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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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dass man ihrem Plan zustimmte, doch sie war es nicht. Als friedliche Göttin verabscheute sie jede Form von Gewalt und der Gedanke, anderen Lebewesen - selbst wenn es Cha-Gurrline waren den Tod zu bringen, machte ihr das Herz schwer.
    In der riesigen Höhle auf der Ostseite des Ylmazur-Gebirges war es still. Obwohl sich fast fünfzig Riesenalpe in der Höhle aufhielten, war kein einziger Laut zu hören, der darauf hinwies, dass hier eine wichtige Versammlung stattfand. Nur das verhaltene Schaben harter Krallen auf dem Felsboden und das leise Rascheln von Gefieder drangen an Tabors Ohr, während er der Rede des ältesten Kolonievogels lauschte, die mittels Gedankensprache an alle Anwesenden gerichtet war.
    » ... viele hundert Sommer ist es her, dass jemand aus dem Osten den Weg über die Berge fand.«
    Der alte, grau gefiederte Riesenalp neigte sinnend den Kopf. » . . . viele hundert Sommer«, wiederholte er und blickte zum Höhlenausgang, als sähe er dort Bilder aus längst vergangenen Zeiten. Niemand rührte sich. Alle warteten gespannt darauf, dass der älteste und weiseste Riesenalp weitersprach, doch seine Gedanken schienen weit fort zu schweifen. Erst als ihn ein anderer sanft mit dem Schnabel anstieß, fand er seine Stimme wieder. »Oh . . . Entschuldigung«, murmelte er zerstreut, als müsse er seine Gedanken erst wieder ordnen. »Wo war ich doch gleich ? Ach ja, es ist schon lange her, dass jemand von drüben zu uns kam. Nun ja, wie auch immer. Du hast es gewagt und geschafft und ich, Denkivahr der Ältere, heiße dich und Leilith von der Kolonie unserer verloren geglaubten Brüder und Schwestern in Tun-Amrad, dem heiligen Ort der letzten Ruhe, willkommen. Ich bin der Älteste dieser Kolonie und daher gewählter Sprecher meiner Brüder und Schwestern. Dass die Kolonie östlich der Berge tatsächlich viele hundert Sommer lang ausgerottet war, haben wir bereits gestern von Leilith erfahren. Auch dass wir es dir« er nickte Tabor zu »und deiner Mutter zu verdanken haben, dass heute wieder Riesenalpe über Thale fliegen, hat sie uns bereits berichtet. Es ist mir ein Bedürfnis, dir dafür im Namen aller Brüder und Schwestern unseren tiefen Dank auszusprechen. Ein Riesenalpjunges aufzuziehen ist bisher nur dem Brutpaar selbst gelungen. Dass ihr es geschafft habt, dafür gebührt euch unsere Hochachtung.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich und der graue Riesenalp wartete geduldig, bis sich die Unruhe gelegt hatte. Dann schüttelte er sein Gefieder, straffte sich und sagte: »Doch nun zu der Frage, die uns alle bewegt. Warum hast du dein Leben und das eines Riesenalps aufs Spiel gesetzt und bist hierher gekommen?« Er neigte den massigen Kopf leicht zur Seite und fasste Tabor scharf ins Auge. »Obwohl oder gerade weil manche von uns glauben, die Antwort bereits zu kennen, bitte ich dich im Namen der Kolonie, die Frage offen und ehrlich zu beantworten, damit wir die nötigen Schlüsse ziehen können.«
    »Ich habe keinen Grund, euch etwas zu verheimlichen.« Tabor machte ein kurze Pause und ließ den Blick über die vielen Riesenalpe schweifen, bevor er fortfuhr. »Ich weiß zwar nicht, was Leilith euch schon berichtet hat, doch auf die Gefahr hin, dass ich bereits Bekanntes erzähle, werde ich in meinem Bericht jede Einzelheit erwähnen, die mich bewog, das Ylmazur-Gebirge zu überqueren.« Wieder machte er eine Pause diesmal um Atem zu schöpfen , dann begann er zu erzählen. »Ich bin gekommen, weil meine Heimat von einem übermächtigen Feind bedroht wird, der mein Volk heimtückisch vernichtet hat. . . «
    Während Tabor sprach, wanderte die Sonne immer weiter nach Westen. Der junge Elf ließ nichts aus. Beginnend mit der Befreiung der Cha-Gurrline schilderte er den Diebstahl des Amulettes und die Vernichtung seines Volkes durch die Quarline. Er erzählte von dem gewaltigen Heer, das die Graslandgarnisonen zerstört hatte und nun auf Nimrod zumarschierte. Dann berichtete er von der Elfenlegende, die Sayen entdeckt und die in ihm die Hoffnung geweckt hatte, dass sich auf dem Riesenalpfriedhof östlich des Ylmazur-Gebirges noch Krallen finden ließen, aus denen sich das magische Pulver herstellen ließe.
    Tabor erwähnte auch die Zweifel des Abners und der anderen Ratsmitglieder und ließ die Riesenalpe an seinen Beweggründen teilhaben, die schließlich dazu führten, dass er sich bereit erklärte, das Wagnis einzugehen und nach dem Pulver zu suchen.
    Geduldig beantwortete Tabor Denkivahrs Zwischenfragen und

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