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Die Saga vom Eisvolk 03 - Abgrund

Die Saga vom Eisvolk 03 - Abgrund

Titel: Die Saga vom Eisvolk 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Hand etwas nach und verspürte selbst ein Verlangen. Ein kribbelnder Eifer erfüllte sie. Als sie selbst bereit lag, fingerte er an der Hose herum, erhitzt und atemlos, ohne hinzufinden.
    Sogleich war ihre Hand zur Stelle. Sie schnappte nach Luft, als sie sein Geschlecht fand und die Bereitschaft ihres Körpers spürte.
    Da erwachte er. Sol wandte sich ab und stellte sich schlafend. Sie hörte seinen erschreckten Seufzer über das, was er hier tat, aber sie preßte sich so an ihn, so daß er nicht widerstehen konnte.
    Als er in sie eindrang, »erwachte« sie, wimmerte wie ein ängstliches Hundebaby und sah mit großen Augen in sein Gesicht.
    Skille war vor Schreck wie versteinert, aber ohne Kraft aufzuhören. »Jacob?« flüsterte sie verwundert. »Jacob!«
    Sie schlang die Arme um den Hals, ihr Körper beantwortete seinen Rhythmus, und so waren beide mit der süßen Arbeit der Erotik beschäftigt.
    »Vergib mir«, flüsterte er, als sie ermattet nebeneinander auf der Pritsche lagen. »Ich weiß nicht, wie das kommen konnte. Ich habe geträumt…«
    »Ich auch, Jacob«, murmelte sie. »Ich auch, das war wohl der Lauf der Natur. Wir sind beide so allein gewesen.« »Ja. Danke, daß du es so gut aufnimmst!« »Bitte.«
    »Das war himmlisch, Sol, wahrhaft himmlisch!«
    »Dann wirst du also in Zukunft etwas mehr auf Mädchen achten?«
    Er war erschrocken. »Aber für mich gibt es nur dich, das verstehst du doch! Ich habe nicht vor, dich jetzt im Stich zu lassen!«
    »Oh, mein lieber Jacob«, sagte sie etwas wehmütig. »Ich muß Dänemark verlassen. Und ich will nicht meine Achtung vor dir verlieren, wenn du dich deinem Dienst entziehst. Laß uns die kurze Zeit, die uns noch bleibt, aneinander erfreuen. Und uns unserer in Herzlichkeit entsinnen! Du hast mir ein phantastisches Erlebnis beschert, mir, die ich geglaubt habe, daß ich die Nähe eines Mannes nicht ertragen könnte. Du hast mich geheilt, du hast mich dieses schreckliche Erlebnis von damals vergessen lassen.« »Habe ich das? Dann bin ich glücklich.«
    Noch einmal waren sie zusammen, im Morgengrauen, ehe sie weiterzogen. Dieses Mal spielten sie mehr und waren einander vertrauter und offener, lernten voneinander ein bißchen über all die Mysterien auf dem Gebiet der sinnlichen Liebe.
    Als sie sich an der Wegkreuzung nahe Glimmingehus trennten, wußten sie, daß sie sich innerhalb weniger Tage Wiedersehen würden. Und beide freuten sich darauf. Sie nahmen Abschied und der eine begab sich auf den Weg zu der Burg, die sich so majestätisch in der Ebene erhob während die andere sich nach Brösarps Backar auf den Weg machte.
    Sol jagte am Ostseestrand nordwärts. Es schien, als liebe es das Pferd, sich auf dem harten Sand auszutoben, auf den Sonnenrauch zu, der vor ihnen lag.
    Das Meer lag in weichem Nebel, die Wellen waren lang und schläfrig. Hier und dort brach sich ein Sonnenstrahl auf dem Wasser und splitterte die graublauen Pastellfarben in schrille Lichtblitze.
    Sie hatte sich den Weg am Meer entlang vorangefragt. Nun war sie dem Ziel nahe. Ein Fischer jedoch, der ihr gerade begegnet war, hatte ihr teilweise den Mut genommen. Vorsichtig hatte sie ihn über Brösarps Backar ausgefragt, und sie hatte ihm weisgemacht, sie frage aus Furcht, Hexen zu begegnen…
    »Hexen?« hatte er lachend geantwortet. Was hatte man ihr da nur für alte Märchen aufgetischt? Nein, in Brösarps Backar konnte sie sich vollkommen sicher fühlen, nur die Allerältesten faselten noch etwas von Hexen.
    Ihre Hoffnung sank und in Sol breitete sich eine verzweifelte Stimmung aus. Doch sie wollte mehr wissen. Was erzählten die Alten? Nein, wenn sie vor vielleicht hundert Jahren gekommen wäre, dann wäre sie womöglich in die Fänge von Hexen geraten. Wenn sie sich dann zu den Geröllgräbern und Steinen und Hügeln aus der heidnischen Zeit durchgeschlagen hätte. Aber jetzt…? Nein, jetzt herrschte Friede in Brösarps Backar.
    Sol hatte in die Sonne geblinzelt, um ihre sonderbaren, entlarvenden Augen zu verbergen. Sie hatte sich bedankt und gesagt, daß sie erleichtert sei. Mit listigen Fragen jedoch hatte sie gleichwohl erfahren, wo die Allerältesten des Dorfes wohnten.
    Sie hatte nicht vor aufzugeben. Wenn sie schon ihren Seelenverwandten so nahe gekommen war, dann mußte sie weiter suchen, bis sie die schwere Gewißheit darüber hatte, ob sie die einzige in Skandinavien war, die diese speziellen Gaben besaß. Ja, von Tengel einmal abgesehen natürlich. Doch ihn zählte sie nicht

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