Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
Zähneknirschend zog er einen Stuhl heran und wollte sich wieder setzen, doch Skynom schüttelte den Kopf. »Was wir zu besprechen haben, ist nicht für fremde Ohren bestimmt«, erklärte er und deutete auf eine kleine Tür neben der Theke. »Es ist besser, wenn ich dir die Einzelheiten dort drinnen erläutere. Da sind wir ungestört.«
    »Ein Käfer, der Statuen zum Leben erweckt!« Manou kicherte hinter vorgehaltener Hand.
    »Verzeih, Kiany! Aber das ist so ziemlich der merkwürdigste Traum, von dem ich jemals gehört habe.«
    »Ich kann mich auch nicht daran erinnern, schon einmal so etwas geträumt zu haben «, meinte Kiany nachdenklich. »Überhaupt war der Traum ganz seltsam. Deshalb habe ich der Priesterinnenmutter lieber nichts davon berichtet. Er war so lebendig und klar, als würde ich heimlich ein wirkliches Geschehen beobachten. Und was mich ebenfalls wundert: dass ich mich an alles ganz genau erinnere, obwohl ich doch sonst nie weiß, was ich geträumt habe.«
    »Das liegt sicher am Tusami-Tau, der tiefen Meditation, die uns hier gelehrt wird«, vermutete Manou. »Vielleicht weckt das in dir irgendwelche inneren Kräfte, von denen du vorher noch nichts wusstest. Zum Beispiel die Fähigkeit, dich besser an deine Träume zu erinnern.«
    »Schon möglich.« Kiany legte den Kopf schief und dachte nach. »Aber ich beherrsche Tusami-Tau noch gar nicht richtig«, gab sie zu bedenken. »Eine echte Meditation ist mir noch nie gelungen. Ich bin schon froh, wenn ich den Anfang schaffe und es mir gelingt, meinen Geist zu leeren.«
    »Nun, wie auch immer.« Trotz Kianys Einwänden schien Manou mit ihrer Erklärung zufrieden zu sein. Sie stand auf, streckte sich und sah zum Fenster hinaus. Die Sonne hatte ihren Tageslauf schon fast vollendet und schickte bereits rotgoldene Strahlen über den Himmel. »Ach, du Schreck! Vor lauter Reden habe ich gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist.« Plötzlich hatte Manou es eilig. »Wenn ich vor dem Abendgebet noch etwas essen will, muss ich mich sputen. Kann ich noch etwas für dich tun?«
    »Nein, danke!« Kiany lächelte. »Ich werde hier gut versorgt. Ich muss mich nur noch etwas ausruhen. Die Priesterinnenmutter meint, dass ich morgen schon wieder am Unterricht teilnehmen kann. Ich sehe dich dann beim Morgengebet.«
    »Gut!« Manou ging zur Tür. »Dann bleibt mir ja nur, dir eine ruhige Nacht zu wünschen. Und
    träum nicht wieder einen solchen Unsinn!«
    »Ich werde es versuchen.« Kiany lächelte und machte es sich auf ihrem Lager bequem. Manous Besuch hatte ihr gut getan. Jetzt, da sie mit ihrer Freundin über alles gesprochen hatte, fühlte sie sich schon viel besser. Vielleicht hatte Manou sogar Recht und es war wirklich die Meditationstechnik der Priesterinnen, die ihr zu schaffen machte. Immerhin hatte sie in solchen Dingen bisher noch keinerlei Erfahrungen.
    »Wie viele sind es?« Methar, der engste Berater Asco-Bahrrans, hob den Ärmel seines mitternachtsblauen Umhangs und deutete mit dem Finger auf das heillose Durcheinander aus braun und gelb getigerten Quarlinejungen, die sich strampelnd und quiekend einen Platz an den Zitzen ihrer Mutter erkämpften.
    »Fünfzehn!« Der stämmige Cha-Gurrlin, der als Wärter bei den Gehegen arbeitete, schüttelte den Kopf. Er war einer der wenigen Cha-Gurrline, die die Sprache der Menschen beherrschten, da er als Junge heimlich mit einem Graslandkind befreundet gewesen war. »Aber drei von ihnen sind blind, zwei verkrüppelt und zwei weitere zu klein, um zu überleben. Wenn die Mutter es nicht selbst erledigt, muss ich sie morgen töten.«
    »Verdammte Inzucht!« Methar fluchte leise. »Wenn alle Nachkommen überlebt hätten, wäre das Rudel heute schon mindestens doppelt so groß.«
    »Wir haben ohnehin schon Mühe, alle satt zu bekommen«, gab der Wärter zu bedenken. »Das wenige Wild, das sich in die Finstermark verirrt, reicht gerade, um unser Volk zu ernähren und ...«
    »Ihr wisst, der Meister hat strikte Anweisungen gegeben, die Quarline hungern zu lassen«, fiel Methar dem Wärter ins Wort. »Hunger macht sie angriffslustig und gefährlich. Und das brauchen wir.«
    »Dann richtet dem Meister aus, dass wir im letzten Mondlauf schon zwei Fälle von Kannibalismus im großen Gehege harten. Der Alte hat zwei seiner jüngeren Rivalen im Kampf getötet. Es dauerte nicht lange, da war von den Tieren nur noch ein Haufen blanker Knochen übrig. Seither wagt keiner der Wärter mehr, das große Gehege zu betreten.«
    »In

Weitere Kostenlose Bücher