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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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und Gaynon bog von dem Hauptweg auf einen etwas schmaleren Pfad ab. Banor hob den Kopf und spähte umher. Und wirklich: Weit entfernt zwischen den Bäumen entdeckte er einen winzigen Lichtschein und trieb sein Pferd nochmals an, in der Hoffnung, bald im Trockenen zu sitzen.
    Sie hatten die Herberge schon fast erreicht, als der Gewitterregen einsetzte. Erst waren es nur ein paar Tropfen, die sich unauffällig in das stetige Nieseln mischten, doch sie verdichteten sich rasch zu beständigen Wasserschnüren, die prasselnd auf die durchweichten Umhänge der beiden Männer aufschlugen. Zuckende Blitze erhellten den Himmel in immer kürzeren Abständen und der Donner grollte jetzt ganz nahe.
    Obwohl Banor seine Kapuze tief heruntergezogen hatte, fegte ihm der Sturm ins Gesicht und die eisigen Regentropfen nahmen ihm die Sicht. Mit gesenktem Kopf lenkte er sein Pferd den schlüpfrigen Pfad hinab und auf das verlockende Licht zu, das einen trockenen Schlafplatz und eine warme Mahlzeit verhieß.
    Die Herberge war klein und ungepflegt. Außer zwei Waldbauern, die hier ebenfalls Schutz vor dem Unwetter suchten, gab es keine weiteren Gäste, dafür aber einen Stall für die Pferde und eine Küche, aus der der Geruch nach verkochtem Kohl in die Schankstube zog.
    Banor und Gaynon waren nicht wählerisch. Froh, dem Wüten des Gewitters entronnen zu sein, verbrachten sie den Vormittag unter dem schützenden Dach der Herberge, gönnten sich ein ausgiebiges, wenn auch wenig schmackhaftes Mahl und ein paar Stunden Schlaf auf einem harten Strohlager.
    Am frühen Nachmittag verzog sich das Gewitter und Banor drängte zum Aufbruch. Entgegen Gaynons Rat, der es für besser hielt, auch die Nacht in der Herberge zu verbringen, damit die Pferde sich richtig erholen konnten, eilte er in den Stall und sattelte seinen Hengst. Gaynon folgte ihm missmutig, um sein Pferd ebenfalls aufzutrensen, widersprach aber nicht mehr.
    Als die beiden Männer wenig später aufbrachen, hing ein zäher Dunst zwischen den Bäumen und von den Blättern tropfte das Wasser herab, als hätte der Regen noch gar nicht aufgehört. Es war kalt im Wald die Kälte war nicht vergleichbar mit dem harten, trockenen Frost, der häufig um diese Jahreszeit im Grasland herrschte war aber weitaus unangenehmer.
    Die Wege waren aufgeweicht und schlüpfrig und die Pferde konnten nur im Schritt gehen. »Ich habe doch gesagt, dass wir besser bis morgen warten sollten«, murrte Gaynon leise. »So langsam, wie wir jetzt vorankommen, gewinnen wir nicht viel Zeit. Morgen wären die Wege abgetrocknet und wir... «
    »Still!« Banor hob warnend die Hand, zügelte sein Pferd und lauschte angespannt in den Wald hinein. Er war sicher, etwas gehört zu haben. Ein Geräusch, das ihm irgendwie bekannt vorkam - und das sich anhörte wie die klirrenden Eisenringe einer Rüstung. Sehen konnte er kaum etwas, denn der Dunst hatte sich zu einem zähen Nebel verdichtet, der alles verschluckte, was sich im Umkreis von mehr als zehn Längen befand. »Also, ich höre ... «, begann Gyanon.
    »Still, sag ich!«, herrschte Banor seinen Begleiter an. Furcht stand ihm in den Augen, denn wenn seine Befürchtungen zutrafen, waren sie nicht allein Cha-Gurrline! Der Gedanke an die barbarischen Bewohner der Finstermark ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Konnten sie wirklich schon so weit in den Süden vorgedrungen sein ?
    Wie zur Antwort hörte er nicht weit entfernt das Geräusch eines berstenden Astes, gefolgt von einem kurzen Fluch in kehliger Sprache, der seinen Verdacht bestätigte: Irgendwo ganz in ihre Nähe befanden sich Cha-Gurrline.
    »Banor?« Diesmal hatte Gaynon es auch gehört. Sein Gesicht war kreidebleich geworden und seine Stimme bebte. Banor antwortet nicht. Fieberhaft überlegte er, welche Möglichkeiten es gab: Auf einen Kampf mit Cha-Gurrlinen-Kriegern würde er sich niemals einlassen, so viel war sicher. Blieb nur die Flucht. Aber wohin ? Der dichte Nebel verschluckte und verfälschte die Geräusche und nicht einmal der erfahrene Banor hätte mit Gewissheit sagen können, wo sich die Cha-Gurrline aufhielten. Rechts oder links von ihnen ? Vor ihnen oder hinter ihnen? Näherten oder entfernten sie sich? Wie viele mochten es sein? Zwei oder drei? Vielleicht gar ein halbes Dutzend? Fragen über Fragen, von denen ihr Leben abhing und auf die Banor keine Antwort wusste. Aber einfach stehen zu bleiben konnte genauso gefährlich sein.
    Wieder knackte es irgendwo in den Nebeln und das Geräusch

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