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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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die Lichtung. »Niemand stellt meine Befehle infrage! « , schnaubte er. »Niemand!« Die wogende Dunkelheit unter der roten Kapuze wandte sich nacheinander jedem der Magier zu. »Ihr habt bei eurem Leben geschworen, mir zu dienen und zu gehorchen«, zischte er. »Und bei den Toren, sollte einer von euch diesen Entschluss ändern wollen, möge er augenblicklich vortreten.«
    Niemand rührte sich.
    Asco-Bahrran wartete noch ein wenig, dann nickte er und rieb sich zufrieden die Hände. »Gut«, sagte er so milde, als sei die Sache damit für ihn erledigt. »Dann hoffe ich für euch, dass mir nie wieder solche Berichte zu Ohren kommen. Denn beim nächsten Mal ... « Seine Hand schnellte vor und packte einen Magier mit eisernem Griff an der Kehle. » . . . werde ich meine Zeit nicht erst damit verschwenden, Fragen zustellen. Dann werde ich . . . «Der Magier röchelte. » . . . mir einfach denjenigen greifen, der mir am nächsten steht. . . « Die Hände des Magiers umklammerten Asco-Bahrrans dürren Arm inzwischen so fest, dass die Handknöchel weiß hervortraten, doch dieser lockerte den Griff nicht. » . . . und ihn vor allen Augen ganz langsam . . . « Die puterrote Gesichtsfarbe des gepeinigten Magiers wechselte ins Bläuliche. Die Augen traten ihm aus den Höhlen und das Röcheln wurde zu einem heiseren Krächzen. » . . . ganz langsam das Leben . . . « Ganz unvermittelt löste er die Hand von der Kehle des Magiers und dieser sank röchelnd und halb besinnungslos zu Boden. » . . . herausquetschen.« Die glühenden Augen unter der roten Kapuze blitzen gefährlich. »Ich habe mehr als genug Magier in meinen Diensten«, zischte er. »Habt ihr verstanden?« Die Magier nickten stumm. Das anschauliche Beispiel verfehlte seine Wirkung nicht. Niemand wagte ein Wort zu sagen.
    »Worauf wartet ihr noch?«, fragte Asco-Bahrran, als wäre nichts geschehen. »An die Arbeit! Bevor die Sonne untergeht, muss alles bereit sein.«
    Obwohl die Dämmerung schon Einzug auf den Straßen Nimrods gehalten hatte, herrschte auf dem Platz vor der Inneren Festung noch reges Treiben. Zahllose Marktstände reihten sich aneinander und in den schmalen Gassen dazwischen drängten sich die Menschen, um noch rechtzeitig vor der Dunkelheit ihre letzten Einkäufe zu tätigen.
    Seit die Flüchtlinge aus dem Grasland und den nördlichen Gebieten Thaies scharenweise in die Festungsstadt strömten, gingen die Geschäfte der Bauern, Händler und Handwerker auf dem Markt besonders gut. Und solange das Tageslicht noch ausreichte, um den einen oder anderen Handel abzuschließen, machte sich keiner daran, seinen Stand abzubauen. Überall wurde gefeilscht und gehandelt und unzählige Waren wechselten den Besitzer. Das Stimmengewirr der vielen Menschen vermischte sich mit den übrigen Marktgeräuschen zu einem aufund abschwellenden Raunen, das nur gelegentlich vom Bellen eines Hundes oder von dem Klappern metallener Kessel übertönt wurde.
    Enron und die drei Krieger der Stadtwache, die während dieses Sonnenlaufes am Rand des Marktes patrouillierten, hatten nicht viel zu tun. Trotz des Gedränges verhielten sich Händler und Käufer höflich und zuvorkommend. Nirgends war ein böses Wort zu hören und nur selten galt es, einen Streit zu schlichten. Alles wirkte überaus friedlich.
    Der Befehlshaber der Stadtwache war in Gedanken schon bei seiner Familie: seiner Frau und den drei kleinen Söhnen, mit denen er den Abend verbringen wollte. Angesichts der nahenden Bedrohung versuchte er, sooft wie möglich bei ihnen zu sein, und verzichtete sogar darauf, zur Abendstunde mit den Kameraden in eine der vielen Tavernen Nimrods einzukehren, wie er es sonst häufig getan hatte. An diesem Abend wollte er mit seinen Söhnen . . .
    Gellende Schreie, die sich plötzlich in der Mitte des Marktes erhoben, rissen Enron aus seinen Gedanken. Laute, angsterfüllte Schreie klangen zu ihm herüber.
    Schreie voller Panik und Angst, die immer häufiger von entsetzlichen Schmerzensschreien übertönt wurden.
    Die Menschen am Rande des Marktes standen wie erstarrt und blickten teils überrascht, teils entsetzt in die Richtung, aus der die Schreie kamen.
    Dann ging alles sehr schnell. Panik breitete sich wie ein Lauffeuer von der Mitte des Marktes aus und wenige Augenblicke später stürmten die ersten Flüchtenden an Enron und seinen Männern vorbei.
    »Halt!« Enron stellte sich einem jungen Mann in den Weg und hob die Hand. Doch dieser schien ihn gar nicht zu bemerken. Während er

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