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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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auf Iwasama acht.«

18

    Wir versorgten uns mit Pfeilen und Proviant und machten uns sogleich auf den Weg. Noch immer lagen die Nebel schwer auf dem Berg, die Sonne schaffte es einfach nicht, sie aufzulösen. Ich wusste, dass es bis zum ersten Schnee nicht mehr lange dauern würde, und hoffte, dass wir bis dahin den Spiegel gefunden hatten.
    Ich fragte mich, wohin Hiroshi wollte, denn kaum hatten wir den Berg und damit das Land der Schattenkrieger hinter uns gelassen, schlugen wir den Weg in ein mir unbekanntes Waldgebiet ein. Dort herrschte große Unordnung, viele Bäume waren umgefallen und versperrten den Weg, niemand schien Verwendung für das Holz zu haben. Je weiter wir vordrangen, desto finsterer und kälter wurde es.
    »Bist du sicher, dass dies der richtige Weg ist?«, fragte ich Hiroshi, der nicht den geringsten Zweifel zeigte.
    »Um zu erfahren, wo der Spiegel der Göttin liegt, müssen wir an einen ganz besonderen Ort reisen.«
    »Und der liegt mitten im Gestrüpp?« Im nächsten Moment tat mir meine Bemerkung leid. Bisher hatte Hiroshi nichts getan, was mir geschadet hätte. Ich vergaß immer wieder, dass er ein Todesgeist war und damit direkter in Verbindung mit den Göttern stand, als es mir je möglich gewesen wäre.
    »Er liegt sehr versteckt, das gebe ich zu, aber er soll auch nicht von allen Sterblichen gefunden werden. Wir reisen zum Haus einer alten Freundin, die uns vielleicht weiterhelfen kann.«
    »Eine alte Freundin? Gibt es auch weibliche Todesgeister?«
    »Wenn wir den Körper einer Frau als unseren Unterschlupf wählen, ja«, entgegnete Hiroshi. »Wir haben keine festgelegte Gestalt, wir haben auch keine Stimme im eigentlichen Sinne. Da wir wie eine Seele in einem Menschen wohnen, sprechen wir durch seinen Mund und sehen durch seine Augen. Und sind, was er war.«
    »Also hättest du genauso gut eine Frau sein können?«
    Das erschien mir etwas verwirrend.
    »Ja, aber es wäre in deinem Fall nicht vorteilhaft gewesen.«
    »Dann wusstest du, was passieren würde?«
    »Natürlich wusste ich das. Und ich ahnte auch, was du tun würdest. Ich wusste, dass du nicht Schutz bei den Bauern suchen würdest. In deinen Augen leuchtet ein gewisses Feuer, die Flamme der Kriegerin. Seit ich dich kenne, frage ich mich, warum die Götter dir eine weibliche Gestalt verliehen haben. Deine Seele hätte viel besser zu einem Mann gepasst.«
    »Ich wünschte, du hättest mir gesagt, was passieren würde.«
    »Das hätte dir nur zusätzliche Augenblicke des Leids beschert. Selbst wenn du gewusst hättest, welcher Tod auf deine Familie wartet, hättest du ihn nicht verhindern können. Wir alle sind nur Steine in den Händen der Götter. Manche halten und wärmen sie, andere werfen sie weg, lassen sie fallen oder vergraben sie in der Erde. Du bist ein Stein, den sie sehr schön finden, deshalb haben sie dich auch auserkoren.«
    Ach, hätten sie sich doch eine andere ausgesucht!
    Hiroshi schien meinen Gedanken zu erraten, denn er sagte: »Wenn alles so geblieben wäre, wie es war, welches Leben hättest du dann geführt?«
    Ich wusste, was er sagen wollte. Wären meine Eltern noch am Leben, hätten sie gewiss inzwischen einen Mann für mich gefunden, vielleicht hätte ich bereits mein erstes Kind ausgetragen. Ich wäre mein Leben lang eine Bäuerin geblieben, die mühsam dafür sorgt, dass ihre Familie zu essen hat. Ich würde gebückt in den Reisfeldern stehen und bei allem immer einrechnen müssen, dass Steuereintreiber kämen und ihren Anteil eintreiben mussten.
    »Du wärst wie alle anderen geblieben«, fuhr Hiroshi fort. »Du hättest so dahingelebt, doch sag mir, wäre dir das genug gewesen? Bei all dem Zorn und Trotz und aller Leidenschaft, die in dir wohnt, kann ich mir das schlecht vorstellen.«
    »Vielleicht täuschst du dich ja«, hielt ich dagegen, denn ich wollte nicht zugeben, dass er recht hatte.
    »Kleiner Wasserwirbel, deine Fluten wären wieder und wieder um dich gekreist, ohne dass du etwas hättest ändern können. Das ist die Natur von Wasserwirbeln. Doch wenn ein Damm geöffnet wird, strömt das alte brackige Wasser ab und frisches sauberes herein. Vielleicht wirst du auch selbst mitgerissen. Genau das haben die Götter getan, indem sie dem Schicksal seinen Lauf ließen. Der Verlust der Seelen deiner Ahnen ist bedauerlich, doch du kannst dadurch eine Größe erlangen, die du dir nicht einmal annähernd ausmalen kannst.«
    Seine Worte klangen sehr rätselhaft für mich, und die Art, wie er über

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