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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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des Skalden eingenommen hatte. Der verletzte Elfenkurier war fest entschlossen, den anderen bei der Verteidigung zu helfen, und stand ungeachtet der tiefen Wunde mit gezogenem Schwert an Naemys Seite.
    Shari zuckte bedauernd die Schultern und schüttelte traurig den Kopf. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem hässlichen fledermausartigen Wesen zu. Es hatte ganz den Anschein, als lauerte es auf eine winzige Unachtsamkeit, um zuzuschlagen oder. . . Shari überlief es eiskalt. Vielleicht wollte es ja gar nicht angreifen. Vielleicht sollte es die Nebelelfen nur aufhalten, bis die Cha-Gurrlinen-Krieger bei ihnen waren.
    »Was ist los?« Fedeon spürte, wie Shari sich verkrampfte, doch die junge Elfe schüttelte in ihrer Stummheit nur den Kopf und legte die Arme fröstelnd um die Schultern, als wollte sie damit sagen, dass ihr kalt sei.
    Das war eine schlechte Lüge, und Fedeon spürte dies, doch er fragte nicht weiter nach und schwieg fortan. Mit zusammengekniffenen Augen lauschte er auf des Tosen des Windes, der immer schwächer wurde, und beobachtete die Monde auf ihrer langsamen Wanderung über den Himmel, während sich die Gegner auf dem Felsen weiter abwartend gegenüberstanden . . .
    . . . unter ihm zog eine dicht bewaldete Landschaft dahin, deren kräftige Farben vom Licht der untergehenden Sonne entflammt wurden. Das prächtige Blätterdach der Bäume erstrahlte in warmen Tönen aus Rot und Gold, und in weiter Ferne erstreckte sich ein dünnes, silbern schimmerndes Band am Horizont, dessen Ursprung er sich nicht erklären konnte.
    Die farbenprächtige Welt zu seinen Füßen erfüllte Fedeon mit einem sanften Glücksgefühl, und die Trauer um das, was er verloren hatte, verblasste für einen Augenblick im Rausch der Sinne: Erfühlte sich frei und glücklich, während er auf dem Rücken eines riesigen Vogels über das fremde Land dahinglitt, die unglaubliche Schönheit bewunderte und dem sanften Rauschen der gewaltigen Schwingen lauschte, deren gleichmäßiger Windgesang ihn wie eine liebliche Melodie begleitete . . .
    ... plötzlich ertönte ein Schrei.
    Fedeon zuckte erschrocken zusammen. Im ersten Augenblick dachte er, jemand sei in den Abgrund gestürzt, aber dann wurde ihm klar, dass er vor Erschöpfung kurz eingenickt war. Wie viel Zeit mochte vergangen sein?
    Fedeon hob den Kopf und sah sich um. Weder die Nebelelfen noch das Untier hatten sich von der Stelle gerührt, doch die Monde waren hinter den Gipfeln des Ylmazur-Gebirges verschwunden, und die Plattform lag wieder im Schatten der Felswände. Und noch etwas hatte sich verändert. Der heftige Wind hatte nachgelassen und war nur noch eine luftige Brise, die ihm ein Geräusch zutrug, das an klirrende Rüstungen und eilig stampfende Schritte erinnerte. Die Cha-Gurrlinen? Ängstlich horchte Fedeon in die Dunkelheit hinaus, aber das Geräusch blieb nur eine flüchtige Ahnung. Fedeon seufzte. Er war am Ende seiner Kräfte: müde, hungrig und voller Furcht vor dem, was kommen würde. Vermutlich hatten ihm die überreizten und erschöpften Sinne einen Streich gespielt.
    Dennoch: Etwas war anders. Fedeon vermochte es nicht in Worte zu fassen, denn es war nichts, was er hätte sehen können -er fühlte es.
    In diesem Augenblick erklang der zweite Schrei, und die Nebelelfen blickten nach Osten, wo sich vor dem Hintergrund der funkelnden Sterne drei dunkle Flecken näherten.
    Riesenalpe!
    »Es ist Letivahr!«, rief Glamouron aus, und ein aufgeregtes Raunen lief durch die Menge der Flüchtlinge. Einige reckten die Arme empor und deuteten nach Osten, andere ballten voller Hoffnung die Fäuste. Nach der verheerenden Niederlage in der Schlacht um Nimrod hatte niemand damit gerechnet, dass noch Riesenalpe am Leben waren, und dass sie nun ausgerechnet hier in der einsamen, unzugänglichen Wildnis auftauchten, um den bedrängten Elfen zu Hilfe zu eilen, grenzte fast an ein Wunder.
    Doch auch der Angreifer hatte die drohende Gefahr erkannt. Fauchend wandte er den Kopf, duckte sich und maß die Riesenalpe mit einem langen Blick aus bösartig funkelnden Augen. Als sie noch etwa einhundert Längen entfernt waren, stieß er sich mit einer geschmeidigen Bewegung von dem schmalen Steg ab, erhob sich in die Lüfte und stellte sich den Riesenalpen zum Kampf. Die großen Vögel waren ihm zahlenmäßig überlegen, doch die Schnelligkeit und Gewandtheit des Monstrums machte den vermeintlichen Vorteil augenblicklich zunichte.
    Riesenalpe waren hervorragende Gleiter, brauchten

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