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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Vermutung, die nach der Heimkehrzeremonie in ihr aufgekeimt war, Gewissheit geworden und sie hatte bereits nach ihm Ausschau gehalten, hatte ihn erwartet.
    Nachdem Tabor, Naemy und die überlebenden Elfen davongeflogen waren, hatte sich Lya-Numi sofort in den verlassenen Palast Caira-Dans begeben und dort einige Sonnenläufe lang die alten Schriften studiert. Schon bald hatte sie gefunden, wonach sie suchte Aufzeichnungen über die Höhlen westlich der Sümpfe, in denen die Elfen einst das magische Sternenebulit abbauten. Heute waren die alten Stollen und Gänge fast alle überflutet, doch das stellte für jene, die in der Magie bewandert waren, nicht das geringste Hindernis dar.
    Nur wenige wussten, dass die Höhlen weit größere Geheimnisse bargen als das wertvolle Metall. Sie waren ein Ort ungeheurer Magie, mit deren Hilfe Zauber gewoben werden konnten, die kein Magier jemals vollbringen konnte. Und kaum jemand wusste, dass die Höhlen aus ebendiesem Grund vor vielen hundert Sommern absichtlich unter Wasser gesetzt worden waren. Es war kein Unwetter gewesen, wie es der Elfenkönig damals offiziell hatte verkünden lassen. Die Furcht vor der Unberechenbarkeit der Magie hatte die Elfen zu diesem Schritt veranlasst.
    Und jetzt kam Asco-Bahrran, um die uralte Magie für sein schändliches Treiben zu nutzen.
    Lya-Numi nickte grimmig. Sie hatte es geahnt. Die Höhlen waren der Grund dafür, dass Asco-Bahrran die Nebelelfen vernichtet und den Marsch auf Nimrod unternommen hatte. Er wollte den Weg frei machen, um die Macht, die im Innern schlummerte, ungestört zu erwecken. Die Elfenpriesterin ballte die Fäuste. Wenn der Magier glaubte, dass es so einfach wäre, dann hatte er sich getäuscht. Sie war zwar nicht mehr jung und ihr gebrochenes Bein wollte nicht richtig verheilen, aber sie war gut vorbereitet und fest entschlossen, Asco-Bahrrans Pläne zu vereiteln, selbst wenn es sie das Leben kostete. Ihr Blick wanderte von der Wasserschale zu dem kleinen Pentagramm auf dem Boden ihrer Hütte und von dort weiter zu dem kleinen Tisch, auf dem ihre Waffen und der Proviant lagen. Sie war bereit ! Sein Ziel war auch das ihre. Sobald Asco-Bahrran sich Zugang zu den Höhlen verschafft hatte, würde sie handeln.
    Als die Nacht hereinbrach, griffen die Cha-Gurrline an. Ihr Brüllen, das dem Ansturm vorauseilte, zerfetzte die abendliche Stille, lange bevor sie sich wie die entfesselten Wasser einer gewaltigen schwarzen
    Springflut in wilden Scharen über die Ebene ergossen.
    Der Boden erbebte unter ihren stampfenden Schritten und das Klirren der eisenbewehrten Rüstungen brandete wie eine Melodie des Todes gegen die Mauern der Festungsstadt. Sheehan stand auf den Zinnen und beobachtete mit ausdrucksloser Miene, wie das Heer der Cha-Gurrline näher rückte. To und Yu hatten ihr Antlitz hinter dicken Wolken verborgen. Im fahlen Licht war die ganze Masse der Heranstürmenden nur zu ahnen, doch der Elfenkrieger war erfahren genug, um seine Schlüsse aus dem Lärm und den Erschütterungen des Bodens zu ziehen. Er brauchte seine Augen nicht anzustrengen, um zu wissen, welch gewaltiges Heer dort unten aus der Dunkelheit auf sie zustürmte.
    Er wandte den Kopf und warf den ihm unterstellten Kriegern einen prüfenden Blick zu. Was er sah, gefiel ihm gar nicht. Die Männer und Frauen, die ihm am Vorabend zugeteilt worden waren, starrten voller Furcht in die wogenden Schatten am Fuß der Festungsmauer. Einige hielten ihr Schwert fest umklammert, andere beteten. Sie waren noch so jung. Viele mochten nicht einmal zwanzig Sommer gesehen haben und keiner von ihnen hatte je zuvor gekämpft. Die meisten waren erst vor ein paar Sonnenläufen im Umgang mit Schwert und Bogen unterrichtet worden und Sheehan wagte zu bezweifeln, dass sie im Fall eines Zweikampfs überhaupt die Möglichkeit erhielten, ihre Waffen zu erheben. Doch die Menschen, die sich hier den Cha-Gurrlinen entgegenstellten, waren die letzte Reserve, die der Rat hatte aufbringen können. Die Truppen, die sich in Nimrod versammelt hatten, würden allein niemals ausreichen, um die Mauern der Stadt zu verteidigen. Zu viele gute und tapfere Krieger waren von den Cha-Gurrlinen bereits im Grasland getötet worden oder dem heimtückischen Angriff der Quarline zum Opfer gefallen.
    Hier hatten sich Handwerker, Bauern, Händler, Flüchtlinge und Bürger aus Nimrod versammelt.
    Männer, Frauen und halbe Kinder, die ihr Land Seite an Seite mit den Kriegern gegen die Horden der Finsternis

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