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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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alle hatten die Geschichte über Connors Entwaffnung gehört. Liam und die anderen Distelwolle-Kinder, einmal abgesehen von dem armen Connor, erzählten natürlich gerade jenen Teil besonders gern.
    Doch sosehr Connor auch dem Bürgermeister für sein ausgesprochenes Vertrauen dankte, verneinte er diesen Vorschlag kopfschüttelnd. »Er hat mich überwältigt«, gestand Connor ein. »Vielleicht hat mich sein Anblick zu sehr überrascht, aber er hat mich überwältigt – ohne Wenn und Aber.«
    »Und das war nicht gerade eine Kleinigkeit«, warf Bartholomäus ein, der das eventuelle Gelächter der barschen Runde von vornherein abwehren wollte. »Wir alle haben gesehen, wie Connor kämpft. Erst letzten Winter hat er drei Goblins und die Wölfe, auf denen sie ritten, niedergemacht!«
    »Beruhigt Euch, Bauer Distelwolle«, beschwichtigte ihn der Bürgermeister. »Wir ziehen die Geschicklichkeit Eures Sohnes nicht in Zweifel.«
    »Ich habe da so meine Zweifel, was den Feind anbelangt«, warf Roddy McGristle ein, ein Mann von der Größe eines Bars, über und über behaart. Er war der kampferfahrenste Mann in der Gruppe. Roddy verbrachte mehr Zeit in den Bergen, als er für die Aufrechterhaltung seines Bauernhofs übrig hatte, denn diese Tätigkeit liebte er nicht besonders. Und wann immer ein Kopfgeld auf Orkohren ausstand, konnte man sicher sein, dass Roddy den größten Teil davon einstrich, was oftmals mehr war, als die restlichen Dorfbewohner zusammen einheimsten.
    »Nur keine Aufregung«, sagte Roddy zu Connor, der gerade aufstehen und scharf protestieren wollte. »Ich weiß, was du gesagt und gesehen hast, und ich glaube dir. Aber du hast das Wesen einen Drow genannt, und dahinter verbirgt sich mehr, als du dir jetzt auch nur vorstellen kannst. Wenn das, was du gefunden hast, ein Dunkelelf gewesen ist, dann denke ich, dass ihr alle in diesem Augenblick tot in dem Blaubeerfeld liegen müßtet. Nein, meiner Meinung nach war das kein Drow, aber in diesen Bergen gibt es andere Wesen, die das tun könnten, was du erzählt hast.«
    »Nenne sie«, forderte Bartholomäus säuerlich. Es gefiel ihm gar nicht, dass Roddy die Geschichte seines Sohnes anzweifelte. Und überhaupt. Bartholomäus war der Vorstand einer respektablen Familie, und wann immer der rüde und laute Roddy McGristle vorbeikam, brauchten Bartholomäus und seine Frau ein paar Tage, bis sich die Kinder, Liam allen voran, wieder normal aufführten.
    Roddy zuckte nur mit den Schultern. An Bartholomäus' Ton störte er sich nicht. »Goblin, Troll – könnte ein Waldelf gewesen sein, der zuviel Sonne abgekriegt hat.« Sein Gelächter, das nach dieser letzten Bemerkung ausbrach, wirkte auf die anderen Gruppenmitglieder ansteckend, und ihre Ernsthaftigkeit ließ etwas nach.
    »Wie sollen wir dann sicher sein?« fragte Delmo.
    »Wir werden es herausfinden, indem wir das Wesen suchen«, bot Roddy an. »Morgen früh -« er zeigte auf jeden Mann, der an Bartholomäus' Tisch saß – »ziehen wir hinaus und sehen nach, was wir in Erfahrung bringen können.«
    Roddy, für den damit das improvisierte Zusammentreffen beendet war, schlug mit den Händen auf den Tisch und stand auf. Doch bevor er das Bauernhaus verließ, drehte er sich noch einmal um, zwinkerte übertrieben und lächelte den anderen Männern mit zusammengekniffenen Lippen zu. »Und Jungs«, sagte er, »vergeßt eure Waffen nicht!«
    Noch lange nachdem der Mann aus den Bergen gegangen war, konnten sie sein donnerndes Lachen hören.
    »Wir könnten einen Waldläufer hinzubitten«, schlug einer der Bauern hoffnungsvoll vor, als sich die entmutigte Gruppe aufzulösen begann. »Ich hörte, dass es in Sundabar einen gibt, eine von Lady Austriels Schwestern.«
    »Dafür ist es noch ein bißchen früh«, antwortete Bürgermeister Delmo und dämpfte den eben entwickelten Optimismus.
    »Ist es jemals zu früh, wenn es sich um einen Dunkelelf handelt?« warf Bartholomäus schnell ein.
    Der Bürgermeister zuckte mit den Achseln. »Laßt uns mit McGristle reden«, erwiderte er. »Wenn jemand dort oben in den Bergen die Wahrheit herausfinden kann, dann ist er es.«
    Taktvoll wie er war, wandte er sich noch an Connor. »Ich glaube dir deine Geschichte, Connor. Wirklich, das tu' ich. Aber wir müssen es ganz sicher wissen, bevor wir um so hoch gestellte Hilfe wie die Schwester der Herrin von Silbrigmond nachsuchen.«
    Der Bürgermeister und die anderen Bauern, die zu Besuch gewesen waren, verabschiedeten sich und ließen

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