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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margin Sandemo
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nachdenken. Ihr beiden werdet vom Vogt gesucht, ihr müsst weg von hier. Da ist ein Gutshof in Romerike, der Bauer ist ein Freund der Dänen, und wir wissen, dass er seine Untergebenen schlimmer behandelt als Woller. Ich weiß, dass er Mägde und Knechte sucht, gebt euch als Ehepaar aus.«
    »Auf keinen Fall!« riefen sie beide wie aus einem Mund.
    »Nein? Ich dachte…«
    »Nein!«
    »Wir könnten ja als Bruder und Schwester hingehen«, schlug Villemo vor.
    »So? Sie akzeptieren es?« fragte Eldar erstaunt und sah ihr in die Augen. Im beginnenden Morgenlicht sah er das gelbe Schimmern.
    »Habe ich eine andere Wahl?« sagte sie resignierend, »Wohl nicht.«
    Schwester, das klang nach Sicherheit, und ein großer Bruder? Villemo wurde sentimental - sie hatte immer von einem großen Bruder geträumt, einem großen und starken Bruder, der ihr Trost gab und sie beschützte. Geschwisterliebe war etwas Großes, bildete sie sich ein. Vielleicht, weil sie ein Einzelkind war - sie wusste nichts von den ewigen Streitereien, die zwischen Geschwistern aufkommen konnten. Sie freute sich. Es musste schön sein mit Eldar, wenn er immer bei ihr wäre und sie immer beisammen blieben. Unbewusst machte sie einen tiefen Seufzer vor lauter Glück.

7. Kapitel
    Ruhe herrschte unter der hohen Felswand. Villemo konnte Eldar nicht sehen im morgendlichen Zwielicht, doch sie wusste, wo er saß, und sie wusste auch, wie er aussah, erinnerte sich an die schmalen, oft zusammengekniffenen Augen und die Furchen um sein mageres Kinn. Plötzlich kamen ihr große Bedenken.
    »Können wir nicht zu einem anderen Platz gehen?«
    Der Anführer hob den Kopf. »Ich habe Eldar den Befehl gegeben, er ist verantwortlich, dass alles getan wird, damit dieser Dreckskerl unter das Beil kommt. Es ist ja auch teils deine Schuld - und zum Teil auch unsere -, dass ihr aus der Gegend verschwinden müsst.«
    »Und wenn sie uns entlarven?« fragte sie kurz.
    »Wie sollen sie euch entlarven, sie kennen eure Namen nicht und sahen euch nie zuvor. Jetzt müssen wir uns trennen, der Morgen kommt. Ihr passt gut zusammen, es gibt einige Gemeinsamkeiten zwischen euch, ihr könnt euch gut als Geschwister ausgeben.«
    »Weißt du, wie ich aussehe?«
    »Ja, gewiss, ihr habt beide diesen gnomenhaften Blick in den Augen, und blond ist er auch.
    Denkt beide daran: ihr seid Geschwister. Keine Liebesbeziehung zwischen euch, sonst geht alles zur Hölle, das versteht ihr sicher.«
    »Da gibt es keine Liebelei zwischen uns«, sagte Eldar durch die Zähne gepresst.
    Villemo war einverstanden. »Mein Gefühl für Eldar ist keine Liebe, sondern eine tiefe Freundschaft und Sympathie, das ist alles, und das hält länger, vermute ich.«
    »Ach, gütige Einfalt, bei deinen Anlagen? Du wirst den Männern bald Sand in die Augen streuen«, sagte der Anführer. »Fräulein Villemo, ich hoffe, du verstehst, was wir mit DEM machen mussten. Nein? Wir mussten ihn töten, sonst hätte er dich und uns verraten, und der Vogt hätte uns nach und nach alle getötet, denn er ist ja auch Däne. So aber weiß er nur, dass zwei seiner Männer und die beiden von Woller verschwunden sind, und im Moor wird sie nie jemand finden. Ihr beide dürft auch nach Jahren nie ein Wort verlieren noch euch darüber irgendwo unterhalten.«
    »Ihr wisst, ich gehöre zu Norwegen wie diese Erde, auf der wir stehen, mein Mund ist mit sieben Siegeln verschlossen«, sagte Villemo pathetisch. »Ich erkenne jetzt, dass ihr die Spreu vom Korn trennt, und ab jetzt werde ich auch gegen die Unterdrücker kämpfen, so gut ich kann.«
    »Das ist genau das, was wir alle machen, eure Verwandten und alle, die dazugehören, haben nichts zu befürchten. Die, welche Verbindung zu den Dänen haben, auf die können wir uns nicht verlassen. Wir machen nur eine Ausnahme, und zwar bei der Person, die Mons Woller, den einzigen Sohn des Großbauern, getötet hat, denn wir wollen nicht, dass ein so schöner Kopf auf dem Scharfrichterklotz fällt.«
    Sie fühlte sich ziemlich elend, aber sie fasste sich schnell. »Ich möchte meinen Lieben zu Hause eine Nachricht schicken, damit es sie nicht so sehr beunruhigt.«
    »Ja, ich möchte auch nicht, dass dein Vater sich zu sehr beunruhigt und überall Nachforschungen anstellt, ich werde auch ein paar Zeilen dazu schreiben. Nehmen wir eine Stück Birkenrinde. Ich werde dafür Sorgen das es dein Vater erhält, aber erwähne Eldar oder uns nicht.«
    »Wann werde ich wieder nach Hause zurück können?«
    »Im

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