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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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immer wieder ängstlich über die Schulter zurückblickte, rannte er blindlings weiter und stieß Enron mit der Schulter beiseite.
    Der Befehlshaber der Stadtwache zögerte nicht länger. Seine Hand schnellte vor und packte einen anderen Mann, der mit Furcht geweiteten Augen an ihm vorüberstürmte, am Arm. »Was ist los?«, fragte er barsch.
    »Tiere ... Tiere ... « , stammelte der Mann und deutete auf den Marktplatz, während er mit aller Kraft versuchte, sich aus Enrons Griff zu befreien. Doch der Hauptmann hielt ihn fest. »Tiere?«, fragte er.
    »Riesige Tiere ... Katzen . .. sie . .. « Der Mann erschauerte. » .. . sie töten .. . alle . . . Ah, lass mich los.« Er wandte den Kopf und biss Enron in die Hand, worauf dieser ihn freigab. Augenblicklich rannte der Mann davon und verschwand in der Menge. Enron rieb sich fluchend die blutende Hand, verzichtete jedoch darauf, ihm zu folgen. Große Tiere ? Riesige Katzen ? Das kam ihm irgendwie bekannt vor. Immer mehr Menschen rannten nun schreiend am ihm vorbei. Stände wurden umgeworfen und die herunterfallenden Waren hinderten andere an der Flucht.
    »Lauf zum Abner!«, befahl Enron dem jüngsten Krieger seiner Gruppe. »Sag ihm, dass der Markt angegriffen wird. Die Feinde sind mitten unter uns. Wir brauchen unverzüglich Bogenschützen auf den Mauern. Sofort, hast du gehört? Falls der Abner zögert, sag ihm, dass sich vermutlich Quarline in der Stadt befinden. Dann wird er verstehen. Ihr anderen folgt mir.« Enron zog sein Schwert und deutete nach vorn. Während der junge Krieger dem Tor der Inneren Festung entgegen strebte, versuchten sich Enron und die beiden anderen Krieger einen Weg durch die Menge und über den verwüsteten Marktplatz zu bahnen. Doch es war nahezu unmöglich, den Flüchtenden entgegenzutreten, die sich wie ein nicht enden wollender Strom zwischen den Marktständen hindurchzwängten. Immer wieder rissen die Menschenmassen Enron und seine Männer mit sich. Die Trümmer der Marktstände und umgestürzte Waren versperrten ihnen zusätzlich den Weg. Als sie sich endlich durchgekämpft hatten und der Strom der Flüchtenden abnahm, trafen sie auf Menschen, die in kopfloser Furcht ziellos zwischen den Trümmern herumliefen, Namen riefen oder einfach nur weinten. Viele von ihnen waren verwundet und bluteten und ihre Blicke huschten irre über das Trümmerfeld, das eben noch ein Marktplatz gewesen war.
    Je weiter sich Enrons kleine Gruppe der Mitte des Marktes näherte, desto häufiger stießen sie auf Tote und Verletzte, die in der allgemeinen Panik gestürzt und von den Flüchtenden niedergetrampelt worden waren.
    Dann sahen sie den ersten Quarlin. Die riesige getigerte Raubkatze setzte nur wenige Längen von ihnen entfernt einem kleinen Jungen nach, der schreiend davonlief. Er musste im gleichen Alter sein wie Enrons Ältester und beim Anblick der aussichtslosen Flucht des Kindes krampfte sich das Herz des Hauptmanns schmerzhaft zusammen. Obwohl er wusste, dass er viel zu weit entfernt war, um zu helfen, hastete er auf das Kind zu vergebens.
    Er hatte nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als er mit ansehen musste, wie der Quarlin den Jungen mit einem Prankenhieb zu Fall brachte und unter sich begrub.
    »Nein! « Mit gezücktem Schwert rannte Enron auf den Quarlin zu. In ohnmächtiger Wut vergaß er jede Vorsicht. Das Bild des sterbenden Kindes vor Augen, hastete er über den Platz, während dessen entsetzliche Todesschreie in seinem Kopf nachhallten. Er verspürte keine Furcht. Nicht einmal dann, als der Quarlin von seinem Opfer abließ und sich ihm zuwandte, fühlte er etwas anderes als einen unbändigen Hass.
    Der Quarlin duckte sich sprungbereit, legte die Ohren an und fauchte gereizt, doch Enron trat ihm furchtlos entgegen. »Komm schon, du Bestie!«, rief er herausfordernd, das Schwert kampfbereit in den Händen haltend. Und der Quarlin sprang. Der Aufprall riss Enron das Schwert aus den Händen und er fiel nach hinten. Geistesgegenwärtig hob er die Hände und packte noch im Fallen den Quarlin mit beiden Händen am Hals, um das mit schrecklichen Reißzähnen besetzte Maul von seiner Kehle fern zu halten.
    Schaumiger Geifer tropfte auf ihn herab, während die Raubkatze sich mit heftigen Bewegungen aus dem Griff zu befreien versuchte. Die Pranken drückten Enron zu Boden und die Krallen gruben sich tief in seine Brust, doch er fühlte keinen Schmerz. Er wusste, dass er den übermächtigen Kräften der Raubkatze nicht mehr lange

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