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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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verteidigen wollten. Sie waren zahlenmäßig weit unterlegen und zudem schlecht ausgebildet, aber im Gegensatz zu dem Volk der Nebelelfen, das grausam abgeschlachtet worden war, hatten sie wenigstens die Möglichkeit, sich zu wehren und sie waren bereit.
    Sheehan hob den Arm und die Schützen spannten ihre Bogen. Als die ersten schwarzen Krieger auf Pfeilschussweite herangekommen waren, erhob sich auf den Zinnen ein mächtiges Surren und ein Hagel gefiederter Pfeile senkte sich über die Ebene. Einige Pfeile prallten wirkungslos an den Panzern der Kriegern ab, doch andere fanden ihr Ziel. Dutzende Cha-Gurrline stürzten verwundet zu Boden und wurden rücksichtslos von jenen überrannt, die ihnen folgten.
    Der stete Pfeilhagen warf den ersten Ansturm erfolgreich zurück und auch die nächste Angriffswelle der schwarzen Krieger verlor ihren Schwung im Pfeilhagel der Verteidiger. Schon nach kurzer Zeit war die Ebene vor der Festungsmauer von unzähligen Toten übersät. Die geschlossene Phalanx der Krieger zerfiel und der Angriff geriet kurzzeitig ins Stocken. Doch die Cha-Gurrline formierten sich bereits erneut zum Ansturm auf die Festungsstadt und diesmal erhielten sie Unterstützung von ihren eigenen Bogenschützen.
    Mit lautem Kriegsgeschrei und großem Geschick schwangen die Angreifer ihre Kletterseile mit den Greifhaken und schleuderten sie gegen die Zinnen. Schon bald hingen die ersten Krieger, schwarzen Spinnen gleich, an der steil aufragenden Festungsmauer, und das Tor erzitterte unter den rhythmischen Stößen eines gewaltigen Rammbocks, den fünfzig Cha-Gurrline immer wieder kraftvoll gegen das Holz stießen.
    Ungeachtet des siedenden Öls, das die Verteidiger von oben hinabgossen, trieben die Krieger den auf riesigen Rädern befestigten angespitzten Baumstamm verbissen gegen die schwächste Stelle der Festungsmauer. Schmerzensschreie gellten durch die Nacht, wenn ihnen das Öl die Haut verbrannte, doch immer, wenn einer stürzte, hastete ein anderer herbei, um seinen Platz einzunehmen.
    Aus der Ebene regnete indes ein Hagel gefiederter Pfeile auf Nimrod herab. Die schwarzen Geschosse schlugen erste Breschen in die Reihen der Verteidiger. Ihre Todesschreie gellten durch die Nacht und mischten sich mit denen der Cha-Gurrline, die, von Schwert und Axthieben getroffen, die nutzlos gewordenen Kletterseile aber noch fest umklammert, in die Tiefe stürzten. Die Verluste der Angreifer waren beträchtlich, doch sie ließen nicht nach und immer mehr von ihnen schafften den Durchbruch. Bald sahen sich die Verteidiger auf den Zinnen einer großen Anzahl von Cha-Gurrlinen gegenüber und die Schlacht entwickelte sich zugunsten der feindlichen Horden.
    Sheehan kämpfte verbissen. Ohne Rücksicht auf das eigene Leben wehrten er und seine Männer einen Angriff nach dem anderen ab und wüteten wie Besessene unter den Eindringlingen. Ihre Schwerter säten Tod und Verderben, wo immer sie auf einen der verhassten Feinde trafen. Doch die Reihen der Verteidiger waren dünn besetzt und die Festungsmauern lang. Weder Sheehans todesmutiger Einsatz noch der unermüdliche Kampf seiner Gefährten konnte verhindern, dass das Häuflein tapferer Männer und Frauen immer weiter zurückgedrängt wurde. Die notdürftig ausgebildeten Krieger hatten der Übermacht und Kraft der Cha-Gurrline kaum etwas entgegenzusetzen und allzu oft genügte ein einziger Hieb, um das Leben eines der Verteidiger auszulöschen. Nur der Mut der Verzweiflung hielt die meisten von der Flucht ab.
    Aus den Augenwinkeln sah Sheehan einen Cha-Gurrlinen-Krieger, der mit einem spielerisch anmuteten Schwerthieb einem jungen Burschen den Kopf von den Schultern trennte und gleich darauf einem anderen mit bloßer Hand das Genick brach. Sheehan wollte auf den Krieger zulaufen, doch in diesem Augenblick erklomm ein weiterer Cha-Gurrlin die Mauer und stürmte mit einer gewaltigen zweischneidigen Axt auf ihn ein.
    Die Schlacht erreichte ihren Höhepunkt, als der Rammbock krachend ein mannshohes Loch in einen der beiden Torflügel riss. Jubelschreie brandeten vor den Toren auf und übertönten die erschrockenen Rufe der Verteidiger, die fieberhaft versuchten, sich neu zu formieren. Noch während der Jubel anhielt, flammte plötzlich eine einsame Fackel über dem Tor auf und flog in hohem Bogen von der Mauer.
    Für ein paar Herzschläge verstummten alle Schreie, während Angreifer und Verteidiger atemlos den Flug der Fackel beobachteten, die sich unaufhaltsam dem ölgetränkten

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