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Die Saga vom Eisvolk 03 - Abgrund

Die Saga vom Eisvolk 03 - Abgrund

Titel: Die Saga vom Eisvolk 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Romelebergkamm, der Räuber schrie auf und breitete die Arme aus. Sol fiel kopfüber vom Pferd und rollte schnell außer Reichweite der Pferdehufe.
    Skille sprang vom Pferd. Das andere Pferd lief weiter, kam jedoch auf sein Kommando wieder zurück. Offensichtlich hatte der Räuber Skilies eigenes Pferd genommen. Sicher hat er halb so schnell die Verfolgung aufgenommen, dachte Sol finster wie sie da in stechenden Wacholderbüschen lag. Doch wirklich war sie es, der er Beistand leisten wollte. »Tut mir leid, daß ich jetzt erst komme, aber es dauert etwas, bis man auf dem Pferd das Gewehr geladen hat. Wie geht es?« fragte er besorgt.
    Sol erhob sich schwankend. »Gut,, glaube ich. Das war ein Volltreffer«, murmelte sie, wobei sie ihm in die Arme fiel. Jacob Skille hielt sie fest, ganz offenbar machte er sich Sorgen um sie. »Was sagst du?« fragte er.
    »Nichts. Mir geht es gut. Du bist groß und stark, weißt du.
    Wir müssen nach Jörgen sehen.«
    »Ja, natürlich.«
    Etwas widerwillig ließ er sie los.
    Jörgen war nicht ernsthaft verletzt. Ihm fiel das Sprechen schwer, und er hatte einen Messerstich in den Arm abbekommen. Aber er lebte.
    »Vielen Dank«, flüsterte er Sol heiser zu. »Du warst sehr schlagfertig.«
    »Was?« rief Jacob Skille aus. »Du hast das hier angerichtet?« Er zeigte auf die beiden Männer mit eingeschlagenem Schädel. Sie nickte heftig.
    »Armes Kind«, sagte er. »Wieviel Angst mußt du gehabt haben, daß du so etwas Brutales fertig bringen konntest!« Sol versuchte, vor Angst zu zittern, aber das wollte ihr nicht recht gelingen.
    »Da war wirklich selbstlos von dir, wir sind dir sehr dankbar. Solche Schwachköpfe, erdreisten sich, die Kuriere des Königs anzugreifen! Aber das war ihnen wohl nicht klar. Wie geht es dir, Jörgen?«
    Der junge Bursche taumelte etwas. »Ich… habe bestimmt viel Blut verloren.«
    Erst jetzt stellten sie fest, daß er noch weitere Messerstiche abbekommen hatte.
    »Du mußt behandelt werden«, sagte Sol und riß ohne mit vier Wimper zu zucken einen großen Stoffstreifen aus ihrem Unterrock. »Du mußt dich ordentlich ausruhen. Gibt es in der Nähe wirklich kein Haus?«
    »Nein«, antwortete Skille. »Es sei denn wir reiten südwärts, zum Meer…«
    »Dann laß uns das machen«, entschied sie, während sie Jörgen so gut es irgend ging verband. »Er kann so nicht weiterreiten.«
    »Sol hat recht«, sagte Skille. »Du schaffst es nie bis Glemmingehus.«
    Jörgen gab nach. Er merkte selber, daß es besser so war. Als sie ihn auf den Rücken des Pferdes gehievt hatten und ein Stück Weges geritten waren, hielt Sol ihr Pferd an. »Warte einen Augenblick! Kann ich noch einmal umkehren? Ich möchte gerne für ihre Seelen beten.«
    Skille wollte erst protestieren, aber er besann sich. »Du bist ein gutes Mädchen. Sollen wir mitkommen? Du willst dich vielleicht allein nicht wieder diesem Anblick aussetzen?« »Nein, nein, das ist nicht nötig. Ich mache mir nur Sorgen, daß uns ihre Geister verfolgen könnten.« »Ich verstehe. Wir warten.«
    Sie eilte zurück und sprang vom Pferd. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, daß ihre Weggefährten sie nicht sehen konnten, ging sie zu einem der toten Räuber, einem älteren Mann mit langem grauweißen Haar. Es war einer von denen, die Skille getötet hatte, deshalb hatte er keinen zertrümmerten Schädel.
    Sol lachte in sich hinein, während sie ihm das Haar abschnitt. Dann machte sie einen Knoten in das Büschel Haare und tat es in ihr Bündel. Danach eilte sie zurück zu Skille und Jörgen »Nun ist es gut«, sagte sie fromm. »Friede ihren Seelen!« Skille murmelte leise etwas, und dann setzten sie ihren Rin fort, nun südwärts, wobei die beiden Unverletzten je zu einer Seite von Jörgen ritten, um ihn aufrecht zu halten. Nicht lange danach gelangten sie zu einer kleinen Ansammlung von Höfen. Beim ersten hielten sie an, weckten dir Bewohner und erzählten ihnen von dem Überfall.
    »Ach ja«, stöhnte der Bauer. »Die fünf haben uns schon lange zu schaffen gemacht! Dann mußten sie durch die Trabanten von König Christian ins Gras beißen! Dafür sei euch gedankt! Ich hoffe, das war für die junge Dame nicht zu viel?«
    Sie und Skille wechselten Blicke. Es war schließlich die junge Dame, die ihnen gewissermaßen auf die Zehen gestiegen war.
    »Wenn sie einen so mutigen Krieger wie Seiner Majestät Trabanten Jacob Skille in Reichweite hat, dann ist jede Jungfrau sicher«, sagte sie schüchtern.
    Skille wandte

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