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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Leben
    verdanke. Verstehst du das denn nicht?«
    »Doch schon, aber ... «
    »Aber was ? «
    »Ich darf es dir nicht sagen.« Leiliths Stimme klang ein wenig trotzig und Tabor spürte, wie
    aufgewühlt sie war. »Ich kann .. . da r f... es nicht. Verstehst du das denn nicht?«, wiederholte sie Tabors Worte.
    »Nein! « Das war nicht einmal gelogen. Tabor konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum Leilith so geheimnisvoll tat. »Leilith«, sagte er betont freundlich und atmete tief durch.
    »Ich wäre da oben fast erstickt und habe Dinge gesehen, die nicht wahr sein können; andere Riesenalpe mit Reitern und lauter verrückte Erscheinungen. Ich habe Stimmen gehört, die mich in der alten Elfensprache riefen. Manchmal waren sie ganz nahe, manchmal weit weg, wie Geister aus einer anderen Welt und jetzt das!« Er deutete auf das Feuer und die Felle. »Ich weiß, dass du es mir erklären kannst. Bitte, Leilith.«
    »Morgen!«, antwortete Leilith ausweichend. »Du hast Recht, manche deiner Fragen könnte ich beantworten, doch ich habe mein Wort gegeben . . . «
    »Wem hast du dein Wort gegeben?«, hakte Tabor nach.
    »Den . . . « Sie hielt erschrocken inne. Für eine Weile sagte keiner ein Wort. »Warte bis morgen«,
    bat sie schließlich. »Dann wirst du es sehen.« Damit steckte sie den Kopf unter den Flügel, um zu schlafen, und Tabor wusste, dass sie nicht mehr antworten würde.
    Skynom lehnte müde an einem Baumstamm und ließ sich von den Schatten einhüllen, während die Krieger in einem steten Strom an ihm vorüberzogen. Der Magier ärgerte sich, dass
    Asco-Bahrran seine sänftenähnliche Kutsche kaum noch verließ, und wenn, dann nur, um sofort in seinem gut bewachten Zelt zu verschwinden. Es hieß, der Meister habe endlich ein Medium gefunden, das in der Lage sei, über die Grenzen der Dimensionen hinweg eine Verbindung zum finsteren Herrscher herzustellen und seine Stimme zu hören.
    Skynom schnaubte verächtlich. Offensichtlich hatten die beiden sich viel zu erzählen. Während er leise vor sich hin fluchte, beobachtete er, wie sich Asco-Bahrrans rubinrote Kutsche inmitten der Marschkolonne langsam näherte. Die samtenen Vorhänge waren geschlossen, doch Skynom wusste, dass sich der verhasste Meister in der Kutsche befand. Mit zitternden Fingern tastete er nach dem von dickem Tuch umhüllten Paket, das er in einer Tasche seines Gewandes bei sich trug. Der Asaak!
    Die Berührung ließ seinen Hass erneut aufflammen. Bei den Toren ! Er hatte den Elfendolch doch nicht gestohlen, um ihn nach Nimrod zu tragen. Nein, der Asaak sollte seiner ganz persönlichen Rache dienen. Skynoms Plan war so einfach wie genial und er wartete nur auf einen günstigen Augenblick, um ihn auszuführen. In einem unbeobachteten Moment wollte er sich ganz dicht an den Meister heranschleichen und ihn die Macht des Elfendolches spüren lassen. Eine einzige Berührung würde genügen, um die Magie zu zerstören, die den Meister am Leben erhielt. Skynom verzog das Gesicht zu einem teuflischen Grinsen. Insgeheim hatte er sich schon hundertmal ausgemalt, wie es wäre, wenn Asco-Bahrran Bogs grausames Schicksal teilte. Ein Gedanke, der ihn mit grimmiger Zufriedenheit erfüllte. Doch die Gelegenheit ließ auf sich warten. Asco-Bahrran machte sich nicht nur rar, nein, auch die vielen Wächter, die seiner Kutsche folgten und sie bewachten, seit sich das Medium darin befand, machten den Plan nahezu undurchführbar. Skynom seufzte. Wie es aussah, müsste er wohl weiter in der Nähe der rubinroten Kutsche ausharren und auf einen günstigen Moment hoffen.
    In diesem Augenblick rollte die rubinrote Kutsche, gefolgt von den Wagen der Berater und Magier auf dem holprigen Pfad an ihm vorüber. Skynom wartete noch eine Weile, um kein Aufsehen zu erregen, dann folgte er den Wagen im Schatten der Bäume.
    Tabor konnte nicht schlafen. Leiliths rätselhaftes Verhalten ließ ihn nicht zur Ruhe kommen und der Frost, dem er, dicht an ihr wärmendes Gefieder geschmiegt, unter den dicken Steppenbüffelfellen trotzte, tat ein Übriges, um ihm den Schlaf zu rauben. So blieb ihm nichts anderes übrig, als grübelnd auszuharren, bis der Morgen die Kälte vertrieb.
    Als der Himmel im Osten endlich grau wurde und ein heller dünner Streifen am Horizont den nahen Sonnenaufgang ankündigte, erhob er sich mit steifen Gliedern und entfachte das heruntergebrannte Feuer neu. Der Vorrat an Asten, den ihm sein geheimnisvoller Retter überlassen hatte, war über Nacht

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