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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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trugen, kümmerten sie nicht. Einer lebendigen Puppe gleich setzte sie einen Fuß vor den anderen, wenn man ihr zu gehen befahl, und ließ sich auf dem Boden nieder, wenn man sie dazu aufforderte.
    Manchmal spürte sie eine eisig Hand auf ihrem Haar und das fremde Bewusstsein, das durch ihren erstarrten Geist streifte. Sie hörte die beschwörende Stimme, sah das grüne Leuchten, mit dem sich das Dimensionentor öffnete, und gab die Antworten der fremden Wesenheit, die dahinter lauerte, mit grausam entstellter Stimme wieder. Furcht und Entsetzen spürte sie nicht mehr. Selbst das Grauen hatte seinen Schrecken verloren. Sie befand sich irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod, aber man ließ sie nicht sterben noch nicht.
    Methars Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als er dem schönen Mädchen von dem hölzernen Stuhl aufhalf, auf dem schon so manches Medium Asco-Bahrrans grausam den Tod gefunden hatte.
    Sie zitterte am ganzen Körper und war so schwach, dass er sie stützen musste. Ihr Blick unter den halb geschlossenen Lidern war glasig und ausdruckslos und sie folgte ihm willenlos zu dem harten Lager aus Strohmatten, das man ihr, auf sein Bestreben hin, für die Dauer der Rast zugebilligt hatte. Fürsorglich bettete er ihren Kopf auf die Kissen, die er für sie besorgt hatte, und breitete eine Felldecke über ihren schlanken Körper. Mit einem leisen Seufzer schloss das Mädchen die Augen und schlief ein.
    Verstohlen warf Methar einen Blick über die Schulter. Er war nicht allein. Die meisten, die der Botschaft des finsteren Herrschers soeben gelauscht hatten, hatten das Zelt schon wieder verlassen. Aber Asco-Bahrran war noch in ein leises Gespräch mit einigen Magiern vertieft. Die Worte Dämon und Feuer streiften Methars Ohren, doch er war zu weit weg, um die Unterhaltung zu verstehen. Sein Blick wanderte von den Magiern zurück zu dem Mädchen und ein unbändiger Zorn stieg in ihm auf. Noch nie hatte er die Qualen, die Asco-Bahrran jenen zufügte, die ihm als Medium dienten, mit ansehen können, doch bei diesem Mädchen war es ihm unerträglich. Jedes Mal, wenn er sie zu dem Stuhl führte, auf dem sie Asco-Bahrran zu Diensten sein musste und ihr das Getränk verabreichte, das ihren Geist öffnete, wünschte er sich sehnlichst, ihr helfen zu können. Irgendwie!
    Sie war so schön! Schön und unschuldig. Methar seufzte leise und strich heimlich mit der Hand über die bleiche Wange des Mädchens. Was er bei ihrem Anblick fühlte, verwirrte ihn zutiefst. Nie zuvor hatte er Ähnliches für jemanden empfunden. Nie eine solche Wärme gespürt wie in dem Moment, wenn er dieses Mädchen ansah.
    So wie jetzt! Ein liebevolles Lächeln huschte über Methars Gesicht und er ließ seine Hand noch einmal über ihre Wange gleiten. Dann verschwand das Lächeln und wich einer grimmigen Entschlossenheit. »Ich werde nicht zulassen, dass er dir weiter wehtut«, flüsterte er ihr zu und ballte die Hand zur Faust. »Ich bringe dich fort! Irgendwohin, wo er dich nicht erreichen kann.« Die Worte kamen wie von selbst über seine Lippen und obwohl er tief in seinem Innern wusste, dass der Plan nicht mehr als ein frommer Wunsch war, klammerte er sich daran. So viele waren schon gestorben. Junge unschuldige Grasländer, Männer und Frauen.
    Gequält, geschändet und den Quarlinen zum Fraß vorgeworfen. Diesem Mädchen durfte das nicht geschehen!
    Entschlossen stand Methar auf. Von nun an würde er nicht mehr von ihrer Seite weichen. Sobald sich eine Gelegenheit bot, würde er mit ihr fliehen am besten bei Sonnenschein, wenn die Krieger halb blind waren. Sein Pferd war kräftig genug, um zwei Reiter zu tragen. Er brauchte nur einen günstigen Moment abzuwarten und mit etwas Glück würde die Flucht gelingen.
    Hinter den Gipfeln der Valdor-Berge graute der Morgen mit kalter, düsterer Entschlossenheit. Wärme und Helligkeit der aufgehenden Sonne wurden von den niedrigen Wolken, die sich an den Felshängen stauten und regungslos verharrten, völlig abgeschirmt und die grauen Nebel über der Ebene passten zu der düsteren Vorahnung, die sich allerorten ausbreitete.
    Ein Sonnenlauf war vergangen, seit die beiden Elfen aufgebrochen waren. Während Tabor mit Leilith nach Westen flog und Naemy sich mit Chantu auf den Weg in das Grasland machte, wurden in Nimrod die Vorbereitungen für die Verteidigung der Stadt fieberhaft vorangetrieben.
    Die Essen der Schmieden rauchten Tag und Nacht und das Klirren der schweren Schmiedehämmer

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