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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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den Kopf neigte.
    »Das bezweifle ich nicht, dennoch ist das Leben Eurer Krieger zu kostbar, um es bei einem Scharmützel zu vergeuden. Es geht nur darum, die Schattenkrieger aus ihrem Dorf zu locken, für eine gewisse Zeitspanne. Wenn diese erreicht ist, kehrt Ihr zurück.«
    Merkte Hiroshi, dass er sich wie ein Feldherr anhörte?
    Yoshinaka schien es ihm allerdings nicht übel zu nehmen. Geduldig hörte er seinen Ratschlägen zu und besprach mit ihm dann, wie er vorzugehen gedachte. Ich musste aufpassen, dass ich mich nicht im Klang seiner Stimme und im Anblick seines Gesichts verlor, doch lange hielten sie sich glücklicherweise nicht in der Studierstube auf.
    Als Yoshinaka und Kanehira in die Gebetshalle zurückkehrten, um den Kriegern den Schlachtplan mitzuteilen, begaben wir uns zu unseren Brüdern und taten dasselbe.
    Nobunaga folgte unseren Anweisungen mit finsterem Blick, doch als Hiroshi geendet hatte, sagte er: »Das hätten wir vielleicht gleich tun sollen.«
    »Wenn Iwasama keinen Angriff auf das Dorf befohlen hätte, hätten wir ihnen das Lösegeld gezahlt und damit wäre es gut gewesen«, entgegnete Hiroshi, obwohl er wusste, dass das nicht stimmte. Die Zeit war genau richtig gewesen, um den Spiegel zu finden. Die Schattenkrieger hatten, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein, die Suche lediglich beschleunigt.
    »Ich verspreche euch: Wenn der neue Morgen anbricht, werden wir den Abt wieder in unserer Mitte wissen.«
    Da unsere Kämpfer sich dem Heer von Yoshinaka anschließen würden, marschierten sie zur Gebetshalle. Hiroshi und ich gingen in die Waffenkammer, um unsere Waffen zu holen.
    »Ich habe den Spiegel der Göttin in deiner Kammer unter den Dielen versteckt«, erklärte Hiroshi mir, während er nach seiner Naginata griff und die Schärfe der Klinge prüfte. »Ich glaube, dort ist er am sichersten.«
    »Das hoffe ich! Aber was wollen wir damit anfangen, wenn wir Takeshi befreit haben?«
    »Wie du weißt, brauchst du noch zwei weitere Artefakte. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, wirst du danach suchen.«
    »Und wo?«
    »Das werden wir herausfinden. Möglicherweise kannst du nicht mehr lange im Kloster bleiben. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, Yoshinakas Angebot anzunehmen?«
    »Er hat mir keines gemacht«, sagte ich, obwohl er es bereits wiederholt hatte.
    »Dann wird er es sicher noch tun. Mit seinem Ritt hierher bezahlt er seine Schuld ab, doch es kann sein, dass du danach trotzdem in seiner Schuld stehst.«
    »Wie soll das passieren?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, denn ich weiß es selbst nicht. Aber es wäre möglich. Doch wenn er das tut, nimm es an. Das zweite Artefakt wird sicher schwerer zu finden sein, dafür brauchst du Hilfe.«
    »Aber die habe ich doch schon.« Die Kitsune, was sie wohl inzwischen trieb? Ob sie wirklich irgendwelche Beweise gegen den Haushofmeister des Fürsten fand?
    Da fiel mir ein, dass ich Hiroshi noch nichts von ihrer Hilfe im Wald und im Palast erzählt hatte. Glücklicherweise hatten sich weder der Fürst noch Kanehira an sie erinnert.
    »Du weißt nicht, ob du dich immer auf meine Hilfe verlassen kannst«, entgegnete Hiroshi da, und auch er schien die Kitsune vergessen zu haben. »Möglicherweise werde ich getötet, ohne dass ich gleich meinen neuen Körper in Besitz nehmen kann. Möglicherweise verkomplizieren sich die Dinge, wenn ich gezwungen bin, den Körper eines Feindes zu nehmen. Ich werde dir immer helfen, daran ändert sich nichts, aber manchmal werden die Umstände so ungünstig, dass es selbstständiges Handeln von dir erfordert. Dann enttäusche mich besser nicht, Tomoe!«
    So wie er mich jetzt ansah, hätte ich das nie gewagt.

33

    Diesmal begleitete kein Glockenschlag den Auszug der Krieger aus dem Kloster. Still und leise, mit umwickelten Hufen, trabten die Pferde den Weg entlang, der zum Dorf der Schattenkrieger führte. Unterwegs würden die Reiter den vorgeschriebenen Pfad verlassen und querfeldein reiten – Hiroshi hatte Fürst Yoshinaka eine genaue Wegbeschreibung gegeben. Über die Art, wie sie die Schattenkrieger aus ihrem Versteck locken wollten, hatte ich nur wenig mitbekommen, aber ich wusste, dass Yoshinaka sie das Fürchten lehren würde.
    Wir beobachteten den Reiterzug von einer Anhöhe aus, dann liefen wir zur Pferdewiese. Unsere weißen Kleider hatten wir gegen schwarze ausgetauscht und Tücher so um unsere Köpfe gebunden, dass nur noch unsere Augen herausschauten. Das entsprach der Art, wie sich die Ninjas

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