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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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auf das Kissen zurücksinken und schloss die Augen. Wie lange hatte sie geschlafen? Sobald die Heilerin zurückkehrte, würde sie sie fragen. Mit dem Durst waren auch die Kopfschmerzen verschwunden und sie bemühte sich, die Ereignisse der Nacht war es wirklich die vergangene Nacht gewesen? wieder in Erinnerung zu rufen.
    Wenig später öffnete sich die Tür und die freundliche Frau betrat erneut den Raum. Auf dem Tablett in ihren Händen befanden sich nun eine große Schale mit dampfender Kräutersuppe und einige Scheiben Brot. Über dem Arm trug sie das neue Nachtgewand. »Das Essen!«, rief sie fröhlich. »Ich hatte Glück, die Köche waren heute Morgen schon fleißig und hatten die Suppe für das Morgenmahl bereits fertig.« Kiany setzte sich umständlich auf und beobachtete, wie die Frau das Tablett abstellte und neue Kerzen in die Wandhalter steckte. Nachdem sie die Kerzen entzündet hatte, trat sie wieder ans Bett und reichte Kiany das Tablett mit der Mahlzeit. Geduldig wartete sie, bis das Mädchen den größten Hunger gestillt hatte, und half ihm dann, das neue Nachtgewand anzuziehen. »Wie fühlst du dich?«, fragte sie.
    »Gut!« Kiany lächelte. Es rührte sie, dass die Heilerin so um ihr Wohlergehen besorgt war, und sie fühlte sich tatsächlich schon viel besser. »Sagt, wie lange habe ich geschlafen?«
    »Zwei Nächte und einen ganzen Tag«, erklärte die Heilerin. »Wir haben uns schon große Sorgen um dich gemacht.«
    Zwei Nächte! Kiany schluckte. Sie hätte nie gedacht, dass man so lange schlafen konnte.
    »Fühlst du dich besser?«, erkundigte sich die Frau noch einmal.
    »Viel besser!« Kiany nickte.
    »Gut, dann werde ich die Priesterinnenmutter benachrichtigen. Sie bat mich, ihr Bescheid zu sagen, sobald du erwacht bist.« Sie maß Kiany mit einem abschätzenden Blick. »Fühlst du dich schon kräftig genug zum Reden ? «
    Kiany nickte und sank auf das Kissen zurück. Mit geschlossenen Augen hörte sie die Tür klappen, als die Frau das Krankenzimmer verließ, und lauschte, wie sich die Schritte entfernten. Dann war sie allein. Aber nicht lange. Bald würde die Priesterinnenmutter kommen und eine Erklärung für den Vorfall auf dem Turm von ihr verlangen.
    »Und was nun?« Bog, der Skynom am schmutzigen Tisch einer heruntergekommenen Taverne gegenübersaß, blickte den Magier erwartungsvoll an. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er Nimrod lieber heute als morgen wieder verlassen hätte, doch so schnell würde wohl nichts daraus werden. Skynom und sein Gehilfe hatten den ersten Teil ihres Auftrags ohne nennenswerte Schwierigkeiten erledigt und gönnten sich ein kaltes, wenig schmackhaftes Essen in der Barriere, der mit Abstand schlechtesten und verrufensten Taverne Nimrods.
    »Nicht so hastig«, meinte Skynom gelassen. Im Morgengrauen hatte er sich mit Bog auf den Weg zur Inneren Festung gemacht. Ihrem Auftrag folgend, waren sie den ganzen Vormittag in den labyrinthischen Gängen und Gewölben unter der Festung unterwegs gewesen, um einen geeigneten Platz für die kleine Schatulle zu finden, die Skynom unter seinem Gewand verborgen trug. »Sucht die tiefsten Gewölbe Nimrods«, hatte der Meister ihnen befohlen, »und dort einen sicheren Platz für die Schatulle. Wenn ihr allein seid, öffnet den Riegel und verschwindet.«
    Skynom seufzte. Der Meister konnte zufrieden sein. Er hatte dem Medium Asco-Bahrrans bereits mittels Gedankensprache eine Nachricht zukommen lassen, in der er vom Erfolg seiner Mission berichtete. Die Schatulle befand sich sicher in einer Mauerspalte tief unter der Inneren Festung. Wie der Meister ihm aufgetragen hatte, hatte er den Riegel geöffnet und sich sofort entfernt. Für einen winzigen Moment hatte er überlegt, ob er bleiben und beobachten sollte, was geschah, doch eine Gruppe von drei jungen Druiden, die den Gang entlanggekommen waren, hatte ihm die Entscheidung abgenommen und er war geflohen.
    Skynom wusste, dass er vorsichtig sein musste. Auch fünfzehn Sommer nach seiner Verbannung konnte es noch geschehen, dass er in Nimrod auf jemanden traf, der ihn erkannte. Deshalb achtete er sorgsam darauf, dass sein Gesicht stets unter der weiten Kapuze seines schlichten Umhangs verborgen blieb, wenn er durch die Straßen der Festungsstadt ging.
    Aber der zweite und schwierigste Teil ihrer Aufgabe stand ihnen noch bevor! Skynom hatte zwar einen Plan, wie er das Unmögliche bewältigen konnte, das man von ihm verlangte, aber keine Ahnung, ob es ihm auch gelingen

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