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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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waren geschlossen und sie rührte sich nicht.
    »Wir werden deine Geheimnisse schon noch erfahren«, flüsterte er grimmig, obwohl er wusste, dass die Elfe ihn nicht hören konnte. »Ich komme wieder.«
     
     
    Naemy kam nicht!
    Sunnivah schluchzte leise und ihre Schultern bebten. Ihre letzte Hoffnung auf Rettung war zerstört. Bald würde sie aufstehen müssen, um in dem finsteren Labyrinth der Gänge nach einem Ausweg zu suchen. Sie hatte keine andere Wahl, wusste jedoch, dass dies den Tod für sie bedeuten würde, und zögerte den entscheidenden Moment deshalb immer wieder hinaus.
    Sie saß mit dem Rücken zur Wand und hatte die Knie dicht an ihren Körper gezogen. Ihre Arme umschlangen die Beine und ihre Stirn ruhte auf den Knien. So kauerte sie schon eine ganze Weile in der Höhle, starrte zu Boden und schalt sich, weil sie zu feige war den Rückweg anzutreten.
    »So bist du also gekommen, Schwertpriesterin!« Die dunkle Stimme eines Mannes hallte durch den Raum und ihr unheimlicher Klang jagte Sunnivah einen eisigen Schauer über den Rücken. Erschrocken hob sie den Kopf, konnte jedoch niemanden sehen.
    »Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten, meine Tochter«, sagte die Stimme. »Ich bin hier. Sieh mich an.«
    Nur zögernd kam Sunnivah der Aufforderung nach und sah sich um. Unmittelbar neben ihr schwebte die Gestalt eines weißhaarigen alten Mannes in der Luft. Er trug ein dunkelblaues Gewand und hielt in der rechten Hand einen langen Stab. Auf seinem schlohweißen Haar saß ein hoher dunkelblauer Hut mit goldenen Verzierungen. Ein Druide!
    »Wer bist du?«, stieß sie hervor.
    »Erkennst du mich nicht?«, fragte der Alte. »Du hast mich schon einmal gesehen. In deinen Visionen.«
    Sunnivah dachte angestrengt nach und plötzlich fiel es ihr wieder ein. Es war derselbe Druide, der ihr in den Visionen bei der Priesterinnenweihe erschienen war.
    Der Druide schien ihre Gedanken zu lesen und lächelte. »Siehst du, jetzt erinnerst du dich wieder.«
    Sunnivah nickte. »Ja, ich habe dich schon einmal gesehen«, gab sie zu. »Aber wer bist du?«
    »Einstmals nannte man mich Anthork«, erklärte der Druide und in seine Augen trat ein wehmütiger Ausdruck. »Ich war der oberste Druide dieses herrlichen Landes und der Letzte unserer Kaste, den An-Rukhbar tötete. Aber ich habe ihn verflucht. Mit meinem letzten Atemzug habe ich seinen Untergang prophezeit, auf dass er niemals Ruhe finde.«
    Die Stimme des Druiden war immer zorniger geworden und er machte eine Pause, um sich zu beruhigen. Dann sah er Sunnivah an und aller Zorn verschwand aus seinen Augen. »Seit damals wache ich hier und warte auf dich.«
    »Auf mich?« Sunnivah schluckte.
    »Ja, auf dich, Schwertpriesterin. Denn du trägst das Mal der Göttin auf deiner Schulter. Und du wirst diejenige sein, die der Göttin ihre Macht zurückgibt.« Er drehte sich um und deutete auf die Tür. »Hinter dieser Tür befindet sich der Stab der Weisheit. Wenn die Göttin ihn zurückbekommt, kann sie sich aus ihrem Verbannungsort befreien und die Finsternis aus diesem Land vertreiben. Und du«, er deutete mit seinem hageren Finger auf Sunnivah, »… bist dazu ausersehen, der Göttin ihren Stab zurückzubringen.«
    »Aber die Tür ist verschlossen«, erwiderte Sunnivah. »Ich kann sie nicht öffnen. Sie hat kein Schloss.«
    »Niemand kann das«, bestätigte der Druide. Sunnivah öffnete den Mund und wollte etwas fragen, aber er brachte sie mit einer Geste zum Schweigen. »Höre mir nun gut zu. Es gibt einen Schlüssel für diese Tür. Du findest ihn auf dem schwarzen Thron im Thronsaal des Erhabenen. An der Rückenlehne des Throns windet sich eine Schlange um die Leiber der Unschuldigen, die ihr Leben für dieses schwarze Monstrum lassen mussten. Sie besitzt einen Kopf aus grünem Stein. Ihn musst du abschlagen und den Stein in die Vertiefung dieser Tür drücken. Aber gib Acht! Wenn du den Stein an dich genommen hast, musst du dich beeilen. An-Rukhbar wird den Diebstahl spüren. Er wird seine Dimension sofort verlassen und im Thronsaal erscheinen.« Wieder wollte Sunnivah etwas sagen, aber der Druide war noch nicht fertig. Eindringlich sah er Sunnivah an und fuhr fort: »Was auch immer geschieht, du darfst den schwarzen Thron nicht anfassen, meine Tochter. Er besitzt eine mächtige Aura aus Bosheit, die jeden, der ihn berührt, in ihren Bann schlägt. Wenn es dazu kommt, ist alles verloren. Hast du mich verstanden?«
    Obwohl ihr vor der ungeheuerlichen Aufgabe, die der

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