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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sich.
    »Du hättest mich ruhig vorbereiten können « , schalt er liebevoll, wohl wissend, dass die beiden anderen Riesenalpe ihnen zuhörten.
    »Ich habe ihnen mein Wort gegeben « , rechtfertigte sich Leilith, während sie ihren Artgenossen an den Rand des Grates folgte, der die Schlucht in der Mitte durchschnitt. Wie eine gewaltige Treppenstufe teilte er die breite Klamm in zwei gleich große Hälften, von denen die eine fast dreißig Längen tiefer lag als die andere. Ein eisiger Wind fegte durch die Schlucht, brach sich an der Felswand und stieg wirbelnd in die Höhe. Die entstehenden Aufwinde boten den Riesenalpen eine hervorragende Möglichkeit, sich in die Lüfte zu erheben. Kreisend gewannen sie an Höhe und schwenkten dann nach Westen, wo das Land jenseits der Berge unter einer dichten Wolkendecke lag.
    Jetzt, da die höchsten Gipfel hinter ihnen lagen, bereitete das Atmen Tabor keine Schwierigkeiten mehr. Obwohl er noch immer fror, nahm er sich die Zeit, die schneebedeckte Hochgebirgslandschaft unter sich eingehend zu betrachten. Ein wenig enttäuscht stellte er fest, dass es außer endlosen Schneefeldern, aus denen schroffe Felsnadeln und Grate wie schwarze Zähne hervorschauten, nicht viel zu entdecken gab, da alles, was sich unterhalb der Baumgrenze befand, von Wolkenschleiern verdeckt wurde.
    Der Flug dauerte nicht lange.
    »Dort unten ist e s ! « , ließ Leilith ihn wissen und Tabor spürte, wie sie tiefer ging. Er entdeckte
    einen tiefen Einschnitt zwischen zwei hoch aufragenden Felsnadeln und dahinter, von hauchdünnen Wolkenschleiern verdeckt, funkelte etwas im Sonnenlicht. Die drei Riesenalpe schraubten sich immer weiter hinab und nahmen Kurs auf die Kluft. In sanftem Gleitflug ließen sie die schroffen Wände und den Nebel hinter sich und Tabors Augen bot sich ein herrlicher Ausblick. Was eben noch ein konturloses Funkeln gewesen war, entpuppte sich als eine weite Mulde, in der ein gewaltiger Gletscher seinen Anfang nahm. Wie eine glatt gefegte Ebene erstreckten sich die Eismassen zwischen den Felswänden und dort, wo der Wind den Schnee davon geblasen hatte, leuchteten die Risse und Spalten des Gletschers in allen nur denkbaren Blautönen.
    Die Schönheit der Landschaft wirkte derartig berauschend auf Tabor, dass er für einen Augenblick die durchdringende Kälte vergaß, die über den gewaltigen Eismassen hing und seine Hände gefühllos machte.
    Als wäre sie den Weg schon hundertmal geflogen, glitt Leilith über den Gletscher dahin, geradewegs auf die Stelle zu, wo dieser sich wie ein riesiger Eisstrom über einen steilen Abhang stürzte und dann sanft in einem Talbecken auf der Westseite des Ylmazur-Gebirges auslief. Das Tal selbst war zu Tabors großem Bedauern in dicke Wolken gehüllt und er vermochte das Ende des Gletschers nicht zu erkennen. Aber die Riesenalpe hatten offensichtlich auch nicht vor, dem ausgedehnten Eisfeld weiter zu folgen. Tabor sah, wie der vorausfliegende Vogel plötzlich einschwenkte, um eine schneebedeckte Felswand zu umrunden. Gleich darauf änderte auch Leilith die Richtung, gefolgt von dem Riesenalpweibchen, das nur wenige Längen hinter ihnen herflog.
    Der Anblick, der sich bot, als Leilith um die Felswand bog war so überwältigend, das Tabor vor Erstaunen die Luft anhielt. In einer steilen Felswand, die sich hundert Längen über dem Gletscher erhob, klaffte die gewaltigste Höhle, die Tabor je gesehen hatte.
    Sie besaß große Ähnlichkeit mit den Höhlen der Kuriervögel in Nimrod, aber ihre Ausmaße waren geradezu riesenhaft. Tabor schätzte, dass sie mindestens fünfzig Längen breit war. Über der ebenen Bodenfläche spannte sich die Höhlendecke wie eine gewaltige Kuppel, deren höchster Punkt mindestens zwanzig Längen über dem Höhlenboden lag und deren Kanten so ebenmäßig gearbeitet waren, dass sie niemals natürlichen Ursprungs sein konnten.
    Das Unglaubliche befand sich allerdings in der Höhle. Dort, unmittelbar am Eingang saßen Tabor blinzelte gegen das grelle Licht, weil er glaubte, seine Sinne spielten ihm einen Streich -mindestens zwei Dutzend Riesenalpe, die ihnen ruhig und aufmerksam entgegenblickten.
    »Leilith!« Fassungslos starrte Tabor die vielen Vögel an. »Leilith. Hast du davon gewusst?«
    »Ich war schon einmal hier«, antwortete Leilith ausweichend. »Gestern, als du schliefst.«
    »Das... das ist unglaublich.« Tabor traute seinen Augen nicht.
    »Sie sind so wirklich wie du und ich«, hörte er Leilith sagen, während er

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