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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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verbiete ich dir um deiner Gesundheit willen, nach Einbruch der Dunkelheit auf den Turm zu steigen.«
    Kiany hob den Kopf und ihre Augen strahlten. Sie hatte schon damit gerechnet, Nimrod verlassen zu müssen. »Danke, Mutter«, murmelte sie. »Daran will ich mich gern halten. Ich verspreche Euch, dass ich nie mehr hinaufsteigen werde.« Die Priesterinnenmutter lächelte verständnisvoll und strich Kiany mitfühlend über die Wange.
    »Wenn du dich etwas erholt hast, sprechen wir noch einmal über dein Erlebnis«, kündigte sie an.
    »Doch für heute habe ich dich genug aufgeregt.« Sie erhob sich und löste die Hände sanft aus Kianys Griff.
    Im Hinausgehen drehte sie sich noch einmal um. »Heute Nacht wirst du noch hier bleiben und dich erholen. Ab morgen kannst du wieder am Unterricht teilnehmen. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht.«
    Als die Priesterinnenmutter die Tür öffnete, erschien auf dem Gang eine Novizin mit einem Tablett auf dem Arm. Respektvoll machte sie der ehrwürdigen Frau Platz und senkte den Blick, als diese das Zimmer verließ. Dann trat sie so schwungvoll durch die Tür, dass ihr die schwarzen Locken ins Gesicht fielen, und stellte das Tablett vor Kiany auf das Bett.
    »Manou!« Kiany strahlte. Mit einem Besuch ihrer besten Freundin hatte sie um diese Zeit am allerwenigsten gerechnet.
    »Zeit für die Mittagsmahlzeit«, erklärte Manou fröhlich, während sie sich auf der Bettkante nieder ließ. »Und Zeit zum Erzählen ... «
    »Das ist er!«
    Bog, der den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt hatte und ein wenig döste, zuckte bei Skynoms Worten erschrocken zusammen. Seit Stunden saßen sie schon an dem kleinen Tisch in der Barriere und warteten.
    Bog, der im Gegensatz zu dem Magier nicht an das baldige Erscheinen des angekündigten Mannes glaubte, hatte sich schon bald entschlossen, die Augen zu schließen. Nun hob er verschlafen den Kopf und blickte sich um. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, die ihr Licht durch die verschmutzten Fenster warf, musste es schon weit nach Mittag sein.
    Und wie Skynom es am Morgen vorhergesagt hatte, hatte sich die Barriere inzwischen mit einer ansehnlichen Zahl grobschlächtiger Männer gefüllt, denen man besser aus dem Wege ging. In diesem Augenblick erhob sich Skynom und trat auf einen kleinwüchsigen und drahtigen jungen Mann zu, der allein an einem Tisch in der hintersten Ecke Platz genommen hatte. Eine breite Narbe verlief quer über seine rechte Wange bis dicht unter das Auge und verlieh diesem Mann, der das lange, dunkle Haar im Nacken mit einem Lederband zusammengehalten trug, ein verwegenes Aussehen.
    Bog konnte die Worte, die der Magier mit dem Mann wechselte, nicht verstehen, sah aber, dass dieser überrascht die Augenbrauen hob. Dann schüttelte er energisch den Kopf, aber Skynom ließ nicht locker und nach anfänglichem Zögern erhob sich der Mann und kam mit Skynom zu Bog an den Tisch.
    »Bog, das ist Zatoc«, stellte Skynom den Fremden vor, während er dem Wirt gleichzeitig bedeutete, noch drei Krüge mit Gerstensaft zu bringen. »Ein vortrefflicher Dieb und« seine Stimme wurde zu einem Flüstern »wenn es sein muss, auch ein skrupelloser Mörder: der Mann, nach dem wir gesucht haben.« Bog nickte dem Fremden wortlos zu. Er konnte sich zwar nicht daran erinnern, jemanden gesucht zu haben; schließlich waren die Aufgaben des Meisters allein Skynoms Angelegenheit. Er zog es aber vor, dies ungeklärt zu lassen. Schweigend lauschte er dem halb geflüsterten Gespräch der beiden, in der Hoffnung, mehr über die geheimnisvolle zweite Aufgabe zu erfahren, die in Nimrod zu erfüllen war.
    »Ich habe mich in der Stadt erkundigt«, begann Skynom mit betont freundlichem Lächeln. »Dort nennt man Euch den Besten Eurer Zunft.«
    »Hm, nennt man mich so?« Der Fremde schien ein wortkarger Mann zu sein, der sich nichts aus Schmeicheleien machte.
    »O ja! Ich hörte von unglaublichen Dingen, die Ihr vollbracht haben sollt.« Skynom nickte.
    »Und was wollt Ihr von mir?« Zatoc nahm einen großen Schluck Gerstensaft und wischte sich den Mund mit dem Ärmel seines schäbigen Gewandes ab.
    »Ich brauche Eure Hilfe«, gab Skynom freimütig zu.
    »Wozu ? «
    »Nun, sagen wir so: Es gibt etwas in Nimrod, das mein Meister gern hätte.«
    »Und das wäre ? «
    »Nicht so hastig!« Skynom lächelte viel sagend. »Zunächst muss ich wissen, ob Ihr Euch überhaupt für eine solche Aufgabe erwärmen könntet.«
    »Wie viel ?« Zatoc nahm erneut einen großen

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