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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hielt, lauschte aufmerksam auf die Schritte, als Hephästus näher kam.
    »Ich werde Euch in Stücke reißen, Gestaltwandler!« gelobte der Drache, und sein weitgeöffnetes Maul schnappte nach Guenhwyvar.
    Aber Zähne, selbst Drachenzähne, konnten dem gegenstandslosen Nebel, in den Guenhwyvar sich blitzschnell verwandelte, nichts anhaben.
    Auf dem Rückzug steckte Drizzt ein paar Goldstücke ein. In dem lauten Getöse konnte der Drache ihn nicht hören. Die Kammer war groß, und kurz bevor Drizzt sie durchquert hatte, entdeckte Hephästus ihn. Verwirrt, aber nichtsdestotrotz rasend, brüllte der Drache und lief Drizzt nach.
    »Wenn das blöde Tier mir nach draußen folgt, dann könnt ihr euch um den Rest kümmern«, rief Drizzt in der Goblinsprache, denn aus seinem Drachenbuch wußte er, daß Hephästus sie verstand.
    Hephästus blieb prompt stehen und drehte sich blitzschnell um. Er spähte in den Tunnel, der zu den Minen führte. Nun war der dumme Drache wirklich in einer Zwangslage: Auf der einen Seite wollte er den imposanten Dunkelelf fressen, aber andererseits befürchtete er, daß er ausgeraubt wurde. Hephästus stolzierte zu dem Tunnel und klopfte mit dem Kopf vorsichtshalber an die Decke, dann zog er sich zurück, um nachzudenken.
    Mittlerweile hatten die Diebe den Ausgang erreicht, dessen war sich der Drache sicher, und wenn er sie verfolgen wollte, mußte er seine Höhle verlassen und ins Freie hinaustreten - was um diese Jahreszeit nicht gerade eine gute Idee war, wenn er das einträgliche Geschäft mit einbezog, das er betrieb. Und dann schließlich löste er das Problem, wie er auch alle anderen löste: Er schwor sich, die nächste Gruppe Kaufleute zu fressen, die ihm über den Weg lief. Mit diesem Beschluß kehrte sein Stolz wieder zurück, obwohl er sein Vorhaben vergessen würde, sobald er eingeschlafen war. Der Drache kehrte in seine Kammer zurück, türmte das Gold wieder auf und inspizierte das Edelmetall, das er unabsichtlich geschmolzen hatte.

Auf dem Heimweg
    »Ihr habt uns gerettet!« rief Bruder Herschel. Die Brüder, mit Ausnahme von Jankin, umarmten Drizzt, sobald der Dunkelelf in einem felsigen Tal westlich der Drachenhöhle zu ihnen stieß.
    »Wenn es eine Möglichkeit geben sollte, wie wir Euch das vergelten können...!«
    Daraufhin leerte Drizzt seine Taschen aus. Fünf Paar weit aufgerissene Augen beobachteten, wie Goldkelche und Edelsteine herausrollten und in der Nachmittagssonne funkelten. Vor allem ein fünf Zentimeter großer Rubin kündete von Reichtum, der alles übertraf, was die Mönche sich jemals erträumt hatten.
    »Für Euch«, erklärte Drizzt. »Alles. Ich habe für Schätze keine Verwendung.«
    Die Mönche blickten sich schuldbewußt um. Keiner von ihnen wollte zugeben, mit welcher Beute seine Taschen gefüllt waren. »Vielleicht solltet Ihr ein wenig für Euch behalten«, schlug Matthäus vor, »falls Ihr immer noch vorhabt, Euch allein auf den Weg zu machen.«
    »Das habe ich«, sagte Drizzt fest entschlossen.
    »Hier könnt Ihr nicht bleiben«, überlegte Matthäus. »Wohin wollt Ihr gehen?«
    Darüber hatte Drizzt bis jetzt noch nicht viel nachgedacht. Er wußte nur, daß sein Platz nicht bei den trauernden Mönchen war. Nun schenkte er der Frage des Mönchs etwas Aufmerksamkeit und erinnerte sich an die vielen Sackgassen, die er eingeschlagen hatte. Dann plötzlich kam ihm eine Idee.
    Er wandte sich an Jankin. »Ihr habt eine Stadt erwähnt, ungefähr eine Woche bevor wir in den Tunnel gekommen sind.«
    Jankin warf ihm einen entgeisterten Blick zu. Er konnte sich nicht erinnern.
    »Zehnstädte«, sagte Drizzt. »Die Stadt der Schurken, wo ein Schurke ein Zuhause finden kann.«
    »Zehnstädte«, schimpfte Matthäus. »Ihr solltet Euch Gedanken über Euren Weg machen, Freund. Das Eiswindtal ist kein sehr gastfreundlicher Ort, und die unerschrockenen Mörder von Zehnstädte sind nicht gerade sehr warmherzig.«
    »Dort bläst immer ein heftiger Wind«, warf Jankin ein. In seinen dunklen, tiefliegenden Augen tauchte ein gerissener Blick auf. »Einer, der Euch den Sand in die Augen treibt und unerträglich eisig ist. Ich werde Euch begleiten!«
    »Und die Monster!« warf ein anderer ein und schlug Jankin auf den Hinterkopf. »Tundra-Yeti und weiße Bären und grauenhafte Barbaren! Nein, mich würde man nicht nach Zehnstädte bringen können, selbst wenn Hephästus mich dorthin treiben würde.«
    Herschel schaute nervös nach hinten. Die Drachenhöhle war nicht

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