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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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aufsteigen«, erwiderte Naemy. »Zahir und Leilith sind bei uns und . . . «
    » ... Chantu wird jeden Augenblick hier sein«, ergänzte Zahir.
    »Gut. Wir kommen zu euch«, sagte Sheehan. »Ich sage Ilunha und Afahnil Bescheid, dann machen wir uns mit den Kindern auf den Weg.« Die Verbindung zu dem Elfenkrieger brach ab. Naemy blickte Lya-Numi entschlossen an. »Die Kinder müssen zu den Menschen«, wiederholte sie noch einmal.
    »Aber Nimrod wird gewiss angegriffen werden«, wandte die Elfenpriesterin ein. »Dort sind sie nicht sicher.«
    »Wenn der Angriff beginnt, sind sie nirgends sicher«, erwiderte Naemy. »Die Mauern der Festungsstadt sind dick und haben schon so manchem Ansturm standgehalten. Es gibt keine bessere Zuflucht für sie als bei den Priesterinnen der Gütigen Göttin.«
    »Du willst mit den Kindern doch nicht etwa durch die Zwischenwelt reisen?«, fragte Lya-Numi besorgt.
    »Nein, Chantu und Leilith sollen sie nach Nimrod bringen « , erklärte Naemy. »Chantu ist erfahren genug, um auch ohne mich nach Nimrod zu fliegen, und Tabor kennt den Weg. Wir müssen nur noch Geschirr und Gurte für die Kinder anfertigen. Wenn Tabor mit Afanhil und Sheehan mit Ilunha immer drei Kinder in ihre Mitte nehmen, dürfte es zu schaffen sein.«
    »Und du, Mutter?« Tabor, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, runzelte die Stirn. »Was hast du vor?«
    »Ich werde mit Kiany und Lya-Numi nach Norden fliegen. Dort. . . « , begann Naemy.
    »Mutter, das . . . «, fiel Tabor ihr ins Wort, doch Lya-Numi kam ihm zuvor. »Ich fliege weder nach Norden noch sonst wohin! « , erklärte sie mit Nachdruck.
    »Warum nicht?« Naemy sah die Elfenpriesterin bestürzt an.
    »Mein Platz ist hier. Ich bin verletzt und habe nicht die Kraft zu kämpfen.« Lya-Numi ergriff Naemys Hand. »Ich habe mehr Sommer gesehen als du und Tabor zusammen und werde alt, Naemy. Die Strapazen der Heimkehrzeremonie haben mich erschöpft. Ich brauche Ruhe und Zeit zur Meditation.« Und Zeit, in den alten Schriften des Palastes ungestört nach Hinweisen zu suchen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Aber du bist hier ganz allein! « , wandte Naemy ein.
    »Ich werde mich schon zu wehren wissen.«
    »Mit einem gebrochenen Bein?«
    »Naemy!« Ein dünnes Lächeln huschte über Lya-Numis Gesicht. »Deine Sorge rührt mich, doch sie ist unbegründet. Ich gehöre hierher. Caira-Dan ist meine Heimat. Ich werde hier bleiben und nichts kann mich davon abbringen.«
    »Aber das ist. . . «
    »Lass es gut sein.« Tabor legte seiner Mutter beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Sie weiß ganz genau, was sie tut.« Er nickte Lya-Numi zu und die Elfenpriestern schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    »Gut, dann fliegen Kiany und ich eben allein! « Naemy erhob sich seufzend. Ihr verkniffener Gesichtsausdruck zeigte, dass sie diese Entscheidung nicht billigte, doch sie spürte, dass selbst ein Streit Lya-Numi nicht umstimmen würde. »Wirst du die Kinder nach Nimrod bringen?«, fragte sie Tabor in einem Ton, als rechne sie auch bei ihrem Sohn mit Widerspruch.
    »Sie sind die Zukunft«, erklärte Tabor entschlossen. »Wir müssen alles tun, um sie zu schützen. Du kannst dich auf mich verlassen, Mutter.«
    Banor schonte sein Pferd nicht.
    Obwohl er inzwischen wusste, dass man ihn in Nimrod erwartete, hatte er sich unverzüglich auf den Weg zur Grenzgarnison gemacht, um die Truppen des Landes von dem Einfall der Cha-Gurrline zu unterrichten. Kiany musste noch ein wenig warten. Er konnte das Mädchen ohnehin nicht nach Hause bringen. Für den Gesandten des Graslandes war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Heer der schwarzen Krieger ihr Heimatdorf überrannte, und er befürchtete, dass es danach keinen Ort mehr gab, wohin sie zurückkehren konnte.
    Banor rechnete es dem Schmied Dulcan hoch an, dass er ihm eines seiner drei Pferde überlassen hatte. Immerhin war das ganze Dorf auf der Flucht und jedes Pferd wurde gebraucht. Der Gesandte des Graslandes schnaubte ärgerlich. Es hatte ihn viel Mühe und Überredungskunst gekostet, den Ältestenrat des Dorfes von der drohenden Gefahr zu überzeugen. Wie zuvor schon sein Freund Dulcan hatten sich auch die starrköpfigen Dorfältesten zunächst darauf berufen, dass keine Warnung aus der Garnison gekommen sei. Sie waren der festen Überzeugung, dass man ihnen bei Gefahr auf jeden Fall Kuriere geschickt hätte, so wie es in den Verträgen der Dörfer mit den Garnisonen vor über hundert Sommern festgelegt worden war.
    Dem hatte

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