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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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jemandem wie dir Ausschau gehalten.«
    »Das ist unglaublich«, murmelte Tabor. Angesichts der Legende fehlten ihm die Worte. Wie konnten die Riesenalpe vor so langer Zeit schon wissen, dass er kommen würde?
    »Dem Tode entronnen kehrt er zurück mit Freundesgefolge und Hoffnung im Blick.« Tabor hob hoffnungsvoll die Stimme. »Heißt das, ihr besitzt tatsächlich Riesenalpkrallen?«
    »Wie schon gesagt: Wir haben uns seit langem vorbereitet«, erklärte Denkivahr.
    »Aber dann . . . dann . . . könnt ihr . . . « Tabor fühlte sich plötzlich ganz aufgeregt.
    »Geduld, junger Elf!«, mahnte Denkivahr. »Die Übereinstimmung zwischen dir und dem Wortlaut der Legende ist zweifellos groß, dennoch können wir nicht allein entscheiden, ob du das Gewünschte auch erhältst.«
    »Nicht allein entscheiden?«, fragte Tabor. »Was soll das heißen? Sind denn nicht alle hier?«
    Der Riesenalp antwortete nicht sofort. Tabor bemerkte, wie der Blick des Vogels verstohlen ins Dunkel des Höhleninnern wanderte, und sah ebenfalls dorthin. Doch außer Felswänden und Schatten konnte er nichts erkennen. Für einen winzigen Moment beschlich ihn zwar das Gefühl, aus der Dunkelheit heraus beobachtet zu werden. Aber der Eindruck verschwand so schnell, wie er gekommen war, und die Stimme, die in seinen Gedanken erklang, lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den alten Riesenalp. »Alle, die unserer Kolonie angehören, haben sich hier versammelt«, erklärte Denkivahr. »Trotzdem musst du dich noch etwas gedulden. In ein oder zwei Sonnenläufen teilen wir dir unsere Entscheidung mit.« Er machte eine Pause und als er weitersprach, klang seine Stimme fast ein wenig wehmütig. »Vieles muss noch besprochen werden, denn wenn du wirklich derjenige bist, nach dem wir Ausschau halten, bedeutet dies für uns weit mehr, als du ermessen kannst.«
    »Ich verstehe.« Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, doch Tabor spürte, dass er nicht mehr erfahren würde, und deutete eine Verbeugung an. »Verzeih meine Ungeduld, doch die Zeit drängt. Mit jedem Sonnenlauf rückt das Heer weiter auf Nimrod vor. Wenn ich nicht bald zurückkehre, komme ich womöglich zu spät, um helfen zu können.«
    »Ich gebe dir mein Wort, dass du rechtzeitig den Rückweg antreten wirst«, versprach Denkivahr und wechselte das Thema. »Im hinteren Teil dieser Höhle findest du ausreichend Feuerholz, etwas Nahrung und ein Lager für die Nacht. Für Leilith liegt eine frisch erlegte Bergziege bereit. Betrachtet euch als Gäste Tun-Amrads, aber beachtet eines: Das Land am Fuß der Berge darf von euch weder überflogen noch betreten werden. Wenn alle Entschlüsse gefasst und die nötigen Vorbereitungen getroffen sind, komme ich wieder, auf dass du in deine Heimat zurückkehren kannst.« Er verstummte, doch Tabor spürte, dass er noch nicht ganz fertig war. »Habe ich dein Wort, Elf, dass du dich an die Auflagen halten wirst?«, fragte er.
    »Ich werde mich daran halten!«, antwortete Tabor und wich dem prüfenden Blick des Riesenalps nicht aus. »In der Hoffnung auf eure Unterstützung füge ich mich euren Anordnungen und gebe euch mein Wort, nicht ins Tal zu fliegen.«
    »So sei e s ! « Denkivahr nickte und erhob sich. Dann reckte er den Kopf, öffnete den Schnabel und stieß einen kurzen kehligen Laut aus, der die Versammlung beendete.
    »Ist alles bereit? « Nur mühsam zügelte Asco-Bahrran seine Ungeduld, als er Methar, der das Zelt betreten hatte, nach den Fortschritten der Magier fragte. »Sie holen gerade die Gefangenen.« Methar senk te unterwürfig das Haupt.
    »Und? Wo bleibt die Sänfte?« Asco-Bahrran konnte es nicht erwarten, seinen teuflischen Plan in die Tat umzusetzen.
    »Sie muss jeden Augenblick hier sein«, erwiderte Methar und nahm allen Mut zusammen, um seinen Einwand vorzubringen. »Ihr solltet wissen, dass man im Lager sehr unzufrieden mit der Entscheidung ist. Allgemein ist man der Meinung, dass es für einen Angriff noch viel zu früh sei« , gab er vorsichtig zu bedenken, während sein Blick verstohlen zu dem Lagerwanderte, auf dem Kiany schlief. Das Mädchen wirkte so unschuldig und friedlich, dass es Methar einen schmerzhaften Stich versetzte. Wie lange würde ihre zarte Seele die starken Drogen und Misshandlungen noch ertragen, denen sie immer wieder ausgesetzt war? Wie viel Zeit bliebe ihm noch, wenn er sie . . . Methar spürte, wie seine Gedanken abschweiften. Nur mit großer Willensanstrengung gelang es ihm, den Blick abzuwenden und sich wieder

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