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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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formierten sich zum Abmarsch.
    Naemy sah, wie eine rubinrote Kutsche auf die Lichtung fuhr und unmittelbar vor dem Zelt anhielt. Die Plane des Zelteingangs wurde beiseite geschoben, eine Gestalt in rubinrotem Umhang trat heraus und bestieg die Kutsche. Der Nebelelfe stockte der Atem. Sie hatte den Rotgewandeten nur für wenige Augenblicke gesehen, doch in dieser kurzen Zeit hatte sie die Macht gespürt, die er ausstrahlte. Eine Macht, so uralt und abgrundtief böse, dass es keinen Zweifel gab: Der Anführer der Cha-Gurrline war Asco-Bahrran.
    Aber Naemy blieb keine Zeit, lange über diese Entdeckung nachzudenken. Kaum hatte der Magier die Kutsche bestiegen, wurde die Zeltplane erneut zur Seite geschoben und ein Mann in mitternachtsblauem Umhang führte ein junges Mädchen heraus -es war Kiany!
    Vor Freude und Überraschung sog Naemy die Luft scharf durch die Zähne. Kiany war blass und schwach und wirkte seltsam entrückt, während sie mithilfe des Blaugewandeten in die Kutsche stieg. Doch sie lebte, und das allein zählte.
    Naemy ballte die Fäuste. Asco-Bahrran hatte das Mädchen also wirklich in seiner Gewalt. Von nun an würde sie die Kutsche nicht mehr aus den Augen lassen und bei der Göttin sobald sich eine Gelegenheit böte, würde sie Kiany befreien.
    Als Tabor die Augen öffnete, hatte die Sonne ihr Antlitz bereits hinter den Berggipfeln im Westen verborgen. Mit vollen, atemberaubend schönen Farben, wie man sie nur in der klaren Luft des Hochgebirges sah, färbte sie den Himmel orangerot. Ihr Licht brachte die schneebedeckten Berggipfel zum Erglühen, während die Schatten aus den Tälern langsam die Hänge hinaufkrochen.
    Es war bitterkalt. Ohne die Decke aus Steppenbüffelfell abzustreifen, richtete er sich auf und sah sich um. Die breite Schlucht, in der er sich befand, war schon in tiefe Schatten getaucht, doch der Himmel spendete noch so viel Licht, dass er die nähere Umgebung erkennen konnte. Viel zu sehen gab es allerdings nicht. Außer Geröll, ausgedehnten Schneeflächen und weit verstreut liegenden Felsen war die Gegend karg und unwirtlich und der eisige Wind pfiff durch einen tiefen Einschnitt in der gegenüberliegenden Seite der Schlucht. Fröstelnd zog sich Tabor die Decke enger um die Schultern und stutzte plötzlich. Irgendetwas stimmte nicht.
    Das Lager aus weichen Bergziegenfellen, auf dem er geschlafen hatte, konnte er nicht bereitet haben. Die Felle hatten nicht zu den Dingen gehört, die er auf dem Flug mitgenommen hatte. Auch das knisternde Feuer, über dem ein ausgeweidetes und gehäutetes Kaninchen am Spieß röstete, hatte er ganz sicher nicht entzündet. Tabor blinzelte und rieb sich verwundert die Augen. Aber wer hatte das Feuer dann entfacht? Leilith sicher nicht. Zudem gab es weit und breit keine Bäume oder Sträucher, die Holz für ein Feuer dieser Größe hätten liefern können. Und wer hatte das Kaninchen gejagt und zubereitet? Außer den majestätischen Temelin-Adlern, die ihre Kreise über den Gipfeln des Ylmazur-Gebirges zogen und sich hauptsächlich von den kleinen pelzigen Nagern ernährten, die jenseits der Baumgrenze lebten, waren hier kaum Tiere zu finden -erst recht keine Kaninchen. Fragen über Fragen, auf die er keine Antworten wusste. Er seufzte und schloss die Augen. Hinter seiner Stirn hämmerte ein wüster Kopfschmerz, der ihm das Nachdenken erschwerte.
    Um sich abzulenken, suchte er den Himmel nach Leilith ab. Da er sie nirgends entdeckte, konnte sie nur zum Jagen ausgeflogen sein. Doch der Himmel blieb leer. Weder vor dem verblassenden Abendrot noch vor den ersten Sternen, die sich am Firmament zeigten, war Leiliths Silhouette zu erkennen.
    Der Geruch nach gebratenem Kaninchen streifte Tabors Nase und erinnerte ihn daran, dass er Hunger hatte. Plötzlich war es ihm gleichgültig, wem er dies alles zu verdanken hatte. Hauptsache, er hatte den Flug heil überstanden und konnte seinen Hunger stillen!
    Die Decke mit einer Hand geschlossen haltend, schickte er sich an, aufzustehen und ans Feuer zu treten. Doch als er sich erhob, bemerkte er, wie sehr ihm die Strapazen des Fluges noch immer zusetzten. Seine Beine waren steif und schmerzten bei jedem Schritt, aber er achtete nicht darauf und mühte sich zur Feuerstelle hinüber. Dort ließ er sich mit einem erleichterten Seufzer nieder und nahm das Kaninchen prüfend in Augenschein. Es war schon gar. Verwundert stellte er fest, dass die Haut an keiner Stelle verbrannt war. Das Fleisch war rundherum so ebenmäßig

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