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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Stille und der Trauer der Riesenalpe. Stumm hing er seinen quälenden Gedanken nach, allein mit seinen Ängsten und unfähig, ein Wort des Trostes an Leilith und Chantu zu richten.
    »Tabor?«
    Er zuckte erschrocken zusammen und vermutete, Leilith habe nach ihm gerufen, doch das Riesenalpweibchen hatte die Augen geschlossen und bewegte sich nicht. »Tabor! Hörst du mich ? «
    Naemy! »Mutter, bist du es?«, fragte Tabor. Zweifel und die Furcht, sich zu täuschen, schwangen in dem einen Wort ebenso mit wie Hoffnung und eine große Erleichterung. »Der Göttin sei Dank, du lebst.«
    »Bist du in Nimrod?« Naemys Stimme klang unendlich müde.
    »Ich bin in den Höhlen der Kuriervögel, bei Leilith und Chantu«, erwiderte Tabor. »Sie ... «
    «... haben es gespürt, nicht wahr? «, beendete Naemy den Satz.
    »Ja!« Plötzlich konnte Tabor seine drängenden Fragen nicht länger zurückhalten. »Mutter, was ist geschehen? Wie geht es dir? Wo ist Kiany? Lebt sie noch? Wieso ist Zahir ... ?«
    »Später, Tabor«, vertröstete ihn Naemy. »Sobald ich bei dir bin, wirst du alles erfahren.«
    »Entschuldige!« Plötzlich schämte sich Tabor, weil er sich so kindisch benahm. »Du hast Recht. Ich warte auf dich.«
    Es dauerte nicht lange, da begann die Luft in der Höhle zu vibrieren. Unmittelbar neben den Riesenalpen kräuselte sie sich wie unter großer Hitze und wenige Augenblick später erschien Naemys hoch gewachsene Gestalt in der Höhle. Sie drehte sich um und machte eine knappe Handbewegung, worauf sich die Luft sofort wieder beruhigte.
    »Mutter!« Tabor sprang auf, schloss Naemy in die Arme und drückte sie überglücklich an sich. Die beiden Riesenalpe rührten sich nicht. In der Trauer um den Tod ihres Bruders wirkten sie wie erstarrt und schienen alles um sich herum vergessen zu haben.
    »Sind die Kinder in Sicherheit?«, erkundigte sich Naemy. Sie wirkte kraftlos und übernächtigt. Die Trauer um den geliebten Zahir hatte sich tief in ihr Gesicht gegraben.
    »Die Priesterinnen kümmern sich um sie«, erklärte Tabor. »Ilunha und Afahnil sind auch bei ihnen.«
    »Das ist gut.« Naemy deutete auf eine Ansammlung kleiner Felsen, die im hinteren Teil der Höhle lagen. »Setzen wir uns dorthin «, schlug sie vor. »Denn bevor ich den Abner aufsuche und ihm von den tragischen Ereignissen berichte, will ich alle deine Fragen beantworten.«
    Verschleiert und eisengrau brach der neue Tag über die Wälder von Daran herein. Schwarze Wolken, die einen alles durchweichenden Niesehegen mit sich brachten, jagten über den Himmel und ein böiger Wind peitschte durch die Baumkronen. Unerbittlich zerrte er an Blättern und Zweigen und trieb das Laub vor sich her, bis es an einer geschützten Stelle zu Boden glitt.
    Den dunklen Furchen das Pfades folgend, der sich wie ein Tunnel durch Nieselregen und Dunkelheit wand, preschten Banor und Gaynon durch den Wald. Getrieben von den heftigen Donnerschlägen eines Herbstgewitters, das sich von Westen her über den Himmel schob, spornten sie ihre Pferde unermüdlich an und gönnten ihnen keine Pause.
    Doch es war nicht nur das Unwetter, das Banor zu äußerster Eile antrieb. Er hatte wichtige Neuigkeiten zu überbringen und die Zeit lief ihm davon.
    Gaynon und er hatten die Grenze des Graslandes am vergangenen Abend überschritten. Seither waren sie fast ohne Unterbrechung geritten, doch Banor wusste, dass die erschöpften Pferde nicht mehr lange durchhalten würden.
    »Ich kenne eine Herberge ganz in der Nähe!«, hörte er Gaynon über das Brausen des Windes hinweg rufen, als hätte der Kundschafter seine Gedanken gelesen.
    »Wie weit ist es noch ? «, fragte Banor zurück. Er war nur ein einziges Mal in diesem Teil der ausgedehnten Wälder von Daran gewesen und kannte sich daher nicht sonderlich gut aus. Das Grollen eines Donners verschluckte die Antwort und Gaynon musste sie noch einmal wiederholen. »Nicht sehr weit. Wir müssten sie noch vor dem Gewitter erreichen «, erklärte er und deutete nach vorn. »Gleich kommen wir an eine Weggabelung. Unmittelbar dahinter liegt die Herberge. Dazu müssen wir den Weg nach Nimrod allerdings verlassen und einen kleinen Umweg in Kauf nehmen.« Ein Blitz erhellte den Wald, gefolgt von heftigem Donnergrollen. »Das ist es mir wert!«,
    brüllte Banor über den Lärm hinweg. »Hauptsache, wir sind dem Unwetter nicht schutzlos ausgeliefert. « Er winkte Gaynon vorbei. »Reite du voraus, ich folge dir.«
    Wenig später erreichten sie die Gabelung

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