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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Distelwolle-Jungen gesehen, die sich in einem nahegelegenen Ahornhain versteckten, und Connors Schwert, das der älteste Bruder nahezu perfekt handhabte.
    Der Jüngste hatte sie hierher geführt, das wusste Drizzt. Am Tag zuvor hatte der Drow beobachtet, wie der Junge in den Holzschuppen gezerrt worden war. Und immer wieder hatte er das Wort »Drizzit« gehört, zumindest zu Anfang. Jetzt wollte der sture Junge seine unglaubliche Geschichte beweisen.
    Die Blaubeerpflückerin stolperte plötzlich, fiel dann zu Boden und schrie auf. Drizzt erkannte ihren Schrei als Hilferuf wieder, weil der Junge mit dem sandfarbenen Haar dieses Wort auch benutzt hatte, und ein Lächeln breitete sich auf seinem dunklen Gesicht aus. Da das Mädchen auf so lächerliche Weise hingefallen war, wusste Drizzt, dass es sich nur um ein Spiel handelte. Das Mädchen war nicht verletzt, sondern rief einfach nur nach dem Drizzit.
    Der Dunkelelf schüttelte seine dicke, weiße Mähne und wollte gerade loslaufen, blieb dann aber instinktiv stehen.
    Wieder warf er einen Blick auf das Blaubeerfeld, wo das Mädchen saß, sich den Knöchel rieb und immer wieder nervös in die Richtung schaute, wo sich ihre Brüder versteckt hatten. Einen Augenblick wurde es Drizzt schwer ums Herz. Er spürte einen Drang, dem er nicht widerstehen konnte. Wie lange war er allein gewesen und ohne Freunde umhergezogen? In dieser Minute sehnte er sich nach Belwar, den Swirfneblin, der ihn bei vielen Widrigkeiten in der Wildnis des Unterreichs beigestanden hatte. Er sehnte sich nach Zaknafein, seinen Vater und Freund. Drizzt Do'Urden verfolgte das Zusammenspiel der warmherzigen Geschwister, und das war mehr, als er ertragen konnte.
    Es war an der Zeit, dass Drizzt seine Nachbarn kennenlernte.
    Drizzt stülpte die Kapuze seines überdimensionierten Gnollumhangs über, obwohl der zerschlissene Stoff nicht gerade hilfreich war, wenn es darum ging, seine wirkliche Herkunft zu verbergen, und sprang dann über das Feld. Er hoffte, dass er wenigstens die erste Reaktion des Mädchens abschwächen konnte, wenn sie ihn sah, und vielleicht würde er ja auch einen Weg finden, sich mit ihr zu unterhalten. Doch seine Hoffnungen waren überzogen.
    »Der Drizzit!« keuchte Eleni schwer atmend, als sie ihn kommen sah. Sie wollte laut herausschreien, aber das gelang ihr nicht, und die Angst lahmte sie so, dass sie nicht weglaufen konnte.
    Aus dem Waldhain rief Liam an ihrer Stelle. »Der Drizzit!« brüllte der Junge. »Ich hab' es euch ja gesagt! Ich hab' es euch ja gesagt!« Er schaute seine Brüder an, die genauso aufgeregt waren, wie er es erwartet hatte. Doch Connors Gesicht spiegelte solche Bedrängnis wider, dass Liam ihn nur einmal kurz ansehen musste, und schon war seine Freude verschwunden.
    »Bei Gott«, murmelte der älteste Distelwolle-Sohn. Connor war oftmals mit seinem Vater unterwegs gewesen, der ihm gezeigt hatte, wie man Feinde aufspürte. Jetzt betrachtete er seine drei verwirrten Brüder und murmelte ein einziges Wort, das den unerfahrenen Jungs überhaupt nichts sagte: »Drow.«
    Drizzt blieb ein paar Schritte vor dem verängstigten Mädchen stehen, der ersten Menschenfrau, die er aus der Nähe sah, und studierte sie. Eleni war hübsch, egal, welchen Rassenstandard man auch anlegte, mit riesengroßen, sanften Augen, Wangen mit Grübchen und einer glatten, goldenen Haut. Drizzt wusste, dass es hier keinen Kampf geben würde. Er lächelte Eleni an und verschränkte vorsichtig die Arme vor der Brust. »Drizzt«, korrigierte er und zeigte auf sich. Eine Bewegung, die er nur aus den Augenwinkeln heraus wahrnahm, lenkte ihn von dem Mädchen ab.
    »Lauf, Eleni«, rief Connor Distelwolle, schwenkte sein Schwert und hielt auf den Drow zu. »Das ist ein Dunkelelf! Ein Drow! Renn um dein Leben!«
    Von dem, was Connor gerufen hatte, verstand Drizzt nur das Wort »Drow«. Doch die Körperhaltung des jungen Mannes konnte nicht mißverstanden werden, denn Connor stürmte blindlings zwischen Drizzt und Eleni. Die Spitze seines Schwerts zeigte auf Drizzt. Eleni gelang es, sich hinter ihrem Bruder wieder aufzurichten, aber sie floh nicht, wie er ihr befohlen hatte. Auch sie hatte schon von den bösen Dunkelelfen gehört, und sie würde Connor nicht im Stich lassen. Er sollte dem Drow nicht allein gegenüberstehen.
    »Verschwinde, Dunkelelf«, knurrte Connor. »Ich bin ein guter Schwertkämpfer und wesentlich stärker als du.«
    Hilflos streckte Drizzt die Hände aus. Er verstand kein

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