines Beraters fand, konnte er die schrecklichen Dinge nicht ignorieren, die seine Soldaten in den östlichen Tunneln gefunden hatten. Etwas, wahrscheinlich Dunkelelfen, war dort unten und nach seinem Geschmack zu nah.
»Nehmen wir einmal an, dass Menzoberranzan zur Zeit keinen Krieg gegen uns plant«, schlug Schnicktick vor. »Aber warum sind dann Dunkelelfen so nah vor unseren Toren? Warum machen Dunkelelfen die östlichen Tunnel von Blingdenstone unsicher, die so weit von ihrem Zuhause entfernt sind?«
»Expansion?« erwiderte ein Berater.
»Abtrünnige Räuber?« fragte ein anderer. Keine dieser Möglichkeiten schien sehr wahrscheinlich. Dann fiel ein dritter Berater mit einem Vorschlag ein, der so einfach war, dass es die anderen völlig überraschte.
»Sie suchen nach etwas.«
Der König der Svirfneblin senkte sein Kinn schwer in seine Hände und dachte, dass er gerade eine mögliche Lösung des Rätsels gehört hatte. Er kam sich töricht vor, weil er daran nicht selbst gedacht hatte.
»Aber was?« fragte einer der Berater, der offensichtlich das gleiche empfand. »Dunkelelfen bauen selten Gestein ab -und wenn sie es versuchen, dann machen sie das nicht sehr gut, muss ich hinzufügen -, und sie würden sich nicht so weit von Menzoberranzan entfernen, um kostbare Mineralien zu finden. Wonach mögen Dunkelelfen so nah bei Blingdenstone suchen?«
»Etwas, das sie verloren haben«, erwiderte der König. Augenblicklich wanderten seine Gedanken zu dem Dunkelelf, der unter seinem Volk lebte. Dies alles war zu merkwürdig, um ignoriert zu werden. »Oder jemanden«, fügte Schnicktick hinzu, und die anderen verstanden.
»Vielleicht sollten wir unseren Gast zu unserer Ratssitzung einladen.«
»Nein«, entgegnete der König. »Aber vielleicht ist unsere Überwachung dieses Drizzt aus der Ferne nicht genug. Gebt Belwar Dissengulp Befehl, dass der Elf jede Minute überwacht werden muss. Und, Firble«, sagte er zu dem Berater, der ihm am
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