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Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht

Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht

Titel: Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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geschehen.
    Ihr stockte der Atem, als sie ihn spürte. In ihrem Körper entflammte ein heftiges Feuer, sie wurde von einer Lust gepackt, die unerträglicher war als die schlimmsten Qualen der Hölle…
    Und dann schrie sie hinter zusammengepreßten Lippen auf. O nein, nein, wie tat das weh!
    »Bitte nicht«, wimmerte sie leise.
    Aber Tarald, der anfangs so kühl und überlegt an die Sache herangegangen war, hatte die Kontrolle über sich verloren. Er war verwirrt und bestürzt über seine eigene Reaktion, aber jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten, obwohl er merkte, welche Schmerzen es ihr bereitete. Sie war so eng, ihr Becken war nicht normal ausgewachsen, aber wie sehr er sich auch bemühte, Rücksicht auf sie zu nehmen und zartfühlender zu sein, er schaffte es nicht. Eine ähnliche Reaktion hatte er noch nie vorher erlebt.
    Dann war das Schlimmste endlich überstanden, und er spürte, wie Yrjas Arme sich um seinen Nacken schlossen, er spürte ihre Lippen an seiner Wange, und berauscht suchte er ihren Mund und gab ihn nicht mehr frei, bis sie beide von einem gewaltigen Höhepunkt mitgerissen wurden. Tarald sank an ihrer Seite zusammen. Er merkte, daß sie immer noch ein wenig weinte, und legte seine Hand an ihre Wange.
    Plötzlich lachte sie leise. Er hob verwundert den Kopf. »Also wenn das kein Kind gibt, dann weiß ich auch nicht«, lächelte sie.
    Da lachte er ebenfalls. »Aber sicherheitshalber versuchen wir es in ein paar Tagen nochmal - wenn du keine Schmerzen mehr hast. Und dann den Abend darauf. Und den nächsten. Denn das hat mir gefallen, Yrja!«
    Sie seufzte glücklich. Besser als mit Sunniva?, hätte sie am liebsten gefragt, aber sie traute sich nicht.
    »Wenn du auch möchtest, natürlich«, fügte er hinzu. »Jederzeit, Tarald«, antwortete sie. »Wann immer du mich willst.«
    Am nächsten Morgen in Kolgrims Zimmer konnte Liv an Yrjas strahlendem Gesicht erkennen, daß ihr Sohn sich seiner Ehefrau gegenüber benommen hatte, wie es sich gehörte. »Nun, es hat alles geklappt, wie ich sehe?«
    »O ja! Er war so lieb und wunderbar, Frau Liv. Und er ist sogar bis zum Morgen geblieben, aber natürlich deswegen, weil er so schnell danach eingeschlafen ist, und ich habe mich nicht getraut, meinen Arm wegzuziehen, der ist immer noch taub, ach, ich bin ja so glücklich, Mutter!«
    Liv war ganz gerührt, daß sie so ganz nebenbei »Mutter« genannt worden war.
    Yrja fuhr beinahe ohne Atem zu holen fort: »Aber ich habe ihm natürlich nicht gesagt, wie sehr ich ihn liebe, denn von so-was konnte bei ihm gar keine Rede sein. Er mag mich einfach, er hat sich bei mir wohlgefühlt, Frau Liv - und er wollte mich haben! Und er will, daß wir es nochmal machen.«
    Liv lächelte und verkniff sich die Bemerkung, die sie auf der Zunge gehabt hatte - daß Yrja sich nicht damit zufrieden geben sollte. Statt dessen sagte sie freundlich: »Weißt du, ich finde, das hört sich an wie der sehr vielversprechende Anfang seiner Liebe für dich.«
    »Ach Gott, wenn es doch nur so sein möchte«, flüsterte ihre Schwiegertochter.
    Yrja wurde sehr schnell schwanger. Aber Tarald kam weiterhin zu ihr. Also zogen sie zusammen, und die Tür zum Zimmer seines kleinen Sohnes stand offen.
    Und eines Tages in diesem Sommer, als Yrja mit Kolgrim draußen im Garten war und ihm zu erklären versuchte, daß er nicht alle Blumen für Großmutter aus der Erde rupfen durfte, hob sie den Kopf und sah Tarald dort stehen, schmutzig und voller Lehm an seiner Arbeitskleidung. Sie lächelte ihn an, aber sein Gesicht blieb ernst. »Ich liebe dich, Yrja«, sagte er leise. »Ich liebe dich viel mehr, viel tiefer und viel heißer, als ich Sunniva jemals geliebt habe. Du gibst mir so unglaublich viel, bei Tag und bei Nacht.«
    Ein überwältigendes Glücksgefühl stieg in Yrja hoch, und sie stürzte ins Haus, die Hände vor das Gesicht geschlagen, um ihr Weinen zu verbergen.
    »Was in aller Welt…?« sagte Liv, die ein Stück entfernt im Garten arbeitete. »Was hast du zu ihr gesagt, Tarald?« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe ihr nur gesagt, daß ich sie liebe. Ich verstehe überhaupt nichts mehr.«
    »Nein, aber ich«, sagte Liv und ging auf ihn zu. »Und jetzt sollst du die Wahrheit hören! Yrja liebt dich seit langem, brennend und selbstlos, schon lange vor deiner kopflosen Affäre mit Sunniva. Yrja hat um deinetwillen viele, viele Jahre gelitten. Du bist mit einem neuen Mädchen nach Hause gekommen, das dich zum Glück nicht haben wollte. Du

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