Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers
auf sein eigentliches Anliegen zu konzentrieren. »Die ... a h m ... viele halten es für unklug, die ahnungslosen Druiden in Nimrod so frühzeitig zu warnen « , fuhr er fort. »Wir kommen zwar gut voran, doch es wird noch mindestens vier Sonnenläufe dauern, bis wir Nimrod erreichen. Einige fürchten . . . «
»Die Zweifler sollten wissen, dass es äußerst unklug ist, meine Befehle infrage zu stellen«, zischte Asco-Bahrran gefährlich ruhig. Es folgte eine lange Pause, die deutlich machte, wie gereizt er war.
»Ihre Meinung kümmert mich nicht. Bevor die Sonne untergeht, werde ich den Druiden in Nimrod eine kleine Überraschung bereiten. Das wird sie lehren, uns zu fürchten, und die Moral ihrer Krieger schwächen.« Er lachte bösartig. »Heute ist Markttag auf dem Platz vor der Inneren Festung. Hunderte wehrloser Männer, Frauen und Kinder auf engstem Raum genau der richtige Augenblick, um zuzuschlagen. Unsere hungrigen Kätzchen werden reiche Beute finden.«
Methar schwieg. Er wusste, dass die Heerführer es lieber gesehen hätten, wenn die Quarline wie ursprünglich geplant erst im Verlauf der Schlacht nach Nimrod geschickt worden wären, um die Verteidiger der Festungsstadt durch einen zeitgleichen Angriff innerhalb der Mauern zu schwächen. Aber es war nicht seine Aufgabe, für sie zu sprechen. So verneigte er sich ergeben und verließ das Zelt, um nach der Sänfte zu sehen.
Naemy beobachtete die Ankunft der schwarzen Sänfte von einem Baum aus, der in unmittelbarer Nähe des Zeltes wuchs. Seit sie wusste, dass Kiany sich während der Ruhezeiten in dem Zelt aufhielt, hatte sie ihre Beobachtungen darauf konzentriert, denn so viel war klar: Wenn es eine Gelegenheit gäbe, Kiany zu befreien, dann nur während einer Rast. Sie während des Vormarsches aus Asco-Bahrrans Kutsche zu holen, war völlig unmöglich.
Zwar wurde auch das Zelt gut bewacht, doch Naemy traute sich zu, mit den vier Wachposten fertig zu werden. Hauptsache, es hielten sich nicht noch weitere Personen im Zelt oder in der Nähe auf -vor allem Asco-Bahrran nicht.
Eine günstige Gelegenheit ließ jedoch auf sich warten, denn Asco-Bahrran schien keinen Anlass zu sehen, das Zelt während des Rastens zu verlassen.
Naemy beobachtete das Zelt, seit die Cha-Gurrline am frühen Morgen das Lager aufgeschlagen hatten. Gleich darauf fand offenbar eine wichtige Beratung darin statt, an der viele Magier teilnahmen. Danach kehrte Ruhe ein. Außer den vier Wachen und einigen Bediensteten war lange niemand zu sehen, aber Naemy wusste, dass Asco-Bahrran sich noch immer im Zelt aufhielt, und wagte es nicht, sich Kiany zu nähern. Die Ankunft der Sänfte war daher ein Ereignis, das die Nebelelfe mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte. Vorsichtig kletterte sie noch etwas höher und verlagerte das Gewicht weit nach vorn, um besser sehen zu können.
Die Plane vor dem Zelteingang wurde zur Seite geschoben, der Mann im blauen Umhang trat heraus und öffnete die Tür der Sänfte. Gleich darauf bemerkte Naemy, wie sich etwas Rotes zwischen dem Zelt und der Kutsche bewegte. Die Aura der Macht, die ihr entgegenschlug, ließ keinen Zweifel zu: Asco-Bahrran hatte das Zelt verlassen und stieg in die Sänfte.
Der Mann im blauen Umhang schloss die Tür und schlüpfte ins Zelt, während zwei Cha-Gurrline die Sänfte aufhoben und wegtrugen. Naemys Herz pochte wie wild. Auf diesen Augenblick hatte sie gewartet. Entschlossen hob sie die Hand, murmelte ein paar Worte und verschmolz mit den Schatten.
Lautlos kletterte sie vom Baum, schlich auf das Zelt zu und legte sich flach dahinter auf den Boden.
Während sie die Plane vorsichtig mit beiden Händen ein wenig anhob, spähte sie ins Innere und hielt Ausschau nach Kiany, doch eine große hölzerne Truhe, die dicht an der Zeltwand stand, versperrte ihr die Sicht. Sie sah nur den Rücken des Mannes im blauen Umhang, der neben der Truhe niedergekniet war.
Naemy fluchte leise. Wenn sie Kiany befreien wollte, musste sie entweder warten, bis der Mann das Zelt verließ, oder ihn durch einen kurzen, gut gezielten Kre-An-Sor-Schlag außer Gefecht setzen. Naemy entschied sich für das Letztere und schob sich auf dem Bauch langsam unter der Plane hindurch, um sich hinter der Truhe zu verstecken und einen günstigen Moment abzuwarten. Sie hatte den Oberkörper gerade ins Zelt geschoben, als sie den Mann sprechen hörte. »Ich lasse nicht zu, dass er dich weiter quält«, flüsterte er. »Niemand wird dir mehr wehtun, dafür sorge
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