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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Amulett, das nur eine Armeslänge von ihr entfernt auf dem Boden lag. Mit zitternden Fingern streckte sie ihre Hand aus und griff nach dem Stein. Er war kalt. »Die Kälte täuscht. Die Macht des Steins ist nicht erloschen!« Anthork schien ihre Gedanken zu lesen. »Er hat große Kräfte darauf verwandt, das Tor zu schließen, doch eine Aufgabe wartet noch auf ihn. Nimm ihn an dich, Sunnivah, und bewahre ihn gut.«
    »Ich werde… gut auf ihn Acht geben«, presste Sunnivah, die den Worten des Druiden nicht recht hatte folgen können, mühsam hervor. Noch eine Aufgabe? Sie wollte den Druiden danach fragen, doch ihre Stimme war so heiser, dass sie kaum sprechen konnte. Die Hitze des Feuers hatte quälenden Durst in ihr hinterlassen und ihre Kehle wirkte wie ausgetrocknet. Die Frage würde warten müssen, bis es ihr wieder besser ging. Vorsichtig richtete sie sich auf und sah den Druiden an, der nur wenige Handbreit neben dem Thron schwebte. »Danke für die Zaubersprüche…« Sunnivah hustete. »Ohne sie…«
    »Mir musst du dafür nicht danken«, unterbrach sie der Druide und hob abwehrend die Hände. »Nicht einmal ich kannte die Worte, die die Macht des Amuletts weckten. Nein, dafür musst du allein der Gütigen Göttin danken, die dir die Worte mit auf den Weg gab, als sie dich erwählte.« Er lächelte Sunnivah an. »Niemand außer dir hätte all dies vollbringen können, Schwertpriesterin«, sagte er feierlich.
    Sunnivah nickte matt und ließ ihren Blick durch den zerstörten Thronsaal wandern. Vor der weit geöffneten Tür des Thronsaales hatten sich inzwischen viele Menschen versammelt, die es jedoch nicht wagten, den Raum zu betreten. Ihre ehrfurchtsvollen Blicke hingen wie gebannt an Sunnivah, während sie einfach nur schweigend dastanden und warteten.
    Als Sunnivah ihren Blick weiterwandern ließ, erinnerte sie sich wieder an alles. Ihre Freunde! Bei der Göttin! Waren sie am Leben? Obwohl ihre Beine noch immer vor Schwäche zitterten, richtete sie sich auf und ging, so schnell sie konnte, zu der Stelle, wo Vhait und Naemy lagen. Schon von weitem erkannte sie, dass der junge Hauptmann gerade dabei war, sich aus eigener Kraft aufzurichten. »Vhait, der Göttin sei Dank, dir ist nichts geschehen«, sagte sie erleichtert. Ihr Gefährte machte eine wegwerfende Handbewegung. »Mir geht es gut«, sagte er schwerfällig, doch seine tief gefurchte Stirn strafte seine Worte Lügen.
    Sunnivah wandte ihre Aufmerksamkeit nun Naemys regungsloser Gestalt zu, die nur wenig von ihr entfernt zusammengekrümmt an der Wand lag. »Naemy?« Obwohl sie die Nebelelfe sanft an der Schulter berührte, regte sie sich nicht. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und ihr Atem ging flach und nur sehr unregelmäßig.
    »Ich fürchte, sie hat etwas mehr abbekommen als ich.« Vhait war herangekommen und deutete auf das Bein der Nebelelfe. Dort hatte sich die noch nicht verheilte Pfeilwunde wieder geöffnet und blutete stark. Auch Naemys rechter Arm lag unnatürlich angewinkelt unter ihrem Körper und verhieß nichts Gutes. »Sie muss sofort zu den Heilerinnen«, entschied Sunnivah und winkte zwei Krieger, die sich unter den neugierigen Menschen an der Tür befanden, heran. »Holt eine Trage und bringt die Elfe zu den Heilerinnen«, sagte sie wie selbstverständlich zu den Männern, die am Morgen noch ihre Feinde gewesen waren. Die Krieger gehorchten ihr ohne zu zögern und verließen eilig den Saal, um gleich darauf mit einer Trage zurückzukehren.
    »Du solltest dich besser auch behandeln lassen, Vhait«, meinte Sunnivah, als Naemy hinausgetragen wurde. Besorgt strich sie über die geschwollene Schulter ihres Gefährten. Selbst die sanfte Berührung ihrer Finger ließ ihn zusammenzucken. »Ja, das sollte ich wohl.« Vhaits Lächeln wirkte gequält. »Aber dann musst du mich begleiten.« Er deutete auf die unzähligen Brandwunden, die Sunnivahs Haut an den Stellen verunstalteten, wo sie dem Feuer An-Rukhbars ungeschützt ausgesetzt gewesen war.
    Sunnivah betrachtete ihre Arme und Beine und erschrak. Über die Sorge um ihre Gefährten hatte sie ihre eigenen Verletzungen gar nicht bemerkt. Auch jetzt verspürte sie noch keinen Schmerz, obwohl einige der Verbrennungen wirklich böse aussahen. »Du hast Recht«, sagte sie. »Wir sollten wirklich beide zu den Heilerinnen gehen.«
    Vhaits unverletzter Arm stützte Sunnivah, als sie sich erhob. Sie fühlte sich immer noch schwach und selbst die geringe Anstrengung des Aufstehens ließ sie

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