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Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Titel: Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Bestechungen aus und verlieh unter dem widerwilligen Hochadel nach links und rechts den dänischen Elefantenorden. Hier und dort mußte er nachgeben und Einschränkungen hinnehmen - aber Ende September wurde das Traktat, das Dänemark Verteidigung und den Niederlanden Zollfreiheit versprach, unterzeichnet.
    Als Corfitz Ulfeldt sich auf die Heimreise begab, war er von Triumph erfüllt.
    Aber die Reise war teuer geworden! Wenn es um seine eigene Repräsentation ging, war Ulfeldt nicht gerade zurückhaltend. Mehr als 150 000 Reichsthaler waren draufgegangen.
    Und so war da noch die Sache mit dem Reichsrat, dem ein Verteidigungspakt mit den Niederländern zwar sehr willkommen war, daß Dänemark dadurch aber seine Zolleinnahmen verlieren sollte…! Nein, das war zu viel. Und das alles hatte der Reichsmarschall selber ausgeheckt!
    Auf Gut Hörsholm stand Jessica zusammen mit der kleinen Eleonora Sofia am Fenster und spähte nach dem Wagen mit den Eltern des Mädchens aus. Vorläufig war noch nichts zu sehen.
    Die Monate auf Gut Hörsholm war Jessica sehr beschäftigt gewesen, und dafür war sie dankbar. So brauchte sie nicht an all das zu denken, was hinter ihr lag.
    Sie entwickelte sich langsam zu einer erwachsenen Frau, ruhig im Äußeren, aber innerlich leicht verletzbar. Das blonde, glatte Haar war etwas dunkler geworden, und der verletzte Ausdruck ihrer Augen hatte schon manch einen jungen Mann aus Ulfeldts Kreisen gerührt.
    Alexander Paladins Schwester Ursula war Jessicas Verschworene und Verbindung zum Verwalter auf Askinge. Dieser neue Verwalter war wirklich ein tüchtiger Mann. Er kam in gleichmäßigen Abständen zu Ursula Horn und berichtete über die Bewirtschaftung des Hofes. Sie schrieb dann an Cecilie, die die Briefe an Jessica weiterleitete. Sie , vertrauten niemandem. Graf Holzenstern befand sich nicht mehr im Kirchspiel, aber ihnen war zu Ohren gekommen, -, daß er als versoffenes Wrack in Arhus lebte.
    Stella ging oft auf lange Reisen, niemand wußte wohin. Der Verwalter war in den letzten sechs Monaten also so gut wie allein auf dem Hof gewesen, aber der sehe so gepflegt aus wie nie zuvor, schrieb Ursula. Sie fand, daß Jessica nach Hause kommen könne.
    Aber Jessica hatte Angst. Sie wollte nicht, noch immer saß ihr der Schreck in den Gliedern. Alt-Askinge, der Wald, die Einsamkeit… Sie hatte ernsthafte Pläne, Stella das ganze Askinge zu überlassen, war aber nicht sicher, ob sie diesen Schritt wagen sollte.
    Außerdem fühlte sie sich in ihrer jetzigen Stellung wohl. Sie hatte für die kleine Eleonora Sofia die Verantwortung, und jede fühlte sich in der Gesellschaft der anderen wohl. »Jetzt kommen sie«, piepste das Mädchen neben ihr. Der Wagen rollte in den Hof, und die beiden sprangen die Treppe hinunter.
    Leonora Christina, die den häßlichen großen Hut aufhatte, den sie immer als Zeichen ihrer hohen Herkunft trug, nahm ihre jüngste Tochter in die Arme. Nach dem ersten, stürmischen Wiedersehen drehte die Tochter König Christians sich nach Jessica um, das Kind noch immer in den Armen.
    »Wie ich sehe, haben wir ein neues Kindermädchen.« »Das ist Jessica«, sagte Eleonora Sofia. »Sie und ich haben für Mutter ein schönes Bild gestickt.«
    »Du sprichst so fein, meine Kleine«, sagte Leonora Christina.
    Jessica knickste. »Mein Name ist Jessica Cross. Die Markgräfin Cecilie Paladin hat mich für diese verantwortungsvolle Aufgabe empfohlen, nachdem das vorige Kindermädchen geheiratet hat, Euer Hoheit.« »Cross? Das ist alter englischer Adel, nicht wahr?« »Ja. Ich bin die Letzte dieses Namens.«
    »Hhm…« Leonora Christina strahlte. »Oh, welch eine abenteuerliche Reise! Cecilie und Tancred Paladin können sich ärgern, daß er zu seiner Tante nach Jütland gereist ist, anstatt meinen Mann zu begleiten! Welch ein Triumph! Welche Pracht und Ehre uns erwiesen wurden!«
    Schon wieder wurde sie an Tancred erinnert! Aber es tat jedesmal etwas weniger weh. Bildete sie sich ein. Die Erinnerung an ihn begann zu verblassen. Nicht einmal seine Gesichtszüge konnte sie noch vor sich sehen. Das dunkle Haar sah sie - und die hohe Gestalt. Aber das Gesicht… Nein.
    Trotzdem war er ihre erste große und bis jetzt einzige Liebe gewesen. Die mit einem völligen Mißverständnis endete. Oder besser gesagt mit doppeltem Mißtrauen und Enttäuschung.
    Eigentlich wohnten die Ulfeldts in Kopenhagen, wo sie in der Nähe des Grabrödretorv ein großes Haus hatten. Aber Leonora Christina sah es lieber,

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