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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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gebräunt, als hätte jemand es bis eben . . .
    Tabor zuckte zusammen, als er erkannte, was das bedeutete. Für einen Augenblick war der Hunger vergessen und er blickte sich wachsam um. Doch die Berge wirkten so kahl und einsam wie zuvor und der Wind rauschte weiterhin durch die Schlucht. Nur die Schatten hatten sich weiter bewegt und die Berggipfel schon fast er reicht, während am westlichen Horizont lediglich ein schmaler roter Streifen an den schwindenden Abend erinnerte. Nirgends fand er Hinweise auf die Anwesenheit eines anderen Lebewesens er war allein.
    Aber das ist unmöglich!, schoss es ihm durch den Kopf. Jemand muss das Kaninchen über dem Feuer gedreht haben, jemand, der noch bis vor wenigen Augenblicken hier im Tal war. Derselbe Jemand, der auch . . . Stöhnend griff sich Tabor an die Stirn. So kam er nicht weiter. Das ständige Grübeln bereitete ihm nichts als Kopfschmerzen. Er musste dringend etwas essen, damit er wieder zu Kräften kam. Sobald Leilith zurückkehrte, würde er sie nach dem geheimnisvollen Retter fragen. Sie wusste bestimmt, was sich im Lauf des Tages zugetragen hatte.
    Tabor hob den Spieß mit dem Braten aus den Astgabeln, die in zwei Steinhaufen neben dem Feuer steckten, schloss die Augen und roch daran. Bei dem würzigen Duft lief ihn das Wasser im Mund zusammen. Während er eine Keule mit bloßer Hand vom Rumpf trennte, sandte er einen stummen Dank an seinen Retter und ließ sich das Fleisch schmecken.
    Als sich To und Yu über die Gipfel der Berge erhoben und die Schlucht in silbernes Licht tauchten, beendete Tabor sein Mahl. Der Wind hatte sich gelegt und das Feuer spendete solch angenehme Wärme, dass er die Kälte kaum noch spürte. Mit vollem Magen fühlte er sich schon viel besser, obwohl er das Gefühl nicht loswurde, beobachtet zu werden.
    Um sich abzulenken, zog er immer wieder Äste aus einem Stapel Feuerholz, den sein Retter ganz in der Nähe angehäuft hatte, und warf sie in die Glut. Wenn Leilith doch nur endlich käme!
    »Ich bin gleich da! « Als hätte sie seinen stummem Seufzer gehört, erklang die vertraute Stimme des Riesenalpweibchens in seinen Gedanken.
    »Leilith!« Tabor warf einen Blick zum Himmel hinauf, konnte Leilith aber nirgends entdecken.
    »Wo warst du? Ich habe dich schon zweimal gerufen. Warst du jagen?«
    »Ich .. . ich war beschäftigt. .. nun, auf der Jagd .. ., ja!«
    »Beschäftigt?« Tabor runzelte die Stirn. Warum hörte sich Leilith so merkwürdig a n ? »Ich bin froh, dass du kommst«, sagte er. »Ich habe einige Fragen an dich.« In diesem Augenblick tauchte Leiliths massiger Körper vor den beiden Monden auf, die ihre Himmelsbahn gerade begonnen hatten. Langsam glitt sie tiefer und setzte flügelschlagend zur Landung an. Dann legte sie die Schwingen am Körper an und kam mit wiegendem Schritt auf ihn zu. »Fragen?«, wiederholte sie in gespielter Verwunderung, als hätte sie Tabor nicht richtig verstanden, und ließ sich auf der anderen Seite des Feuers nieder. »Natürlich! « Tabor wurde aus Leiliths seltsamer Wortwahl nicht schlau. »Ich war bis zum Sonnenuntergang bewusstlos. Aber du nicht richtig?«
    »Richtig! «
    »Dann kannst du mir doch sicher erzählen, wie wir in diese Schlucht gerieten, wem ich die warme Mahlzeit und die Felle zu verdanken habe und wer das Lager errichtet hat.« Tabor merkte, dass er es vor Ungeduld an Freundlichkeit mangeln ließ, aber die Fragen drängten ihn so sehr, dass er keine Rücksicht auf gute Umgangsformen nehmen konnte.
    »Ja ... Nein .. . Ich meine ... also ... «
    »Leilith! «
    »Ja ? «
    »Ich habe dich etwas gefragt! « »Ja! «
    »Hast du die Fragen verstanden?« »Ja! «
    »Gut, dann sag mir doch bitte, wie wir hierher kommen.« »Ich bin geflogen und hier gelandet!«
    »Leilith! « , seufzte Tabors verzweifelt. »Aber es war so! « , beharrte Leilith.
    »Hm! « Die Antwort stellte Tabor keineswegs zufrieden, aber da ihm die anderen Frage wichtiger waren, ging er nicht weiter darauf ein. »Und woher stammen die Felle und das Kaninchen?«, hakte er nach.
    »Von Freunden! «
    »So, von Freunden. Und wie sahen diese Freunde aus?« Langsam wurde Tabor ärgerlich. Was war nur in Leilith gefahren? Eigensinnig war sie ja schon immer gewesen, aber so verstockt hatte er sie noch nie erlebt.
    »Das kann ich dir nicht sagen noch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Sie ... a h m . . . sie sind noch nicht bereit!«
    »Wer? Und bereit wofür? Bei den Toren, Leilith! Ich möchte doch nur wissen, wem ich mein

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