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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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wie sich die Luft um Asco-Bahrran verdichtete, während dieser seine Kräfte sammelte. Plötzlich schoss ein gewaltiger greller Blitz aus den Nebeln unter der roten Kapuze hervor. Er traf Skynoms Schutzhülle mit solcher Wucht, dass sie Funken sprühend zerplatzte und der Asaak ihm aus der Hand gerissen wurde. Der Elfendolch wirbelte durch die Luft und verschwand in den Schatten außerhalb des Lichtkegels.
    »Nein! « Mit einem verzweifelten Satz versuchte Skynom, den Dolch zu erreichen, doch Asco-Bahrran war schneller. Ein weiterer greller Blitz flammte auf und fuhr in Skynoms Brust.
    Dieser erstarrte mitten in der Bewegung. Fassungslos starrte er auf die glimmenden Ränder eines riesigen Lochs, an der Stelle, wo sich eben noch sein Brustkorb befunden hatte und öffnete den Mund zu einem lautlosen Schrei. Das Gesicht zu einer hasserfüllten Grimasse verzerrt, die Hände zu Krallen gekrümmt, als wolle er ihn mit bloßen Händen erwürgen, taumelte er auf den Meistermagier zu, kam aber nicht weit. Nach nur drei Schritten knickten seine Beine ein und er schlug mit einem dumpfen Laut auf dem Höhlenboden auf, wo er reglos liegen blieb.
    »Welch ein Narr! « Angewidert stieß Asco-Bahrran den Leichnam mit dem Fuß an den Rand der tiefschwarzen Fläche und wandte sich wieder Kiany zu. Die Augen unter der roten Kapuze flammten auf, als er befehlend die Hand nach ihr ausstreckte und ihren Blick gefangen hielt.
    »Komm « , sagte er leise und Kiany kam.
    Unfähig, sich der Magie des Blickes zu entziehen, erhob sie sich aus dem dürftigen Schutz des Felsens, hinter den sie sich geflüchtet hatte, und trat wieder neben Asco-Bahrran. Ihr Geist war klar und wehrte sich heftig dagegen, doch die Muskeln gehorchten ihr nicht mehr. Der Blick des Meistermagiers hielt sie gefangen und unterwarf sie seinem Willen. Obwohl sie innerlich dagegen aufbegehrte, musste sie niederknien und sich mit den Händen auf den Boden stützen. Irgendwo in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins spürte sie die erhabenen Linien von Schriftzeichen unter ihren Fingern, doch das Bild blitzte nur kurz auf und verschwand sogleich in dem wirbelnden Strudel, der in ihrem Geist tobte.
    Dann spürte sie wieder die Hand auf ihrem Kopf, eisig und grausam, und fühlte, wie der Magier in ihren Geist eindrang. Energisch öffnete er die Tore ihres Geistes, denn am Ende des langen Tunnels, durch das Kianys Bewusstsein glitt, glomm bereits ein unheilvoller grüner Lichtschein.
    »Und du bist sicher, dass sich die Kutsche auf dem Weg in die Sümpfe befand?«, sandte Naemy einen zweifelnden Gedanken an Chantu.
    »Ihr Weg führte unmittelbar darauf zu « , erwiderte der Riesenalp und schüttelte das Gefieder. Nach einer langen, erfolglosen Suche, die durch den zähen Nebel über den Sümpfen von Numark erschwert worden war, hatten sich die beiden in die Ausläufer des Ylmazur-Gebirges zurückgezogen, um zu rasten.
    Seit die Sonne ihren höchsten Punkt überschritten hatte, saßen sie nun schon auf einem Hügel inmitten von niedrigem Buschwerk, der sich am Rande der Sümpfe erhob und warteten darauf, dass sich der Nebel lichtete. Naemy blickte kopfschüttelnd auf die dunstigen Schleier hinab, die die Landschaft vom Fuß des Hügels bis zum Horizont einhüllten, und hob den Kopf, um den Stand der Sonne zu überprüfen. Die goldene Scheibe neigte sich schon deutlich dem Horizont zu und die Schatten wurden länger.
    »Der Nebel löst sich heute nicht mehr auf«, erklärte sie verzagt und biss ein Stück von dem Brotkanten ab, an dem sie gerade kaute. »Wenn Kiany wirklich da unten ist, werden wir sie heute ganz sicher nicht mehr finden«, murmelte sie mit vollem Mund. »Und morgen kann die Kutsche schon wer weiß wo sein.« Sie seufzte und stieß mit dem Fuß gegen einen kleinen Stein, der hüpfend und springend den steilen Abhang hinunterkullerte. Naemy sah ihm nach, bis er aus ihrem Blickfeld entschwand, und erhob sich. »Ich suche Feuerholz«, erklärte sie. »Dies scheint ein guter Platz, um die Nacht zu verbringen.«
    »Willst du es nicht noch einmal versuchen?«, fragte Chantu. »Die Sonne steht noch einige Zeit am Himmel und spendet uns genügend Licht, um . . . «
    »Es hat keinen Sinn! « Naemy deutete auf die undurchdringlichen Schwaden, aus denen nur die höchsten Baumkronen der Sümpfe hervorschauten. »Die Sonne ist schon zu schwach. Wenn kein Wind aufkommt, wird sich der Nebel dort unten noch viele Sonnenläufe lang halten.«
    »Und was ist, wenn er sich morgen

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