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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einziges Wort.
    »Verschwinde«, brüllte Connor.
    Rein instinktiv antwortete Drizzt ihm mit dem stummen Kodex seines Volkes, einer komplizierten Mischung aus Gesten und Mimik.
    »Er belegt uns mit einem Fluch!« schrie Eleni und sprang in die Blaubeeren. Connor stürmte schreiend vor.
    Aber bevor Connor wusste, wie ihm geschah, packte Drizzt ihn am Unterarm, verdrehte mit der freien Hand das Handgelenk des Jungen und nahm ihm das Schwert ab. Dann wirbelte er die schwere Waffe dreimal über Connors Kopf, drehte sie in seiner schlanken Hand um und gab sie mit der Spitze auf sich selbst gerichtet zurück.
    Drizzt breitete die Arme aus und lächelte. Bei den Dunkelelfen signalisierte die Zurschaustellung solcher Überlegenheit, bei der der Gegner nicht verletzt wurde, den Wunsch nach Freundschaft. Doch den ältesten Sohn des Bauern Bartholomäus Distelwolle versetzte diese Reaktion in Panik.
    Einige Minuten stand Connor mit weit aufgerissenem Mund da. Das Schwert fiel ihm aus der Hand, aber das registrierte er nicht; seine verdreckte Hose klebte an seinen Beinen, und auch das bemerkte er nicht.
    Connor entfuhr ein Schrei, und er schnappte sich Eleni, die nun in sein Gebrüll einstimmte, dann flohen sie zu dem Wäldchen zurück, um die anderen zu holen, und von dort aus ging es gleich weiter. Sie rannten und blieben erst stehen, als sie die Türschwelle ihres Heims überschritten hatten.
    Drizzt blieb allein zurück. Sein Lächeln verschwand blitzschnell. Mit ausgebreiteten Armen stand er allein auf dem Blaubeerfeld.
    Ein paar hektische, stechende Augen hatten den Vorgang in dein Blaubeerfeld mit mehr als beiläufigem Interesse verfolgt. Das unerwartete Auftauchen eines Dunkelelfs, besonders eines, der einen Gnollumhang trug, hatte für Tephanis viele Fragen beantwortet. Der Flinklingspäher hatte die Leichen der Gnolle schon untersucht und konnte die tödlichen Wunden der Gnolle einfach nicht mit den behäbigen Waffen in Zusammenhang bringen, die die einfachen Dorfbauern normalerweise schmiedeten. Nachdem er die beiden bestechenden Krummschwerter gesehen, die an den Hüften des Dunkelelfs hingen, und er beobachtet hatte, mit welcher Leichtigkeit der Dunkelelf den Bauernjungen entwaffnet hatte, wusste Tephanis Bescheid.
    Die Staubwolke, die der Flinkling hinterließ, hätte die besten Waldläufer in den Reichen verwirrt. Tephanis, der Feengeist, der sich nie geradeaus bewegte, flitzte die Bergpfade hinauf und rannte in Kreisen um Bäume, bis seine Strecke am Ende zwei- oder dreimal so lang wie normal war. Aber Entfernungen hatten Tephanis noch nie etwas bedeutet, und so stand er vor dem rothäutigen Bargestwelpen, bevor Drizzt, der noch über die Auswirkungen des katastrophalen Zusammentreffens nach­ dachte, das Blaubeerfeld verlassen hatte.

Sorgen
    Die Perspektive des Bauern Bartholomäus Distelwolle änderte sich beträchtlich, als Connor, sein ältester Sohn, erläuterte, dass es sich bei Liams »Drizzit« um einen Dunkelelf handelte. Bauer Distelwolle lebte seit fünfundvierzig Jahren, also seit seiner Geburt, in Maldobar, einem Dorf fünfzig Meilen vom Toten-Ork-Fluß entfernt, nördlich von Sundabar. Bartholomäus' Vater hatte hier gelebt, und der Vater seines Vaters auch. In der ganzen Zeit hatten die Bauern nur einmal etwas über Dunkelelfen gehört, und zwar die Geschichte über einen angeblichen Drowüberfall auf eine kleine Siedlung von Waldelfen. Aber dieser Überfall, selbst wenn er von den Dunkelelfen ausgeführt worden war, lag viele Jahre zurück.
    Doch der Mangel an Erfahrung mit der Dunkelelf-Rasse schmälerte die Furcht des Bauern Distelwolle nicht, als er zuhörte, wie ihm seine Kinder von der Begegnung in dem Blaubeerfeld erzählten. Connor und Eleni hatten den Elf ganz aus der Nähe gesehen, und sie konnten seine Hautfarbe ganz eindeutig benennen. Außerdem vertraute der Bauer den beiden, denn sie waren alt genug, in Krisenzeiten ihre fünf Sinne beisammenzuhalten.
    »Das einzige, was ich nicht verstehe«, erzählte Bartholomäus Benson Delmo, dem fetten und fröhlichen Bürgermeister von Maldobar, und einigen anderen Bauern, die sich in dieser Nacht in seinem Haus versammelt hatten, »ist, warum dieser Dunkelelf die Kinder hat ziehen lassen. Ich bin ja kein Experte, wenn es um das Verhalten von Dunkelelfen geht, aber ich habe genug über sie gehört, um ein anderes Verhalten zu erwarten.«
    »Vielleicht war Connors Angriff doch effektiver, als er glaubt«, meldete sich Delmo taktvoll zu Wort. Sie

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