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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Wasser, sah, wie die Kugel in der stinkenden Brühe versank, ohne zu erlöschen, und fühlte, wie das Wasser langsam in ihre Stiefel eindrang. Sie wollte schreien, aber die Stimme gehorchte ihr nicht mehr. Es gab kein Entrinnen. Nur noch wenig Schritte und sie würde ertrinken.
    »Halt!«
    Bewegungsunfähig verharrte Kiany im Wasser und wartete, was geschah. Sie sah nicht, was Asco-Bahrran hinter ihrem Rücken tat, doch sie spürte die ungeheuren magischen Kräfte, die sich dort zusammenballten.
    »Efos retourum aquaris nimda sedonu.« Die Worte hallten durch den Tunnel und die entfesselte Magie entlud sich in einem gewaltigen Blitz, der krachend in die Wasseroberfläche fuhr und das Wasser zum Kochen brachte. Brodelnd und schäumend flutete es die Wände hinauf und floss, allen Naturgesetzen zum Trotz, über die Tunneldecke, um irgendwo hinter Kiany wieder herunterzustürzen und den Stollen zu verschließen. Gleichzeitig sank der Wasserspiegel und gab den Weg frei.
    »Geh! « , befahl Asco-Bahrran. Der Befehl hob Kianys Lähmung auf. Endlich konnte sie sich wieder bewegen und blickte sich verblüfft um. Sie befand sich in einer vom Licht der magischen Kugel erhellten Luftblase, mitten im Wasser. Diese war gerade groß genug, dass zwei Menschen darin Platz fanden, doch um sie herum war nichts als bedrohliches dunkles Wasser, das in strömenden Bewegungen an den Wänden der Luftblase vorbeifloss.
    »Geh schon! « Der Magier wurde immer ungeduldiger und versetzte Kiany einen Stoß. Sie taumelte zwei Schritte vorwärts und stellte erstaunt fest, dass das Wasser bei jedem Schritt weiter zurückwich. Gleichzeitig rückte die Wasserwand hinter ihr nach. Vorsichtig machte Kiany zwei weitere Schritte, wobei sie das Wasser vor, neben und über sich misstrauisch beobachtete sie hatte sich nicht getäuscht; die Luftblase folgte ihr. Im ersten Augenblick war sie darüber erleichtert, doch dann begriff sie plötzlich, dass es nun endgültig keinen Ausweg mehr gab. Sie musste dem Magier folgen, denn ohne den Schutz der magischen Luftblase würde sie unweigerlich ertrinken.
    Skynom stand am Eingang des Tunnels und grinste breit. Für einen ehemaligen Druiden und Magier der schwarzen Künste wie ihn war es ein Leichtes gewesen, unbemerkt an den Cha-Gurrlinen vorbeizukommen. Er hatte den Tunnel gerade noch rechtzeitig erreicht, um dem Zauberspruch zu lauschen, mit dem sich Asco-Bahrran Zutritt zu den gefluteten Tunneln verschaffte.
    Skynom lachte leise und trat durch den Tunneleingang. Der Spruch, der die Luftblase erzeugte, war ihm neu, doch auch ein Magier der schwarzen Künste konnte noch etwas dazulernen. Als er das Wasser erreichte, hielt er inne und hob die Arme. »Cheladeon!«, flüsterte er und eine magische Kugel flammte auf. Dann schloss er die Augen und sammelte seine Kräfte, um den mächtigen Zauber heraufzubeschwören, vor dem das Wasser zurückweichen wollte.
    Die Hohlwege und Stollen, durch die Asco-Bahrran Kiany trieb, schienen kein Ende zu nehmen. Lange Zeit führten sie bergab, teilten und überschnitten sich und bildeten einen rätselhaften Irrgarten, in dem es keinen Anfang und kein Ende zu geben schien. Doch der Magier machte niemals Halt, sondern drängte sie weiter durch die feuchtkalte Welt.
    Eine schwer zügelbare Angst hatte von Kiany Besitz ergriffen, die durch sie hindurchströmte und ihr eisige Schauer über die Haut jagte. Die Luftblase, die ihnen Schutz vor dem alles verschlingenden Wasser bot, erschien ihr viel zu dünn und zerbrechlich und das Wissen, der Magie des Magiers hilflos ausgeliefert zu sein, brachte sie fast um den Verstand. Um nicht verrückt zu werden, begann sie zu beten. In Gedanken sandte sie einen stummen Hilferuf an die Gütige Göttin und flehte sie an, sie aus dieser entsetzlichen Lage zu befreien.
    Und plötzlich war es vorbei! Der Boden stieg an, die Luftblase tauchte aus dem Wasser auf und zerplatzte. Sie waren am Ziel. Der Tunnel führte zwar noch weiter, doch Boden und Wände waren von nun an staubtrocken. Dieser Teil der Stollen war niemals überflutet gewesen.
    »Weiter!« Asco-Bahrran packte Kiany an der Schulter und schob sie vor sich her. Der Griff war schmerzhaft und ungeduldig. Dennoch wandte sie ein letztes Mal den Kopf und blickte zurück auf das dunkle Wasser, das den Stollen hinter ihr ausfüllte. Keine Welle kräuselte die Oberfläche, doch dahinter sie hielt erschrocken den Atem an glaubte sie. . .
    »Weiter, bei den Toren! « Asco-Bahrran versetzte ihr erneut

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