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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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zum Manövrieren jedoch einen großen freien Raum, den es zwischen den steil aufragenden Felswänden nicht gab. Die fledermausartige Kreatur hingegen war hier in ihrem Element. Geschickt faltete sie die Flügel zu schnellen Sturzflügen oder raschen Richtungsänderungen, schnellte mal über und mal unter den Riesenalpen hinweg und stiftete damit große Verwirrung. Auf der Suche nach dem geschickten Angreifer, der ständig woanders auftauchte, um im nächsten Augenblick schon wieder zu verschwinden, flogen die felsengrauen Vögel fast hilflos hin und her und konnten oft erst im letzten Augenblick einen Angriff abwehren.
    Plötzlich hörten die Elfen einen Riesenalp aufschreien und sahen entsetzt mit an, wie er taumelnd in den bodenlosen Abgrund fiel. Das fledermausartige Wesen war von unten an ihn herangeflogen und hatte ihm den Schnabel in den ungeschützten Bauch gerammt. Das aufs schwerste verwundete Tier war verloren. Eine Wolke heller Federn, die vom Wind davongetragen wurde, war alles, was von ihm zurückblieb, und der Siegesschrei des Angreifers hallte als vielfaches Echo von den Wänden wider.
    Jetzt, wo es nur noch zwei Gegner gab, flog das Untier in rascher Folge Angriff um Angriff gegen die Riesenalpe und fügte den großen Vögeln schmerzhafte Verletzungen zu. Schließlich stürzte es sich kreischend auf Letivahr und hackte mit dem Schnabel in dessen Nackengefieder. Der Riesenalp schrie auf, die Flügel knickten ein, und er stürzte in die Tiefe, während sein Begleiter kreischend die Flucht ergriff.
    »Letivahr!« Aus Glamourons Gesicht wich alle Farbe, als er den geliebten Vogel verwundet in die Tiefe stürzen sah.
    »Bei den Toren!«
    »Nein!«
    »Baradl« Fassungslosigkeit machte sich unter den Nebelelfen breit. Bestürzt schauten sie dem fliehenden Vogel nach.
    Doch es lag nicht in der Natur der Nebelelfen, so schnell aufzugeben. Kaum dass der Kampf verloren war, nahmen jene, die Schwerter trugen, wieder ihre Plätze vor den Unbewaffneten ein, bereit, sich der mörderischen Bestie zu stellen, die wieder auf der steinernen Brücke gelandet war und sich den Elfen langsam näherte. Der rote Schnabel war blutverschmiert, und in den Augen funkelte eine tödliche Entschlossenheit, die deutlich machte, dass es nun kein langes Abwarten mehr geben würde. Der entscheidende Kampf stand unmittelbar bevor.
    In diesem Augenblick wünschte sich Fedeon, dass er den Elfen niemals in die Berge gefolgt wäre. Warum hatte er sein Leben nicht beendet, als er auf der Lichtung mit dem Schicksal haderte, warum war er nicht fortgelaufen, warum war er so unglaublich feige?
    Voller Furcht beobachtete er, was geschah. Das dunkle Geschöpf war inzwischen sehr nahe. Nur zehn Längen trennten es jetzt noch von den Nebelelfen. Mittlerweile war es hell genug geworden, dass Fedeon das Wesen in seiner ganzen Hässlichkeit sehen konnte, und der Anblick ließ ihn erschauern. Nie zuvor hatte er etwas Scheußlicheres gesehen. Der Ekel erregende Gestank, der von dem Untier ausging, nahm Fedeon den Atem. Dennoch konnte er den Blick nicht von ihm abwenden.
    Plötzlich ertönte ein Rauschen, als lebte der Wind erneut auf, doch kein Luftzug berührte Fedeons kühle Wangen. Das Wesen auf der Brücke wandte verwundert den Kopf, doch es war zu spät.
    Von den Höhen der Berge schoss ein gewaltiger Schatten in rasendem Sturzflug heran - Letivahr.
    Das helle Gefieder war blutverschmiert, und in den mächtigen Flügeln klafften große Lücken, weil die Schwungfedern herausgerissen waren. Dennoch wagte der Riesenalp einen letzten verzweifelten Angriff. Ohne Rücksicht auf das eigene Leben stürzte er sich auf das Untier, grub die Krallen tief in dessen borstige Haut und riss es, vom eigenen Schwung getragen, mit sich in die Tiefe. Das Wesen schrie vor Schmerz und schlug wie wild mit den Flügeln, doch Letivahr ließ nicht los. Taumelnd stürzte er sich in den bodenlosen Abgrund und verschwand, den verhassten Feind fest umklammert, in der düsteren Schwärze der Kluft.
    »Letivahr!« Glamourons Aufschrei zerriss die Luft und berührte die Herzen der Nebelelfen. Fassungslos stand der Kurierreiter am Rande des Abgrunds und starrte in die Tiefe, doch für Trauer um den geliebten Freund blieb keine Zeit.
    »Cha-Gurrlinen!« Ein junger Elf, der in der Nähe des schmalen Pfades stand, der zum Felsen führte, deutete aufgeregt nach links, wo sich in diesem Augenblick der erste der schwarz gepanzerten Krieger an der Felswand entlang schob.
    »Über die

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