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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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von schweren Schritten, die auf den Waldboden traten, deutete auf mindestens vier Paar riesiger Füße hin, die sich den Reitern langsam näherten. Aber von wo? Sosehr Banor auch in den Wald hineinhorchte, er konnte sich nicht entscheiden. Einmal kamen die Geräusche von vorn, einmal waren sie rechts, dann links und dann wieder hinter ihnen. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn und Angst schnürte ihm die Kehle zu. Wohin? Schon war der schnaubende Raubtieratem der Cha-Gurrline über das stete Tropfen des Wassers hinweg zu hören. Banors Pferd tänzelte unruhig, aber noch erlaubte ihm der Gesandte des Graslandes nicht, seinen Fluchtinstinkten zu folgen.
    Am Ende war es Gaynon, der Banor die Entscheidung abnahm. Der Kundschafter hielt die Anspannung nicht länger aus und gab seinem Pferd einen heftigen Tritt in die Flanke. Das verängstigte Tier wieherte schrill und stieg auf die Hinterbeine. Dann preschte es den Waldweg entlang und verschwand in den Nebeln. »Gaynon ! Nein!« Angesichts der Torheit seines Begleiters vergaß Banor alle Vorsicht und schickte sich an, Gaynon zu folgen. Doch gerade als er die Zügel in die Hand nahm, hörte er das Pferd des Kundschafters panisch aufkreischen. Es folgten ein gurgelnder Laut, der nur von Gaynon stammen konnte, und ein dumpfer Aufprall. Dann was es still.
    Banor seufzte und schloss bestürzt die Augen Gaynon hatte die falsche Richtung gewählt und seine Unvernunft mit dem Leben bezahlt. Aber für Trauer blieb keine Zeit. Auch Banor befand sich noch immer in großer Gefahr. Vermutlich hatten die Cha-Gurrline auch ihn längst bemerkt und ... Ein berstendes Geräusch, als breche ein gewaltiges Tier aus dem Unterholz, war zu hören und beim Anblick der beiden Cha-Gurrline, die mit blankem Schwert auf ihn zustürmten, keuchte Banor entsetzt auf. Sein Hengst bäumte sich auf, wieherte schrill und jagte mit wilden, bockigen Sprüngen in den Wald hinein.
    Banor wurde aus dem Sattel geschleudert und stürzte zu Boden. Fast beiläufig hörte er das unheilvolle Knacken, mit dem sein Handgelenk brach, und spürte den stechenden Schmerz, der ihm bis in die Schulter hinaufschoss. Doch das alles schien nicht mehr wichtig zu sein.
    Unfähig, sich zu bewegen, starrte Banor die beiden schwarzen Krieger an, die sich ihm mit erhobenen Klingen näherten. In den langsamen Bewegungen lag eine tödliche Gewissheit und ihre Augen glühten vor Hass. Banor sah das Blut auf den Schwertern Gaynons Blut , die beiden gebogenen Hauer in den siegesgewiss grinsenden Mäulern und wusste: Er war verloren. Sein letzter Gedanke galt dem Rat in Nimrod, der die Nachricht von der Vernichtung der Graslandgamison nie mehr erhalten würde.
    Nach einem kurzen Mittagsmahl hatten sich vier Ratsmitglieder, der Befehlshaber der Stadtwache, der Ausbilder der Rekruten sowie Tabor, Naemy und Sheehan wieder im Ratssaal versammelt, um darüber zu beraten, wie man der Bedrohung durch das Heer der Cha-Gurrline wirksam entgegentreten konnte. Die Stimmung war gedrückt.
    Naemys überraschende Ankunft hatte die Sitzung bis weit nach Mitternacht verlängert, denn ihr Bericht machte endlich das ganze Ausmaß der Bedrohung klar. Die Wirklichkeit war um ein Vielfaches schrecklicher, als der Rat vermutet hatte. Die Müdigkeit zwang die Beteiligten schließlich, ihre Beratung zu unterbrechen doch schon kurz nach Sonnenaufgang harten sich alle wieder im Ratssaal eingefunden, um die Sitzung fortzuführen. Zeit war kostbar. Die Kunde über die Vernichtung der Elfen und die schlechten Neuigkeiten, die Naemy aus dem Grasland mitbrachte, hatten den Rat zutiefst erschüttert.
    Das Land war in höchster Gefahr und alle wussten, dass ihnen für die Vorbereitung der Verteidigung nur noch wenige Sonnenläufe Zeit blieb.
    »Bevor wir mit der Beratung fortfahren, fasse ich kurz die Ergebnisse der vergangenen Nacht zusammen.« Der Abner hatte sich erhoben. Dunkle Ringe unter seinen Augen zeugten davon, dass er seit fast zwei Sonnenläufen keinen Schlaf mehr gefunden hatte. Trotzdem klang seine Stimme fest und entschlossen, als er mit seinen Ausführungen begann.
    »Das Volk der Nebelelfen«, begann er nach einem mitfühlenden Blick auf Naemy und Tabor, »ist durch den grausamen und hinterhältigen Angriff eines ganzen Rudels der gefürchteten Quarline bis auf wenige Überlebende völlig vernichtet worden. Nach den übereinstimmenden Berichten der Nebelelfen geht von den Quarlinen selbst keine Gefahr mehr aus, da alle nach dem Angriff auf

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