Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
Druide ihr übertrug, schwindelte und sie fürchtete ihr nicht gewachsen zu sein, nickte Sunnivah.
    Wieder schien der Druide ihre Gedanken zu lesen. »Du hast Recht, wenn du glaubst deine Aufgabe nicht allein lösen zu können. Dazu brauchst du Hilfe.«
    »Aber ich habe keine Freunde in Nimrod, denen ich vertrauen kann«, warf Sunnivah ein.
    Der Druide lachte. »Doch, die hast du. Mit einer teilst du dein Zimmer, und die, nach der du gerufen hast, wird von dem Meistermagier in der Festung gefangen gehalten.«
    »Sie haben Naemy gefangen?«, rief Sunnivah entsetzt.
    Der Druide nickte. »Sie hoffen durch die Elfe etwas über dich zu erfahren, haben es bisher jedoch nicht geschafft, sie zum Sprechen zu bringen. Wenn du sie retten willst, bleibt dir nicht mehr viel Zeit, denn der Meistermagier hat beschlossen einen Traumflüsterer zu rufen, um hinter ihr Geheimnis zu kommen.« Er verstummte und sah Sunnivah fast traurig an. »Gegen ein solches Wesen sind selbst die starken Nebelelfen machtlos. Wenn es dir nicht gelingt, deine Freundin innerhalb von zehn Sonnenläufen zu befreien, wird sie freiwillig in den Tod gehen, um dich zu schützen.«
    Sunnivah sprang auf. »Aber ich finde nicht mehr zurück«, rief sie aufgebracht. »Wie soll ich Naemy befreien, wenn ich mir nicht einmal selbst helfen kann?«
    »Sei unbesorgt, mein Kind.« Der Druide lächelte. »Ich werde dir den richtigen Weg zeigen. Begleiten kann ich dich aber nur ein kleines Stück, denn noch bin ich an diesen Ort gebunden.«
    »Dann lasst uns nicht noch mehr Zeit verschwenden.« Sunnivahs Augen glühten vor Eifer, als sie auf den Höhleneingang zuging. Aufmerksam folgte sie dem leuchtenden Schemen des Druiden in die finsteren Gänge. Unterwegs bemerkte sie, dass sich ihr dicker Zopf gelöst haben musste. Irgendwo in der Höhle musste sie das Lederband, welches ihre Haare zusammengehalten hatte, verloren haben.
    Plötzlich bog der Druide in einen engen Seitengang ab, der schon nach wenigen Schritten endete.
    »Was…?« Sunnivah sprach nicht weiter, denn der Druide legte mahnend einen Finger auf die Lippen. »Wir müssen vorsichtig sein«, flüsterte er. »Ich spüre viele Menschen, die in den Gängen unterwegs sind.«
    »Was wollen sie hier?«, fragte Sunnivah.
    »Sie haben bemerkt, dass jemand die verbotene Tür berührt hat«, erklärte der Druide. »Jetzt kommen sie, um nachzusehen, was hier unten vorgefallen ist.«
    Wenig später hörte auch Sunnivah die Schritte vieler Krieger durch die dunklen Gänge hallen. Sie kamen ihrem Versteck bedrohlich nahe, änderten dann aber die Richtung und die Geräusche wurden wieder leiser.
    »Sie werden schon bald zurückkommen«, sagte der Druide. »Folge ihnen, dann findest du am schnellsten den Weg nach draußen.«
    Sunnivah nickte zunächst, schüttelte jedoch gleich darauf den Kopf. Was der Druide vorschlug, war überaus gefährlich. »Wenn sie mich entdecken, ist alles aus«, gab sie zu bedenken.
    Der Druide lächelte viel sagend und streckte ihr seine Hand entgegen. »Zeig mir dein Amulett.«
    Sunnivah zog den Stein aus ihrem Gewand hervor und hielt ihn dem Druiden entgegen. Fasziniert beobachtete sie, wie er mit seiner Hand ein paar verschlungene Zeichen über dem Amulett machte, während er leise melodische Worte in der alten Sprache der Druiden sprach.
    Als das letzte Wort verklungen war, begann der Stein zu glühen. Ein schwaches, warmes Leuchten floss durch Sunnivahs Finger. Es dehnte und streckte sich, bis es sie schließlich ganz einhüllte.
    »Halte den Stein fest in deiner Hand«, erklärte der Druide. »Das Licht wird dich vor den Blicken der Wachen verbergen. Sie werden nicht merken, dass du ihnen folgst.«
    Sunnivah war sprachlos. Schweigend blickte sie an sich herunter und betrachtete die feinen leuchtenden Streifen, die sich rastlos hin und her bewegten und sie wie ein Kokon umhüllten.
    »Ich werde dir nun die Worte verraten, welche die Magie des Talismans wecken, Schwertpriesterin«, sagte der Druide.
    »Wir haben nicht viel Zeit, denn die Wachen werden schon bald zurückkehren. Darum höre gut zu und präge dir die Worte genau ein.«
    Langsam rezitierte der Druide den Spruch, der den Stein zum Leuchten gebracht hatte. Sunnivah lauschte aufmerksam, doch erst beim vierten Mal war sie in der Lage, den Spruch fehlerlos nachzusprechen.
    Der Druide schien zufrieden. »Präge dir den Spruch gut ein«, riet er noch einmal. »Du wirst die Hilfe deines Amulettes noch brauchen. Wann immer du dich verbergen

Weitere Kostenlose Bücher