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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gefährten.
    Zaknafein konnte das Ding nicht erreichen, und da andere Illithiden von allen Seiten auf ihn einstürzten, blieb dem Lebenden Geist keine Zeit, seinen eigenen Schwebezauber zu vollziehen. Zaknafein gab dem Illithiden die Schuld für sein Scheitern. Er würde ihn nicht entkommen lassen. Er schleuderte sein Schwert wie einen Speer.
    Ungläubig blickte der Illithid auf Zaknafein hinab, dann auf die Klinge, die bis zum Heft in seiner Brust steckte. Er wußte, daß sein Leben zu Ende war.
    Gedankenschinder stürzten auf Zaknafein zu und feuerten dabei ihre lähmenden Strahlen ab. Dem Lebenden Geist war nur ein Schwert geblieben, aber dennoch schmetterte er seine Widersacher nieder und ließ seinen Zorn an ihren häßlichen Oktopusköpfen aus. Drizzt war entkommen… für den Augenblick.

Verloren und gefunden
    »Gepriesen sei Lloth«, stammelte Oberin Malice, als sie die freudige Erregung des fernen Lebenden Geistes spürte. »Er hat Drizzt!« Die Mutter Oberin richtete ihren Blick zu der einen Seite, dann zur anderen, und ihre drei Töchter wichen vor der bloßen Macht ihrer Gefühle, die ihr Gesicht verzerrten, zurück.
    »Zaknafein hat Euren Bruder gefunden.«
    Maya und Vierna lächelten, froh darüber, daß diese Qual endlich ein Ende finden sollte. Seit der Beschwörung des Zin carla waren die normalen und notwendigen Aufgaben des Hauses Do'Urden vernachlässigt worden, und mit jedem Tag war ihre nervöse Mutter in sich gekehrter, völlig mit der Jagd des Lebenden Geistes beschäftigt.
    Auf der anderen Seite des Vorraumes hätte jeder, der sich die Zeit zum Hinsehen genommen hätte, bemerkt, daß Brizas Lächeln etwas anders war - ein fast enttäuschtes Lächeln.
    Zum Glück für die erstgeborene Tochter war Oberin Malice zu sehr mit den fernen Ereignissen beschäftigt, um das zu bemerken. Die Mutter Oberin versank tiefer in ihre meditative Trance und genoß Stück um Stück die Wut des Lebenden Geistes in dem Wissen, daß ihr blasphemischer Sohn Ziel dieser Wut war. Malices Atem kam in erregten, keuchenden Zügen, als Zaknafein ein und Drizzt ihren Schwertkampf austrugen. Doch dann setzte der Atem der Mutter Oberin fast aus.
    Etwas hatte: Zaknafein aufgehalten.
    »Nein!« schrie Malice und sprang von ihrem verzierten Thron auf. Sie blickte sich um und suchte nach jemandem, den sie schlagen konnte. »Nein!« schrie sie wieder. »Es kann nicht sein!«
    »Drizzt ist entkommen?« fragte Briza, die die Selbstgefälligkeit in ihrer Stimme zu unterdrücken versuchte. Malices Blick verriet Briza, daß ihr Tonfall vielleicht zuviel von ihren Gedanken preisgegeben hatte.
    »Ist der Lebende Geist zerstört?« schrie Maya voll echter Sorge.
    »Nicht zerstört«, erwiderte Malice, in deren gewöhnlich fester Stimme ein Zittern zu hören war. »Aber dein Bruder ist wieder frei!«
    » Zin-carla hat noch nicht versagt«, stellte Vierna fest und versuchte so, ihre aufgeregte Mutter zu beschwichtigen.
    »Der Lebende Geist ist sehr nahe«, fügte Maya hinzu, die auf Viernas Stichwort einging.
    Malice sank in ihren Sessel und wischte sich den Schweiß aus den Augen. »Verlaßt mich«, befahl sie ihren Töchtern, da sie nicht wollte, daß sie sie in einem so traurigen Zustand sahen. Zin-carla raubte ihr das Leben, wie Malice wußte, da jeder Gedanke und jede Hoffnung ihrer Existenz vom Erfolg des Lebenden Geistes abhingen.
    Nachdem die anderen gegangen waren, entzündete Malice eine Kerze und holte einen winzigen, kostbaren Spiegel heraus. Welch elendes Ding sie in den letzten Wochen geworden war. Sie hatte kaum gegessen, und tiefe Sorgenfalten zerfurchten ihre ehemals glatte, ebenholzfarbene Haut. Rein äußerlich war Oberin Malice in diesen wenigen Wochen mehr gealtert als in dem Jahrhundert davor.
    »Ich werde wie Oberin Baenre werden«, flüsterte sie voller Abscheu, »welk und häßlich.« Vielleicht zum ersten Mal in ihrem langen Leben begann Malice über den Wert ihrer ständigen Sucht nach Macht und der Gunst der gnadenlosen Spinnenkönigin nachzudenken. Doch, die Gedanken schwanden ebenso schnell, wie sie gekommen waren. Oberin Malice war zu weit gegangen, um törichtes Bedauern zu empfinden. Durch ihre Kraft und Entschlossenheit hatte Malice ihr Haus zu einer der herrschenden Familien gemacht und sich einen Platz im Herrschenden Konzil gesichert.
    Dennoch stand sie am Rande der Verzweiflung, war fast gebrochen von den Mühen der letzten Jahre. Wieder wischte sie sich den Schweiß aus den Augen und blickte in den

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