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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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zu verkaufen da erkannte er seinen Irrtum.
    Der Mann, der mit gezücktem Schwert nicht einmal zwei Arm längen von ihm entfernt stand und das eigene Pferd am Zügel hielt, war kein Feind. Der spitze Helm und das goldene Wolfswappen auf seinem Umhang wiesen ihn eindeutig als Krieger Nimrods aus und das breite Lachen auf dem bärtigen Gesicht verriet, dass Banors Verhalten ihn belustigte. Gleichmütig steckte er sein Schwert zurück in die Scheide und reichte Banor die Hand.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte er, aber seinem Tonfall war anzumerken, dass die Worte nicht ganz der Wahrheit entsprachen.
    »Das hast du aber.« Banor ließ seinen Dolch sinken und schlug ein. »In Zeiten wie diesen kann einen solch ein Spaß leicht das Leben kosten.«
    »In Zeiten wie diesen?« Der Krieger schien nicht recht zu verstehen, was Banor damit sagen wollte.
    »Du meinst das Unwetter dort?«, fragte er und deutete mit der Hand auf die Wolkenbank, die, wie Banor erschrocken feststellte, schon bedrohlich näher gekommen war.
    »Das ist kein Unwetter! « , sagte er grimmig, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern fragte:
    »Bist du allein?«
    »Ja, das bin ich.« Der Krieger nickte und deutete auf ein kleines Gehölz ganz in der Nähe. »Gaynon ist mein Name. Ich bin Kundschafter. Eigentlich wollte ich im Schutz der Bäume bleiben, bis das Unwetter abgezogen ist. Doch es scheint sich kaum von der Stelle zu bewegen.«
    »Unwetter!« Banor schnaubte verächtlich und trat zu seinem Pferd. »Was tust du so weit im Norden?«
    »Ich bin auf der Suche nach einem Trupp Krieger, der auf dem Weg zur Graslandgarnison ist. Fast hundert Mann. Alles junge Rekruten, die gerade ihre Ausbildung beendet haben. Sie müssen ganz hier in der Nähe sein. Ich habe eine wichtige Botschaft aus Nimrod bei mir, die ich dem Kommandanten übergeben soll. Hast du sie vielleicht gesehen?«
    »O ja, das habe ich! « , sagte Banor bitter. Er war aufgesessen und lenkte sein Pferd dicht an den Kundschafter heran. »Aber ich glaube nicht, dass sie noch eine Verwendung für die Botschaft haben.«
    »Nicht?« Der Kundschafter machte ein verdutztes Gesicht.
    Hinter seiner Stirn arbeitete es, während er den Sinn der Worte zu verstehen versuchte. »Sie sind tot«, erklärte Banor knapp. »Alle! Nicht nur der Trupp, nach dem du suchst, auch die Graslandgarnison ist vernichtet.« Er drehte sich um und deutete nach Norden. »Da hinten lebt niemand mehr.« »Tot? Aber wie . . . ? «
    »Es waren Cha-Gurrline«, erklärte Banor. »Ein riesiges Heer ist in das nördliche Grasland eingefallen und ich fürchte, sie werden nicht eher innehalten, bis Nimrod in Trümmern liegt.« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Die Garnison hegt in Schutt und Asche. Niemand hat den Angriff überlebt.« Er verstummte und ließ dem Kundschafter Zeit, das ganze schreckliche Ausmaß seiner Worte zu begreifen. Banor sah, wie die Muskeln im Gesicht des jungen Mannes arbeiteten, und nickte mitfühlend. Er konnte gut verstehen, wie das Gehörte auf jemanden wirken mochte, für den ein Angriff durch Wesen wie die Cha-Gurrline bis vor wenigen Augenblicken noch undenkbar gewesen war. »Ich bin auf dem Weg, um dem Rat der Fünf von der Zerstörung der Garnison zu berichten«, erklärte er schließlich und fuhr mit einem Kopfnicken in Richtung Norden fort: »Am besten, du kehrst um und reitest mit mir zurück nach Nimrod. Dort hinten erwartet dich nur der Tod.« Er fasste die Zügel kürzer und lenkte sein Pferd ein paar tänzelnde Schritte nach Süden.
    »Nun, Gaynon, was ist?«, fragte er. »Kommst du mit?«
    Der Kundschafter antwortete nicht. Unschlüssig starrte er in Richtung der Graslandgarnison und auf das vermeintliche Unwetter. Banor spürte, wie er mit sich rang. Für einen Augenblick sah es so aus, als wolle der Kundschafter wirklich ins Grasland reiten. Doch dann schwang auch er sich auf sein Pferd und wendete es. »Ich vertraue dir«, sagte er knapp, schnalzte mit der Zunge und ließ sein Pferd antraben.
    »Sie kommen.« Methar hob den Arm, gab den Befehl das Heer anzuhalten und deutete nach Süden. Trotz der großen Entfernung war der massige Körper des Riesenalps vor dem hellen Streifen am Horizont gut zu erkennen. Er flog sehr schnell und kam geradewegs auf sie zu. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Es konnte sich nur um denselben riesenhaften
    Vogel handeln, von dem Asco-Bahrran gesprochen hatte.
    Im nächsten Augenblick war er in den unteren Wolkenschichten verschwunden, doch Methar

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