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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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stutzte und blickte verwundert auf den Käfer. »Was ist das?«, fragte er.
    »Ein Lederkäfer aus der Festungsstadt«, erklärte Naemy. »Er hat die versteinerten Cha-Gurrlinen-Krieger befreit.«
    »Er hat sie ... befreit?« Tabor traute seinen Ohren nicht. »Die versteinerten Krieger sind fort? Aber ... das ist völlig unmöglich. Wie...?«
    »Mithilfe dunkler Magie!« Naemy nickte grimmig. »Und ich vermute, dass Asco-Bahrran dahinter steckt.« »Aber Asco-Bahrran ist tot, Mutter.« »So, wer sagt das?« »Kein Mensch kann so lange leben!«
    »Und wenn er längst kein Mensch mehr ist?«, mischte sich Lya-Numi ein.
    »Was meinst du damit?« Tabor stutzte.
    »Nun, dunkle Magie verleiht mächtigen Anwendern die Fähigkeit, ihre Lebensspanne zu verlängern. Doch dafür zahlen sie einen hohen Preis. Mit jedem Sommer, der verstreicht, verlieren sie mehr von ihrer Persönlichkeit. Das mag zunächst nicht weiter auffallen, doch Asco-Bahrran dürfte den Tod um eine so lange Zeit überdauert haben, dass von seiner menschlichen Gestalt kaum noch etwas übrig ist. Er wäre nichts weiter als ein lebender Toter, der allein durch Magie am Leben erhalten würde.«
    »Also ist es möglich!«, warf Naemy ein.
    »Für einen, der den Preis zu zahlen bereit ist... « Die Elfenpriesterin nickte.
    »... oder auf Rache sinnt«, beendete Naemy den Satz. »Kann uns der Käfer noch weitere Hinweise geben ? «, fragte sie hoffnungsvoll. »Vielleicht sogar darauf, wo sich der Magier aufhält?«
    »Ich fürchte, das kann er nicht.« Lya-Numi setzte sich den Käfer auf die Hand, hob ihn vor das Gesicht und betrachtete ihn eingehend. »Nein, bis auf die magische Aura sieht er aus wie ein ganz gewöhnliches Insekt«, stellte sie bedauernd fest.
    »Gut, dann kehre ich unverzüglich nach Nimrod zurück und versuche, dort etwas herauszufinden «, entschied Naemy. Sie drehte sich um und wandte sich an Tabor. »Diesmal werde ich vermutlich eine ganze Weile fortbleiben. Wenn Asco-Bahrran wirklich die Cha-Gurrline befreit hat, befürchte ich das Schlimmste.«
    »Naemy, der Prinzregent hat... «, warf Lya-Numi ein.
    »Danke, Lya-Numi!« Naemy nickte. »Das hätte ich fast vergessen. Ich suche sofort den Palast auf und erstatte Bericht. Pass gut auf den Lederkäfer auf, vielleicht brauchen wir ihn noch.« Mit diesen Worten trat sie vor die Tür und war verschwunden.
    Lya-Numi legte den Käfer vorsichtig auf den Tisch zurück. »Die vergangenen zweihundertfünfzig Sommer haben ihrem Temperament nicht geschadet«, meinte sie kopfschüttelnd und wollte etwas zu Tabor sagen, doch auch der stand bereits an der Tür. »Wohin willst du?«, rief sie ihm nach.
    »Leilith rufen!«, kam die Antwort von draußen. »Ich lasse meine Mutter doch nicht allein nach Nimrod fliegen.«
    Vor dem Hintergrund blutroter Sonnenstrahlen, die den Himmel jenseits der schneebedeckten Gipfel des Ylmazur-Gebirges in feuriges Licht tauchten, brachen Naemy und Tabor wenig später auf dem Rücken ihrer Riesenalpe nach Nimrod auf.
    Naemy war unruhig und drängte Zahir und Leilith zur Eile. Die gewaltigen Schwingen der beiden felsengrauen Vögel erzeugten heftige Windstöße, die über die Wipfel der Bäume hinwegfegten, Äste peitschten und unzählige Blätter von den Zweigen rissen.
    Während sich der Abend langsam über die immergrünen Wälder der Sümpfe von Numark herabsenkte, ließ die Nebelelfe den Blick über das endlose Grün und die von wogenden Nebeln bedeckten Lichtungen ihrer Heimat schweifen. Der Flug hatte an diesem friedlichen Abend etwas berauschend Sehnsüchtiges, doch Naemy wurde von düsteren Gedanken geplagt. Voller Sorge hob sie den Kopf und schaute nach Osten in Richtung der Festungsstadt, wo die Nacht bereits Einzug gehalten hatte und ihr den Blick auf die Valdor-Berge am fernen Horizont verwehrte. Sie spürte die Gefahr, die wie ein teuflischer Quarlin in der Dunkelheit über Nimrod zu lauern schien und nur darauf wartete, im richtigen Augenblick zuzuschlagen, und doch fehlten ihr die Beweise. Fröstelnd zog sie ihren warmen Umhang enger um den Körper und lehnte sich nach vorn, um den Windschatten hinter Zahirs Nacken besser auszunutzen. Auch wenn der Herbst sich in diesem Jahr verspätete, war die Luft hier oben doch schon empfindlich kühl.
    »Du hättest nicht mitkommen müssen!«, rief sie Tabor über das schlagende Geräusch der mächtigen Schwingen hinweg zu, um sich von der eisigen Kälte und den beunruhigenden Gedanken abzulenken.
    »Das hast du schon

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