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Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Titel: Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Höxter überzusetzen, Oberstleutnant.« Das Gesicht des Befehlshabers war ausdruckslos, wie in Stein gemeißelt. »Und Wallenstein?« »Nichts, Oberstleutnant.« »Ist Tilly schon losmarschiert?«
    Trond wandte sich an einen der Knechte, der sagte: »Davon wissen sie nichts, Oberstleutnant. Die Gerüchte waren sehr vage.«
    »Danke! Ihr habt gute Arbeit geleistet. Ich werde sogleich Seine Majestät über diese Gerüchte unterrichten.« Kruse entfernte sich, ohne Trond die Möglichkeit zu geben, ihn an die Belohnung zu erinnern.
    Aber das machte dem Jungen nichts aus. Überglücklich über das erfolgreiche Resultat führte er mit seinen beiden Freunden einen Kriegstanz auf, wirbelte sie herum und triumphierte. Sie waren genauso verblüfft wie Kruse und seine Offizierskollegen, als sie von Tronds Bravourstück erfuhren.
    Unter den Kollegen befand sich auch Alexander von Paladin. Auch er mußte über den jungen unerschrockenen Toren schmunzeln, ohne zu ahnen, wie nahe verwandt sie waren.
    Die Gerüchte hatten der Wahrheit entsprochen: Tilly war zum Abmarsch bereit.
    Endlich würde er das gottlose, protestantische Heer niederschlagen dürfen. Er begab sich wie gewöhnlich zum Gebet vor seine Madonna, denn Tilly war ein tief religiöser Mann. Und natürlich betete er für den Sieg über die Gottlosen.
    Zugleich waren König Christian und seine vertrautesten Männer versunken ins inbrünstige Gebet, daß Gott ihnen im Kampf gegen die gottesleugnerischen Papisten beistehen möge.
    Unser Herr muß recht verwirrt gewesen sein.
    Am 18. Juli überschritt Graf von Tilly bei Höxter die Weser und setzte seinen siegreichen Verheerungszug flußaufwärts fort. Christian IV. konnte nichts dagegen unternehmen, denn am 20. Juli war er vom Pferd gefallen und hatte sich eine ernsthafte Gehirnerschütterung zugezogen. Er mußte sein Heer ohne Schwertschlag retirieren sehen, erst an der Nienburger Festung stoppte Tilly. Dahinter konnte das protestantische Heer einigermaßen ruhig die Genesung des Königs abwarten.
    Wie wenig gedrillt vor allem die dänischen Truppen waren, hatte sich in aller Deutlichkeit während des langen Rückzuges ohne den obersten Kriegsherrn gezeigt. Und im Glied der Söldnerknechte fehlte es an jeglicher Disziplin.
    Deshalb war die Verschnaufpause hinter Nienburgs Mauern dringend nötig.
    Und Trond vom Eisvolk erhielt den Korporalsgrad - Leutnant wäre selbstverständlich des Guten zu viel gewesen - und bekam sein ersehntes Pferd. Damit unterschied er sich nun von Bruder Brand und Freund Jesper. Doch er war nicht weit von ihnen entfernt. Und seine Augen waren voller Glück. Der mittlere der Brüder, der immer in die Klemme geriet, war endlich wer. Er hatte seinen Platz im Leben gefunden.
    Nun kam es allein darauf an, daß er sich als der Verantwortung für würdig erwies. Trond gedachte, alles daran zu setzen.

7. KAPITEL
    Auf Fredriksborg in Dänemark stand Cecilie vor der Haushofmeisterin und war sehr streitsüchtig.
    Nein, sie konnte dieses Mal nicht mit nach Dalum kommen. Sie erwartete ein Kind, und die Reise würde zu strapaziös werden. Ebensowenig konnte sie sich weiter so umfassend um die Kinder des Königs kümmern, sie würde sie nicht hochheben oder ihnen auf andere Weise helfen können.
    Die Haushofmeisterin war zornig. »Dann könnt Ihr selbst sehen, wie Ihr nach Hause nach Gabrielshus kommt, Markgräfin. Wir haben keine Verwendung für kränkliche Personen. Hinfort! Sofort!«
    »Ich hatte ohnehin die Absicht, meine Anstellung jetzt zu kündigen. Aber die Kutsche kommt erst heute abend.« »Hilft nichts - Ihr könnt statt dessen ein Pferd leihen.« »Aber sie kann doch in ihrem Zustand schlecht eine so lange Strecke reiten!« rief eine der Hofdamen empört aus. »Unsinn!« sagte die Haushofmeisterin, die ihren Rang höher einschätzte als den der Markgräfin von Paladin, zumindest was die Führung des Stabes an Bediensteten im Schloß betraf. Außerdem wußte sie, daß ihr sowohl Kirsten Munk als auch Ellen Marsvin den Rücken stärkten.
    Zwei äußerst mächtige Frauen. »Ich bin immer täglich geritten, wenn ich gesegneten Leibes war. Und die Markgräfin ist eine gute Reiterin, habe ich gehört. Sie kann Florestan nehmen.«
    »Aber das Pferd können nur wenige Männer zügeln«, sagte die Hofdame.
    »Seid Ihr eine gute Reiterin oder nicht?« fragte die Haushofmeisterin Cecilie bissig. »Ein anderes Pferd gibt es nicht. Sonst müßt Ihr zu Fuß gehen.« Den langen Weg zu Fuß gehen?
    »Kann ich nicht

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