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Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Titel: Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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daß die kleine Eleonora Sofia auf dem Lande war, auf Hörsholm, das etwas kleiner war, und wo auch die anderen Kinder manchmal hinkamen. Nach der Heimkehr wollte die ganze Familie wieder nach Kopenhagen übersiedeln. Wenn Corfitz Ulfeldt in seinem Vaterland für sich große Ehren erwartet hatte, wurde er tief enttäuscht. Er traf nur auf Widerstand. Der Reichsrat war über sein eigenmächtiges Handeln verärgert, und der Kämmerer meckerte über die lausigen 150 000 Reichsthaler. Während seiner Abwesenheit hatte man Ulfeldt seine gesamten Zolleinnahmen aus Norwegen entzogen, und zu seiner Verbitterung fand er heraus, daß er nur noch dem Namen nach Reichsmarschall war.
    Beleidigt verschanzte er sich in seinem Haus in Kopenhagen und überließ seine Geschäfte anderen. Als der König ihn im Januar 1650 holen ließ und fragte, warum, antwortete Corfitz Ulfeldt, daß er sich um sein Amt nicht kümmern könne, solange es durch den Reichsrat derart eingeschränkt war. Der König lachte aus vollem Halse und ließ ihn stehen.
    Weiteres Pech folgte. Die Niederländer taten nichts, um den Vertrag zu bestätigen. Einige Schiffe, um deren Bau Ulfeldt die Deutschen gebeten hatte, wurden viel niedriger gewertet, als er es versprochen hatte, und er gab eine recht lächerliche Figur ab. Auch wurde bekannt, daß Corfitz Ulfeldt große Reichtümer ins Ausland verschoben hatte. Der König befahl eine Revision ungefähr gleichen Ausmaßes, wie Hannibal Sehested sie hatte über sich ergehen lassen müssen.
    Ulfeldt wurde immer jämmerlicher und mürrischer. Vom Pech verfolgt, wie er es ausdrückte. Niemand verstand ihn, alle waren neidisch auf ihn. Und Leonora Christina tröstete ihn.
    Wohl war sie eine liebevolle Mutter, aber in erster Linie war sie die Ehefrau ihres Mannes. Hochmütig und arrogant war sie, aber selten sah man eine treuere und hingebungsvollere Liebe als ihre. Obwohl alle mehr und mehr auf Corfitz Ulfeldt herumtrampelten, sah Leonora Christina in ihm den Helden ihrer Jugend und einen großen, mißverstandenen Staatsmann.
    Jessica Cross hatte sich dem sogenannten »kleinen Hof gut angepaßt. Ja, Leonora Christina sah sich als Mitglied des Hofes an, Königin Sofie Amalie meinte das Gegenteil. So hatte das Ehepaar Ulfeldt eben seinen eigenen Hof.
    Manchmal traf sie sich mit Cecilie. Cecilie Paladin erzählte, daß Tancred jetzt Leutnant des Heeres und bedeutend gereift war. Zwar war er kräftiger und männlicher geworden, aber seinen früher so munteren Ton, seinen spaßigen Humor und die gute Laune hatte er verloren. All das war gleich nach der Zeit in Jütland verschwunden, und niemand wußte warum.
    Jessica wagte nicht zu fragen, ob er verheiratet war. Vor langer Zeit hatte Cecilie gesagt, daß »er immer noch nach dir sucht«. Da hatte ihr Herz schneller geschlagen. Aber Cecilie war fortgefahren: »Laß ihn suchen! Ich sage nichts.« Und Jessica hatte ihr innerliches Flehen, ihren Aufenthaltsort jetzt zu verraten, nicht über die Lippen gebracht. Ihr fehlte einfach der Mut. Aber das war schon lange her.
    In diesen Tagen wurde im Haus Ulfeldt ein neues Küchenmädchen eingestellt.
    Sie war ein merkwürdiger Mensch. Blond, mit einem ungewöhnlich schönen aber toten Gesicht. Der Koch sagte immer, daß ihr Gesicht wie ein blanker, frisch geschrubbter Fußboden aussehe. Oder wie unbeschriebenes Wachspapier.
    Ella, wie sie hieß, hielt sich meist von den anderen in der Küche fern. Sie sah irgendwie auf die anderen herab, als sei sie etwas Besseres - oder als sei sie nur rein zufällig hier.
    Nie ging sie in die Wohnräume, und dort hatte das Küchenpersonal ja auch nichts zu suchen. Aber sie fragte oft nach den Bewohnern des Hauses - kleine, gleichgültige Fragen. Wären die anderen ein bißchen aufmerksamer gewesen, es wäre ihnen sicher aufgefallen, daß sie immer dann wegging oder das Gesicht abdrehte, wenn eine bestimmte Person die Küche betrat. Die anderen mochten Ella nicht besonders, denn über ihrem verschlossenem Gesicht lag ein unbehaglich lauernder und zugeknöpfter Ausdruck. Aber sie führte ihre Arbeit immer schweigsam und klaglos aus, auch wenn es deutlich war, daß sie ihr nicht gefiel.
    Der kleinen Eleonora Sofia wurde jeden Abend ein stärkendes Getränk gebracht, und gleichzeitig erhielt ihr Kindermädchen Jessica einen Becher Milch. Ella übernahm die Zubereitung für das Getränk des kleinen Mädchens, was sie jeden Abend gewissenhaft tat. Aber heraufbringen mußte es eine andere Magd.
    Jessica lag

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