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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margin Sandemo
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ihnen.«
    Sie sagte ihm, dass sie ein Licht hatten. »Dort im Gras liegt es.«
    »Was waren das für Kerle?« fragte er.
    »Wollervolk.« sagte Villemo.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, antwortete er.
    »Der eine heißt Mons.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht«, zweifelte er.
    »Doch«, bekräftigte Villemo, »der andere nannte seinen Namen.«
    Er hatte die Lampe gefunden und die Schwefelhölzer auch.
    »Ich wünschte mir, dass du nicht mehr so viel fluchst.«
    »Das ist wohl meine Sache, oder wollen Sie mir Anstand und Sitte beibringen?«
    »Nein, das nicht, aber es verletzt mich jedesmal, wenn du fluchst.«
    »Dann halten Sie sich die Ohren zu.«
    Im selben Augenblick, als er das Schwefelholz anriss, schreckte sie auf.
    »Eldar, pass auf!«
    Der eine Mann war aus der Ohnmacht erwacht und warf sich von hinten auf Eldar. Villemo handelte spontan. Sie sah ein Messer im Gürtel des zweiten Mannes, und Sekunden später saß das Messer tief im Rücken des Mannes, der Eldar von hinten überfallen hatte. Es war still. Die Lampe stand mit flackernder Flamme im Gras.
    »Das muss ich sehen«, sagte er langsam. Sie konnte ihn nur entsetzt anstarren. Da hörten sie eine Stimme über sich. »Ja, das muss man wirklich sehen! Was ist dort unten los?«
    Im schwachen Licht der Lampe sah sie drei Männer oben an der Lichtung stehen, und sie erkannte den Mann an der Sprache - es war ein Mann des Vogtes.
    »Aha - Eldar Svartskogen, das konnte man sich denken. Und wer ist die blutrünstige junge Dame?«
    »Die wollten mich vergewaltigen und Eldar töten!«
    »Zeige ihnen nicht deine Augen«, flüsterte er.
    Die Männer kamen ein paar Schritte näher. »Warum sollen wir ihre Augen nicht sehen?«
    Er ergriff ihren Arm, um sie mit sich fortzureißen. Da schwirrte ein Messer durch die Luft, und der, der am nächsten stand, sackte zusammen. Die beiden anderen zogen ihre Schusswaffen, doch da traf noch ein zweites Messer, ein weiterer Mann ging zu Boden, der dritte war mit einem Sprung in den Büschen und verschwand.
    »Was war das?« fragte Villemo entsetzt. Direkt hinter ihnen traten fünf Männer aus dem Wald, einer ging zu den Wollers.
    »Die sind tot?«
    »Es sieht so aus, als wären die anderen beiden auch tot«, sagte Eldar.
    »Komm weg von hier und nimm das Mädchen mit.«
    Eldar nahm sie bei der Hand, und sie liefen unsichtbare Pfade. Nur fort von dem fürchterlichen Ort, dachte Villemo. Unterwegs kamen noch etliche Männer hinzu. Villemo empfand das ganze als Alptraum. Da hielten sie an, und alle Männer rückten zusammen. Wo sie sich befanden, wusste sie nicht.
    »Hier müssen wir uns trennen«, sagte der Mann, der die ganze Zeit das Wort geführt hatte, er musste wohl ihr Anführer sein. »Der Mann vom Vogt hat euch beide gesehen, den schnappen wir uns noch, dann bringen wir alle unter die Erde.«
    »Aber ich muss heim«, sagte Villemo.
    »Heim?« sagte der Anführer, »Das kannst du vergessen. Wer ist sie, Eldar?«
    »Eine vom Eisvolk von Meiden und Paladin.«
    »Ja, da können Sie sicher sein, dass Sie nicht nach Hause kommen. Fräulein, ich verstehe das nicht, wie kommen Sie in diese Gegend?«
    »Sie wollte mich retten«, sagte Eldar trocken. »Sie hat auf jeden Fall unseren Unterschlupf, Hengtmannsmyra, entdeckt.«
    »Was wollen Sie mit Eldar Svartskogen? Er gehört nicht zu Ihrer Klasse.«
    Villemo begann wieder zu weinen, und zornig war sie außerdem, weil sie das alles nicht begreifen konnte. »Ich wusste, er war unschuldig an dem Toten in unserer Gemeinde, also fand ich heraus, wo er war, und brachte ihm Essen mit.«
    »Essen? Richtig was zum Essen?« fragte einer. »Guter Gott, wir haben schon viele Tage nichts mehr zu essen. Hast du es gegessen?«
    »Keinen Happen«, sagte Eldar, »hier ist der Sack.«
    »Wir bleiben unter der Felswand. Danke, Fräulein, dafür vergeben wir Ihnen sogar, dass Sie Hengtmannsmyra entdeckt haben.«
    Sie verstand noch immer nichts von alledem, aber sie fühlte, dass sie ihr nicht mehr so feindlich gesinnt waren wie am Anfang. Keiner wagte es, Feuer zu machen, doch hinter der Bergwand war es ohnehin wärmer als im offenen Wald. Die Männer saßen dicht gedrängt, besonders wegen der Kälte. Villemo teilte das Essen aus, sie war froh, dass sie so viel mit geschleppt hatte. In der nächsten Zeit war es ruhig, wenn man die schmatzenden Geräusche ignorierte.
    »Findet man wirklich noch so viel und gutes Essen in diesen Zeiten unter dem Volk?« fragte ein Mann kauend.
    »Dänen«, sagte

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