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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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seinen schwarzen Gewändern sah ich das Blut nicht, aber ich bemerkte einen feuchten Glanz und den metallischen Geruch.
    Auf der gegenüberliegenden Seite lagen ein paar Schattenkrieger, wahrscheinlich die Bogenschützen, die ihn angegriffen hatten.
    Zwischen ihnen stand ein einzelner Mann. Er trug keinen Bogen bei sich, sondern eine Naginata. Langsam kam er auf uns zu.
    »Das ist Toshiro, einer ihrer besten Kämpfer«, raunte Hiroshi mir zu.
    »Ich werde ihn erledigen!«, rief ich mit etwas übertriebenem Mut, denn das Herz schlug mir bis zum Hals.
    Doch Hiroshi hielt mich zurück. »Das ist nicht dein Kampf. Zumindest jetzt noch nicht.«
    Als ich protestierte, schüttelte er den Kopf.
    »Denk an das, was wir besprochen haben«, raunte er mir zu und stürzte sich in den Kampf. Ich fragte mich, was das heißen sollte, doch dann wurde mir klar, was er meinte. Sein Körper war durch den Pfeiltreffer noch stärker geschwächt als bereits in den Wochen zuvor. Nun erkannte ich, dass er seine Mission nur fortführen konnte, wenn er sich einen neuen Körper beschaffte. Einen Körper, mit dem er kämpfen konnte.
    Mit größtem Leichtsinn stürzte er sich in den Kampf gegen einen Gegner, der wesentlich kräftiger und ausgeruhter als er wirkte. Die Klingen schlugen gegeneinander, und der Schattenkrieger bewegte sich so geschickt, dass es mir vor Staunen den Atem verschlug.
    Diesen Mann sollte ich töten?
    Der Kampf dauerte an, ohne dass der Schattenkrieger gegen Hiroshi ankam. Auch wenn er so tat, als hätte er Mühe mit ihm, wäre es ihm nicht schwergefallen, ihn zu töten. Doch er wollte ihn nur ermüden, ihn schwächen, ihn bereit machen für meine Klinge.
    Und dann geschah es. Hiroshi drehte sich zu mir um und lächelte. »Töte ihn!«, raunte er dann, bevor die Klinge seinen Hals durchtrennte und der Kopf mitsamt dem Körper zu Boden fiel.
    Eine schwarze Wolke trat aus der Wunde, deren Anblick mich und ebenso den Schattenkrieger für einen Moment lähmte. Das erschrockene Stammeln meines Gegners brachte mich wieder zur Besinnung. Blitzschnell schoss ich vor, die Naginata wie einen Speer in meinen Händen. Als die Klinge auf die Brust des Schattenkriegers traf, spürte ich einen kurzen Widerstand, dann glitt das Metall in sein Fleisch. Erschrocken schnappte er nach Luft, die Augen quollen ihm ungläubig aus den Höhlen. Wahrscheinlich hatte er nicht mit meinem Angriff gerechnet. Zugegeben, es war ziemlich unehrenhaft, aber ich hatte Hiroshi – diesen Namen würde er bei mir auch tragen, auch wenn sein Körper längst vergangen war – ein Versprechen gegeben.
    Als ich die Klinge zurückzog, stürzte mein Gegner zu Boden. Die schwarze Wolke schwebte eine Weile über uns, dann floss sie durch die klaffende Wunde des Schattenkriegers.
    Einige bange Augenblicke wartete ich. Wie lange würde es dauern, bis Hiroshi die alte Seele verdrängt hatte?
    Gerührt blickte ich zu seinem verbrauchten kopflosen Körper, der jetzt zusehends verfiel.
    »Trauere nicht um diesen Leib«, sagte eine mir fremde Stimme, die mich zunächst zusammenschrecken ließ. Als ich mich umsah, setzte sich der Körper, den ich zuvor getötet hatte, auf. Auf den ersten Blick hatte sich an ihm nichts geändert. Die Wunde auf der Brust jedoch sah aus, als hätte ein glühendes Eisen sie berührt. Das Gesicht war sehr blass und die Augen dunkel. Mit einem noch etwas unsicheren Lächeln hob er die Hand, so als müsste er sich erst noch daran gewöhnen, diesen Körper zu bewegen.
    »Hiroshi?«, fragte ich, obwohl es keine andere Möglichkeit gab.
    »Ja, der bin ich. Möchtest du meine Hand berühren, um es zu überprüfen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Mehr Beweise brauchte ich nicht.
    »Wie fühlst du dich in deinem neuen Körper?«
    »Besser«, entgegnete er. »Dieser Körper ist sehr gesund, daran werde ich länger Freude haben als an dem alten.«
    »Und was ist mit dem alten?«
    »Er kann hier liegen bleiben. Wenn die Schattenkrieger zurückkehren, sollen sie ihn verbrennen oder bestatten, wie sie wollen.«
    »Und was ist mit der Seele jenes Mannes, dem der Körper einst gehörte?«
    »König Enma zeigt sich jenen, die ihm oder seinen Dienern helfen, stets gnädig – jedenfalls wenn ihr Leben vorher anständig war. Der echte Hiroshi hat nichts zu befürchten. Der echte Toshiro – so hieß der Schattenkämpfer – wird allerdings eine ganze Weile im Feuer schmoren.«
    Damit erhob er sich. »Ich würde dir ja gern die Hand reichen, aber das ist aus den

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