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Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Titel: Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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schwierig, Askinge zu finden. Der Hof war neu, nicht so groß wie Tante Ursulas, aber doch sehr imponierend.
    Tancred wurde von dem Ehepaar Holzenstern und der Tochter Stella herzlich begrüßt. In ihrem gelbweißen Kleid ähnelte Stella mehr denn je einer Wachspuppe. Ich darf es mit meinen Besuchen hier auf alle Fälle nicht übertreiben, dachte er bekümmert. Die Mutter scheint es ziemlich eilig zu haben, das Mädchen zu verheiraten. Nicht, daß ich von mir selber so eingenommen bin, lächelte er in sich hinein. Aber der Name Paladin zieht immer, das hab' ich schon gemerkt. So töricht von Mutter! Heiratete Vater ohne die geringste Ahnung, wie vornehm er war! Das hat ihm bestimmt gut gefallen. Ich werde Molly nicht erzählen, daß ich aus dem Hochadel stamme. Sie soll mich um meiner selbst willen lieben. Lieben…Dieses Wort hatte Tancred bisher noch nie in Zusammenhang mit einem Mädchen gebracht. Und Molly hatte er bis jetzt nur wenige Sekunden gesehen - und umarmt. Er mußte verrückt sein!
    Aber genau das wurde man ja, wenn man sich verliebte, oder?
    Er wurde in einen eleganten Salon gebeten.
    Es sah nicht gerade so aus, als ob es hier an Geld fehlte. Alle Möbel waren nach der neuesten Mode. Er selbst zog allerdings altes Erbgut vor. Man konnte ja Neues dazu kaufen, aber warf man alte Familienstücke fort, nur um modern zu sein? Hier hatten sie es wohl getan.
    Holzenstern selbst war ein fescher Mann, etwas beleibt und vielleicht ein bißchen zu auffällig gekleidet. Aber er will wohl jünger erscheinen, dachte Tancred mit jugendlicher Nachsicht.
    Die Dame des Hauses war ziemlich langweilig. Darum konnte er sich an sie auch nicht so recht erinnern. Hinter der freundlichen Fassade war ein steifes und ängstliches Gesicht zu erkennen. Wahrscheinlich hatte sie Angst vor Falten, die durch übermäßiges Lächeln entstehen könnten.
    Während sie zu Tisch saßen und nichtssagende Phrasen austauschten, ließ sie Tancred wissen, daß sie von sehr hoher Geburt war. Das zu erzählen, konnte sie sich niemals verkneifen. Vielleicht wollte sie nur unterstreichen, daß Stella für einen Paladin eine passende Partie war? Hatte Tante Ursula nicht die Schwester der Hausfrau erwähnt, die Herzogin?
    Tancred war das adelige Blut gleichgültig. Er wollte Molly! Aber wo war sie jetzt?
    Hinterher nahm Holzenstern in mit hinaus auf die Felder. Für die Damen war es zu kühl, und deshalb blieben sie zu Hause.
    Tancred versuchte, dem Gespräch die richtige Wendung zu geben und sagte: »Das Gut macht aber keinen alten Eindruck.«
    »Nein, es wurde Ende des 16. Jahrhunderts gebaut. Noch nicht mal hundert Jahre alt.«
    »Aber Askinge…? Ist das nicht ein alter Name?«
    »Das stimmt. Hier gab es früher ein Schloß oder eine Burg. Aber ich konnte suchen, soviel ich wollte, ich habe keine Spur davon gefunden.«
    Tancred lief es kalt den Rücken hinunter. Er hatte gehofft, daß Holzenstern sein Mysterium aufklären könnte.
    Zögernd sagte er: »Ich frage mich, ob ich sie nicht gesehen habe. Die Ruine.« »Was? Wo?«
    »Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. Gestern abend nach dem Fest habe ich mich nämlich verlaufen und stand direkt vor einem merkwürdigen Gebäude. Einer ziemlich unheimlichen Ruine.« »Hier in der Nähe?« Holzenstern zeigte ungeheures Interesse.
    Tancred blieb stehen und sah sich um. Hier zog sich der Wald mehr zurück, aber soviel er sehen konnte, bestand er hauptsächlich aus Laubbäumen.
    »Nein, ich glaube nicht. Aber es könnte sein. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war.«
    »Glaubt Ihr, daß Ihr ihn wiederfinden könntet?« »Kaum. Ich habe wenig Lust, den Wald noch einmal zu betreten.«
    Holzenstern sah ihn bittend an: »Falls Ihr es noch einmal tun solltet, seid so freundlich und erzählt es mir. Ich bin an Askinges Vergangenheit sehr interessiert. Habt Ihr die Ruine wirklich gesehen?«
    »Ja, ich könnte es schwören«, antwortete Tancred. »Aber heute morgen traf ich Dieter, und er sagte mir, daß eine solche Ruine nicht existiert. Und er sollte es wohl wissen. Ist er nicht hier geboren?«
    »Dieter? Nein, der ist erst nach uns hierher gekommen.« »Wirklich? Na ja denn!« Tancred lachte leise. »Er erzählte mir etwas von einer Hexe, die Männer frißt.«
    »Ach so, Salina!? Ja, sie muß ein ansehnliches Frauenzimmer gewesen sein. Ich hörte einmal, wie ein hiesiger Historiker sie beschrieben hat: ›Mit Haaren wie ein brennender Sonnenuntergang. Und Augen, in denen ein unstillbarer Glanz

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