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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein war, bis der Riesenalp aus den Wolken brach und über dem Heer auftauchte.
    »Qulka, qulkara!« Der Berater Asco-Bahrrans trieb die Cha-Gurrlinen-Krieger, die sich am Rand des Heeres mit ihren gewaltigen Armbrüsten bereitmachten, zur Eile an. Sie hatten nur diese eine Gelegenheit, den großen Vogel vom Himmel zu holen und das Mädchen auf seinem Rücken in ihre Gewalt zu bringen. Wenn die erste Salve nicht richtig gezielt war, würde der Riesenalp die Gefahr erkennen und in den Schutz der Wolken fliehen.
    Methar hatte schon oft erlebt, wie andere wegen geringerer Fehler ihr Leben verloren hatten, und wagte nicht daran zu denken, was geschähe, wenn er Asco-Bahrran die Nachricht überbringen müsste, versagt zu haben.
    Um zu verhindern, dass der Riesenalp an einer Stelle auftauchte, die die Pfeile nicht erreichen würden, hatte er darauf bestanden, dass sich die Bogenschützen in kleinen Gruppen entlang des Heerwurms postierten.
    Gespannt beobachtete Methar, wie die Krieger unmittelbar neben i h m ihre Armbrüste mit drei langen schwarzen Pfeilen bestückten und in Stellung gingen. Der Riesenalp war inzwischen nicht mehr zu sehen, doch Methar wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er auf Pfeilschussweite heran war.
    »Gnarratai!« Der Befehl setzte sich wie ein Lauffeuer von einer Gruppe zur nächsten fort und die Krieger spannten ihre Waffen. Kein Laut war zu hören, während die Cha-Gurrline zum Himmel hinaufstarrten und auf das Erscheinen des Riesenalps warteten.
    Dann ging alles sehr schnell. Unweit der Stelle, an der Methar auf dem Rücken seines Pferdes saß, erklang das Rauschen mächtiger Schwingen. Gleich darauf durchbrach ein gewaltiger Körper die Wolkendecke. Die Schwingen waren weit ausgebreitet, als wolle der große Vogel in niedrigem Gleitflug über das Heer hinwegsegeln, doch dazu kam es nicht.
    Methar hörte das sirrende Geräusch, mit dem Dutzende von Armbrüsten gleichzeitig ihre tödlichen Geschosse abfeuerten, und sah, wie sich die ersten Pfeile in den ungeschützten Bauch des Riesenalps bohrten. Er kreischte vor Schmerzen auf und versuchte flügelschlagend an Höhe zu gewinnen, doch ihm fehlte ein rettender Aufwind. Methar hörte eine Frau erschrocken aufschreien und stellte überrascht fest, dass nicht nur eine, sondern zwei Frauen im Nacken des Vogels saßen. Eine von ihnen hatte so helles Haar, dass sie nur eine Elfe sein konnte. Die andere war eine gewöhnliche Sterbliche und sie schien noch sehr jung zu sein. Beide klammerten sich verzweifelt an die Gurte, die den Vogel umspannten, um den Halt nicht zu verlieren.
    Doch die Cha-Gurrline waren bestens vorbereitet. Schon traf eine neue gut gezielte Salve schwarzer Pfeile den Vogel und die Spitzen bohrten sich in das helle Bauchgefieder.
    Der Riesenalp kreischte vor Schmerz und kam ins Trudeln. Ein Absturz schien unausweichlich und die Cha-Gurrline, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, suchten ihr Heil in der Flucht. Im letzten Moment fand der riesige Vogel einen Aufwind, breitete die Flügel aus und glitt schwer verletzt knapp über die Köpfe der Krieger hinweg, die sich erschrocken zu Boden warfen.
    Sie entkommen!, schoss es Methar durch den Kopf. Aber so leicht gaben die Bogenschützen nicht auf. Der dritte Pfeilhagel zielte nicht nur auf den Vogel, aus dessen Wunden das Blut auf die Steppe herabtropfte, sondern auch auf die beiden Reiterinnen, die hinter dem breiten Nacken des Riesenalps Schutz suchten. Dieser wehrte die Pfeile mit seinen Flügeln ab, ohne darauf zu achten, dass ihm dies neue Wunden beibrachte.
    Wir schaffen es nicht, dachte Methar zornig, doch dann sah er, wie ein Pfeil den Oberschenkel des
    dunkelhaarigen Mädchens durchbohrte. Methar hörte sie aufschreien und beobachtete, wie sie die Hand Hilfe suchend der Elfe entgegenstreckte. Vergeblich! Der Griff ging ins Leere und sie kippte zur Seite. Der Haltegurt entglitt den Fingern des Mädchens und ihre Füße fanden die Schlaufen des Geschirrs nicht mehr. Ein gellender Schrei hallte über die Steppe, als das Mädchen das Gleichgewicht verlor und aus Schwindel erregender Höhe zu Boden stürzte. Die Elfe auf dem Rücken des Riesenalps schrie entsetzt auf, doch ihre Stimme wurde von dem Kreischen des Riesenalps übertönt, der schwer verletzt einen weiten Bogen flog und in die rettende Dunkelheit der Wolken floh.
    Methar sah ihnen nicht nach. Was zählte, war das Mädchen. Mit einem energischen Tritt in die

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