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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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der großartige Rote nicht seine Hilflosigkeit gegen so einen mächtigen Zauberspruch eingestehen wollte, aus Angst, daß seine Schwäche genau diesen Zauberer mit seinen Leuten aus dem Norden rufen würde, um noch einen Drachen auszuplündern! Ah!« rief Drizzt mit weit aufgerissenen Augen. »Wird denn nicht gerade Hephästus' angebliche Niederlage den Zauberer und seine gräßlichen, stehlenden Freunde zu so einer Plünderung auffordern? Und welcher Drache besitzt mehr als Hephästus, der Rote des reichen Mirabars? Gerade dort lohnt sich ein Diebstahl.«
    Der Drache wußte nicht, was er tun sollte. Hephästus liebte seinen Lebensstil. Seine Schätze, die durch die gutzahlenden Kauf leute immer größer wurden, waren ihm ein sanftes Ruhekissen. Was er überhaupt nicht brauchte, waren abenteuerliche Helden, die in seiner Höhle herumschnüffelten! Und genau mit dieser Einstellung hatte Drizzt gerechnet.
    »Morgen!« brüllte der Drachen. »Heute werde ich über den Zauber nachdenken, und morgen wird Mergandevinasander wieder ein Schwarzer sein! Dann wird er verschwinden, und falls er es wagen sollte, noch ein weiteres blasphemisches Wort auszusprechen, wird sein Schwanz in Flammen aufgehen. Ihr werdet Euch keinen Zentimeter bewegen, Drache in Dunkelelfgestalt. Ich rieche Euch, egal, wo Ihr seid, und mein Gehör ist ausgezeichnet. Außerdem schlafe ich nicht so tief, wie viele Diebe es sich wünschen würden!«
    Natürlich bezweifelte Drizzt kein Wort von dem, was der Rote sagte. Und obwohl alles so gelaufen war, wie er es gehofft hatte, fühlte er sich dennoch relativ schlecht. Er konnte nicht einen Tag warten, bis er sich wieder mit Hephästus unterhielt, und seine Freunde auch nicht. Was würde wohl gechehen, fragte sich Drizzt, wenn der Drache versuchte, einen Zauber aufzuheben, der gar nicht existierte? Und was -dachte Drizzt, der langsam, aber sicher ängstlich wurde -würde er tun, wenn Hephästus ihn tatsächlich in einen schwarzen Drachen verwandelte?
    »Natürlich bietet der Atem eines Schwarzen ein paar Vorteile, die der Atem des Roten nicht vorweisen kann«, platzte Drizzt heraus, als Hephästus sich abwandte.
    Der Rote drehte sich wieder zu dem Dunkelelf um. Sein Blick und seine Wut waren beängstigend.
    »Möchtet Ihr gern mal meinen Atem zu spüren kriegen?« tobte Hephästus. »Und ich frage mich natürlich, ob Ihr dann immer noch so prahlen würdet?«
    »Nein, nur das nicht«, erwiderte Drizzt. »Wirklich, als Ihr Feuer gespuckt habt, habe ich meinen Stolz verloren! Aber der Atem eines Schwarzen darf nicht unterschätzt werden. Der hat Qualitäten, die über die Gewalt der Flammen eines Roten hinausgehen!«
    »Was sagt Ihr?«
    »Säure, o Hephästus, Verschlinger von zehntausend Rindern«, sagte Drizzt. »Säure frißt sich in die Rüstung eines Knappen, löst alles auf.«
    »So wie heruntertropfendes Metall?« fragte Hephästus höhnisch nach. »Metall, das vom Feuer eines Roten geschmolzen wurde?«
    »Noch besser, fürchte ich«, gestand Drizzt und blickte zu Boden. »Der Atem eines Roten bricht heraus und zerstört alles, aber der eines Schwarzen ist langatmig, zum Leidwesen seiner Feinde.«
    »Bricht heraus?« knurrte Hephästus. »Wie lange hält Euer Atem wohl vor, bemitleidenswerter Schwarzer? Ich weiß, daß ich länger Feuer spucken kann!«
    »Aber...«, begann Drizzt und zeigte auf den Alkoven. Diesmal wurde Drizzt mehrere Schritte nach vorn gesaugt, als der Drache einatmete. Der Dunkelelf wäre beinahe wieder hingefallen. Dennoch wußte er, was er zu tun hatte, und gab den Mönchen das abgesprochene Zeichen. »Feuer der Neun Höllen!« rief er, als Hephästus sich wieder dem Alkoven zuwandte.
    »Das Signal«, rief Matthäus in dem Tumult. »Rennt um euer Leben! Lauft!«
    »Niemals!« rief der verängstigte Bruder Herschel.
    »Oh, so zu leiden!« jammerte Jankin mit dem ausgefransten Haar, der aus dem Tunnel trat.
    »Wir müssen. Es geht um unser Leben!« erinnerte Matthäus sie und packte Jankins Haarschopf, damit der Bruder nicht in die falsche Richtung lief.
    Einige Sekunden verharrten sie in dem Tunneleingang, dann stürmte einer der Mönche, der erkannte, daß sie vielleicht ihre letzte Chance verpaßten, aus dem Tunnel. Die anderen stolperten hinter ihm her und liefen den Pfad hinunter, der in die Wand gehauen war. Als sie wieder beisammen waren, saßen sie in der Klemme. Ziellos rannten sie hin und her und wußten nicht, ob sie wieder zum Tunnel laufen oder auf den Ausgang zustürmen

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